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06.06.2010

Podologie - Ein Streifzug durch die Geschichte der medizinischen Fußpflege

Menschen mit akuten oder chronischen Fußproblemen wissen eine medizinische Fußpflege und deren kompetente Hilfe sehr zu schätzen. Ebenso erfordern Krankheitsbilder wie beispielsweise  Diabetes mellitus, Rheuma oder Schuppenflechte eine geeignete fußtherapeutische  Behandlung, da diese Krankheiten meist eine äußerst trockene, schuppige und manchmal stark hyperkeratotische  Fußhaut aufweisen.

Schmerzhafte Druckstellen, Hühneraugen oder auch eingewachsene Nägel werden professionell entfernt, die Füße werden gesalbt und massiert, so dass jedermann, der eine solche Behandlung genossen hat wie auf Wolken schwebt.

Das war nicht immer so. Wie die Geschichte der Fußpflege zeigt, war es eine extreme Tortur für denjenigen, der sich einer solchen Behandlung unterziehen musste. Im Altertum und in der Antike nahm die Pflege der Füße einen sehr hohen Stellenwert ein. Die Menschen waren stärker noch als heute auf ihre „Gehwerkzeuge“ angewiesen und der Fuß war einer stärkeren Belastung durch barfuß laufen oder dem Tragen einer losen Sandale ausgesetzt. Fußkrankheiten, die durch Infektionen ausgelöst wurden waren daher keine Seltenheit. Leider gab es bei eitrigen und entzündlichen „Fußübeln“  keine antibiotische Behandlungsmöglichkeit, so dass eine darauffolgende Blutvergiftung,  Ulzeration oder Ähnliches nicht selten war. Festes Schuhwerk, wie wir es heute kennen, gewann erst zu einem späteren Zeitpunkt an Bedeutung und somit entstanden wiederum andere Fußprobleme wie zum Beispiel Druckstellen und Hühneraugen.

Im Mittelalter übernahm der  Bader oder Barbier und Bartscherer die Fußpflege, verbunden mit Haare- und Bartschneiden, sowie mit der „niederen“ Chirurgie. Ihm war somit erlaubt sich um Knochenbrüche, Verrenkungen, frische Wunden, Aderlass  und Zahnschmerzen zu kümmern. Ausgeübt wurden die Tätigkeiten meist im „Umherziehen“, manchmal auch in Badestuben, selten in geeigneten Räumlichkeiten. Eigene Praxen gab es nicht.
Die Kombination aus Behandlung der Füße und der Zähne blieb in dieser Form sehr lange erhalten. Zu den Fähigkeiten eines Baders zählte auch die Schmiedekunst, so dass sie ihre eigenen Instrumente anfertigen konnten. Schmerzhafte  eingewachsene Fußnägel wurden zu dieser Zeit nicht selten mit dem Glüheisen behandelt. Nach dem Entfernen des Nagels wurde so das Wiederwachsen verhindert. Bis weit in das 18. Jahrhundert waren die Bader die einzig erreichbaren ärztlichen Helfer der einfachen Bevölkerung. So waren sie  „Hühneraugenoperateure“  und „Zahnmediziner“ in einer Person.
Erst  Mitte des 19. Jahrhunderts trennten sich beide Fachrichtungen zu eigenständigen Berufen, die Tätigkeit des Fußpflegers wurde den Friseuren zugeordnet. Dennoch etablierten sich in dieser Zeit die ersten selbständigen Fußpflegepraxen.
Für sie gab es keine separate Berufsordnung und keine Ausbildungsvorschriften, es reichte in die zuständige Friseurinnung einzutreten. Aus der Notwendigkeit heraus einen eigenen Beruf zu erhalten  bildeten sich Berufsverbände für Fußpflege.
Vor 60 Jahren bildete sich der Zentralverband der medizinischen Fußpfleger Deutschlands e.V. Vor 30 Jahren entstand die erste Berufsfachschule für Fußpflege (Podologie) in Braunschweig. Erst 2002 tritt das Podologengesetz in Kraft, es regelt erstmalig einheitlich den Beruf des Podologen und seine Tätigkeitsfelder. Der moderne Beruf des Podologen erfordert eine fundierte Ausbildung, die während einer zweijährigen Vollzeitschule erworben wird. Der Podologe ist somit in der Lage, gerade bei Personen eine fachgerechte Fußbehandlung durchzuführen, die zur sog. Patienten- Risikogruppe gehören, wie z.B. Diabetiker, Bluter, Patienten mit Durchblutungsstörungen und/oder Neuropathien. Für diese Patienten könnte eine falsche Selbst- oder Fremdbehandlung erheblichen Schaden bedeuten. Infektionen oder gar Amputationen wären nicht auszuschließen.
Durch diese verantwortungsvolle Tätigkeit wird der Unterschied zur kosmetischen Fußpflege sehr deutlich. 

Hier finden Sie qualifizierte medizinische Fußpfleger: www.podologenliste.de

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