
Silbertextilien finden in der Therapieunterstützung von Neurodermitis immer öfter ihren Platz.
Nicht nur umfangreiche medizinische Studien sondern auch viele Betroffene können heute, sofern sie eine medizinisch nachweislich antibakterielle Silberwäsche tragen, deren Wirksamkeit durch eigene positive Erfahrung bestätigen.
Zwischenzeitlich wird Silber in vielen textilen Bereichen eingesetzt. So sorgt zum Beispiel in Sportbekleidung ein Hauch von Silber (z.B. 5% Silberfaser = ca. 0,7 % reines Silber) dafür, übermäßigen Schweißgeruch zu verhindern. In diesen Konzentrationen ist der Preisunterschied zu üblichen Textilien relativ klein. Allerdings ist hier, wenn überhaupt, nur eine äußerst geringe antibakterielle Wirkung nachweisbar. Leider gibt es auch Anbieter, die Textilien mit unwesentlich höherem Silberanteil, als spezielle Neurodermitiker Kleidung bewerben. Die werblichen Aussagen suggerieren dem Konsumenten, diese Produkte könnten mit derselben Silberkonzentration, mit der andere gegen erhöhte Transpiration kämpfen, ihre krankheitsbedingten Hautprobleme in den Griff bekommen.
Neurodermitis Patienten werden in einigen Fällen genau diese Textilien mit minimalstem Silberanteil als besonders hilfreich und obendrein multifunktionell wie eine „Eier legende Wollmilchsau“, zum Preis einer mittelmäßigen Krawatte angeboten.
Stellen Betroffene von Neurodermitis fest, dass von solchen Produkten keine große Hilfe ausgeht, verlieren sie leider den Glauben an die Hersteller allgemein, auch an die, die bemüht sind, wirklich hilfreiche Produkte herzustellen.
Die HAUTFREUND-Redaktion (HAUTFREUND
http://www.neurodermitis-bund.de/infoshop/ ist die Mitgliederzeitschrift vom Deutschen Neurodermitis Bund e.V.- Anm.d.Red.) hat recherchiert und möchte den Kaufinteressenten eine kleine Einkaufshilfe mit auf den Weg geben.
Durch die Recherchen sind wir zu der Erkenntnis gelangt, dass unabhängig von der generellen Einstellung zu Silberwäsche, eine für Neurodermitiker relevante antibakterielle Wirkung ungefähr ab 5% reinem Silberanteil erreicht (das entspricht etwa 40% Silberfaser) wird.
Bei diesen Konzentrationen erhöht sich der Preis natürlich erheblich, aber ungefähr bei diesen Werten erzielen Silbertextilien auch erst die eigentlich gewünschte Wirkung.
Bleibt nur zu hoffen, dass Anbieter von solchen Textilien, welche den Leidensweg Betroffener tatsächlich um ein Vielfaches verringern und das Leben mit Neurodermitis erträglicher machen, sich nicht umsonst bemüht haben.
Untersuchungen des TITV Greiz (Textilforschungsinstut Thüringen-Vogtland e.V. www.titv-greiz.de ) bestätigen die differierende antibakterielle Aktivität.
Es wurden stichprobenartig sechs marktübliche Produkte mit vom Hersteller ausgewiesener antibakterieller Wirkung, nach EN ISO 20645 „Spezifische antimikrobielle Aktivität von Textilien“ untersucht. Bezüglich des Bakteriums Staphylococcus aureus konnte laut Norm (vgl. Tab 1) für drei Produkte die Note 2 nachgewiesen werden. Ein Produkt wurde mit Note 4 bewertet, die beiden verbleibenden mit Note 5 bzw. 6.
Erläuterungen zu dieser Tabelle:
Die Tabelle enthält das nach Norm verbindliche Bewertungsschema für Proben allgemein. Sie beschreibt die nach Norm bestimmte antibakterielle Wirksamkeit welche mit Noten 1-6 deklariert wird.
Hemmzonen / Bewuchs: Bei der Prüfung der antibakteriellen Wirksamkeit nach der genannten Norm wird das Textil auf einen bakterienbeimpften Nährboden für einen definierten Zeitraum und unter definierten Bedingungen (Temperatur, Luftfeuchte etc.) gelagert. Der
Bewuchs bezieht sich auf den Bakterienbewuchs (hier Sta. aure.). Der
Hemmhof ist der Bereich, bei dem im Rahmen der Prüfung um das Textil herum auf dem Nährboden kein Bakterienbewuchs nachgewiesen werden kann.