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04.09.2012

Therapieoptionen

Bei Vitiligo handelt es sich um eine fehlgeleitete entzündliche Reaktion des Körpers gegen die eigenen pigmentbildenden Zellen in der Oberhaut. Manche Patienten neigen auch zu Allergien.
Die Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie am Biederstein bietet verschiedene Therapieoptionen zur Behandlung der Vitiligo an. Je nach Lokalisation, Ausprägung, Bestandsdauer und Alter des Patienten kommen verschiedene Möglichkeiten der Behandlung in Betracht.



Kortikosteroide und Calcineurininhibitoren


Bei Erwachsenen und auch bei Kindern mit relativ neu aufgetretenen Vitiligoherden  außerhalb des Gesicht-/Halsbereichs ist eine topische Therapie mit mittelstarken Kortikosteroiden für maximal drei Monate Erfolg versprechend.
Handelt es sich primär um das Gesicht oder den Hals betreffende Läsionen, kommt eine Behandlung mit Calcineurininhibitoren wie Tacrolimus oder Pimecrolimus aufgrund des fehlenden Atrophierisikos zur Anwendung. In der Regel werden die Calcineurininhibitoren zweimal täglich über einen Zeitraum von anfangs sechs Monaten aufgetragen. Während der Behandlungsphase ist eine geringe Sonnenexposition zur Optimierung des Behandlungserfolges oft von Vorteil. Bei gutem Ansprechen kann die Therapie entsprechend verlängert werden.


Lichttherapie

Bei ausgeprägter Ausdehnung der Vitiligoherde (> 20% d. Körperoberfläche) hat sich die Lichttherapie mit Schmalspektrum UVB 311nm als Goldstandard etabliert.  Eine Bestrahlung erfolgt zweimal wöchentlich zunächst über drei Monate. Je nach Befund kann eine zusätzliche Behandlung mit topischen Kortikosteroiden oder Calcineurininhibitoren sinnvoll sein.
Zeigt sich nach dem o.g. Zeitraum eine gewisse Repigmentierungsrate, so kann die Bestrahlung über mehrere Monate bis maximal ein Jahr fortgeführt werden, in Einzelfällen noch über ein weiteres Jahr, vorausgesetzt eine kontinuierliche Pigmentierung erfolgt.
Die Patienten werden zudem ausführlich über die Risiken der Lichttherapie aufgeklärt. Eine  langfristige UV-Bestrahlung kann zur Entstehung einer vorzeitigen Hautalterung beitragen und bei hoher Gesamtdosis auch das Hautkrebsrisiko erhöhen.


Je eher, je besser

Trotz der genannten Therapieoptionen gestaltet sich die Behandlung der Vitiligo oft schwierig. Nicht selten tritt nach einer gewissen Verbesserung ein Erfolgsstillstand oder Therapieversagen auf.
Prinzipiell gilt: Je früher eine Behandlung stattfindet, desto wahrscheinlicher tritt eine Repigmentierung auf. Allerdings ist dies im Einzelfall nicht vorhersagbar. Sind Hände und Füße betroffen, so gestaltet sich der Therapieversuch erfahrungsgemäß besonders schwer.
Nach unserer Erfahrung kommt es z.B. nach 6-12 Monaten UVB 311nm – Bestrahlung zu einer 75-80% Repigmentierung der betroffenen Areale. Eine komplette Pigmentierung tritt nur bei etwa 20 % der behandelten Patienten auf. Über den individuellen Verlauf lässt sich jedoch keine Prognose äußern. Generell wird ein Wiederauftreten von Depigmentierungen nach einem Jahr in 20-40 % der Fälle beobachtet.


Kosmetische Maßnahmen

Sollten in diesem Fall die zwei Jahre UVB 311nm beim Patienten schon erschöpft sein, sind ggf. kosmetische Maßnahmen (Camouflage, Selbstbräuner) eine hilfreiche Möglichkeit. Eine individuelle Beratung und Hilfestellung bei der Produktauswahl hierzu erfolgt in unserer Kosmetiksprechstunde.

In manchen Fällen kann auch eine kurzfristige Steroidstoßtherapie zum Einsatz kommen.
Eine Abklärung möglicher zusätzlich vorliegender Autoimmunerkrankungen, sowie eine Beratung über geeignete Sonnenschutzmaßnahmen wird zudem im Rahmen unserer Sprechstunde durchgeführt.
Die Arbeit der Klinik wird unterstützt von Christine Kühne - Center for Allergy Research and Education (CK-CARE).


Dr. med. Regina Franz
Prof. Dr.med. Bernadette Eberlein
Prof. Dr. med. Dr. phil. Johannes Ring,
Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie am Biederstein, Technische Universität München, Deutschland

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