
Originalprodukt oder Biosimilar?
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Im Rahmen der Interviewreihe „Praxisgespräche" wird fortlaufend das Gespräch zwischen der Deutschen Rosazea Hilfe e.V. (DRH) und Dermatologinnen und Dermatologen aus Klinik und Praxis sowie Fachkräften anderer Fachgebiete gesucht, um Rosazea-Betroffene grundlegend über ihr berufliches Umfeld, ihr Rosazea-Verständnis, ihre Behandlungsschwerpunkte etc. zu informieren.
Ferner wird in dieser Interviewreihe darauf Wert gelegt, dass Fachbegriffe erläutert werden, um auf diese Weise Betroffene zu aktiven, selbstfürsorglichen Gesundheitsmanagern und -managerinnen zu machen. Es lohnt sich also in jedem Fall, in der DRH Mitglied zu werden.
Dr. Jetske Ultee, Rotterdam, im Interview mit Dipl.-Psych. Sonja Dargatz
ROSAZEA journal: Guten Tag Frau Dr. Ultee, ich freue mich sehr, dass wir uns heute zur Hautpflege bei Rosazea in den kalten Monaten des Jahres austauschen können.
Dr. Jetske Ultee: Sehr gerne, das ist ein wichtiges Thema, bei dem man im Alltag leider auch vieles falsch machen kann.
Doch zunächst einmal zu Ihnen. Wie kam es dazu, dass Sie sich in Ihrer Vita auf die Heilkunde der Haut spezialisiert haben?
Nachdem ich mein Medizinstudium und meine Promotion auf dem Gebiet der plastischen und rekonstruktiven Chirurgie am Universitätsklinikum Erasmus MC in Rotterdam abgeschlossen hatte, habe ich als Forschungsärztin in der kosmetischen Dermatologie in der Velthuis Kliniek, einer Schönheitsklinik, gearbeitet. Dadurch habe ich erlebt, wie großartig es ist, Menschen mit ihren Hautproblemen wirklich helfen und ihre Fragen beantworten zu können. Oft kann man mit der richtigen Hautpflege schon sehr viel erreichen. Viele Hautbeschwerden sind nämlich oft die Folge falscher oder falsch angewendeter Skincare. Und das ist eigentlich auch gar nicht so seltsam, denn in der Kosmetikwelt wird ziemlich viel versprochen. Was ist denn nun wahr und was nicht? Ich beschloss, einen eigenen Blog zu schreiben und darauf mein Wissen und meine Erkenntnisse zu teilen.
Mit welchen Anliegen kommen Betroffene zu Ihnen, die an Rosazea leiden?
Oft wissen Betroffene selbst nicht, dass sie an Rosacea leiden. Sie kommen mit Beschwerden wie Rötungen, sichtbaren Äderchen oder einem brennenden Gefühl auf der Haut zu mir. Meistens stellt sich dann heraus, dass sie an Rosacea erkrankt sind. Ich werde regelmäßig gefragt, wie sich Rosacea am besten behandeln lässt. Viele fragen sich auch, ob die Demodex-Milbe, die bei Rosaceabeschwerden eine Rolle spielen kann, ansteckend ist. Außerdem machen sich Viele Gedanken, ob sich ihre Rosaceabeschwerden in der Zukunft verschlimmern.
Was macht die Bedürfnisse der Haut bei Rosazea so besonders?
Von Rosacea betroffene Haut ist vor allem eine sensible Haut. Das bedeutet, dass man mit aggressiven Mitteln nur das Gegenteil erreicht (Das gilt übrigens auch für Menschen, die nicht von Rosacea betroffen sind.) Sie sollten mit Ihrer Haut auch sehr vorsichtig umgehen: Reinigen Sie Ihre Haut mit lauwarmem Wasser, also nicht zu kalt und nicht zu warm, und reiben Sie nicht zu stark über die Haut. Bei Rosacea ist es auch sehr wichtig, dass sich die Haut an neue Hautpflegeprodukte langsam gewöhnen kann.
Welchen Einfluss haben die Jahreszeiten und die damit verbundenen klimatischen Veränderungen darauf?
Da Rosaceahaut auf viele Trigger wie Kälte, Hitze und Sonne sehr sensibel reagieren kann, ist es sehr sinnvoll, sich das ganze Jahr über gut zu schützen.
Was bedeutet das konkret für die Produktauswahl in der kalten Jahreszeit?
Im Herbst und Winter kann es draußen so richtig kalt sein: rauer Wind, kräftiger Regen, Schnee. Kälte kann Rosazeabeschwerden verschlimmern. Schützen Sie Ihre sensible Haut also mit einem großen Schal und einer Mütze vor diesen Einflüssen. Auch Hitze kann ein Trigger sein, also drehen Sie die Heizung nicht zu weit auf. Halten Sie Ihre Haut außerdem mit einem guten Moisturizer in guter Kondition. Schöne Stoffe, die die Haut beruhigen und gegen die Rötungen helfen können, sind Süßholzwurzelextrakt, Allantoin und Niacinamid.
Wie sieht es mit Lichtschutz aus? Gerade dadurch, dass seit Einführung des Mund-Nasen-Schutzes die Ausbildung der natürlichen Lichtschwiele beeinträchtigt wird, sinkt auch der Hauteigenschutz im Gesicht gegenüber der natürlichen Sonneneinstrahlung, oder?
Es stimmt, dass sich die Haut braun färbt, um sich vor der Sonne zu schützen. Aber diese Farbe bedeutet auch, dass die Haut beschädigt wurde. Außerdem bietet die Bräunung nur geringen UV-Schutz, ungefähr LSF 4. Wenn Sie Ihre Haut mit einem Mund-Nasen-Schutz bedecken, verlieren Sie diesen „Schutz". Schlimm ist das jedoch nicht. Wie gesagt, ist der Schutzfaktor von LSF 4 nur sehr gering. Das beste ist, Rosaceahaut täglich mit LSF 30 vor der UV-Strahlung zu schützen, auch im Winter. Gerade weil Rosaceahaut sehr empfindlich auf UV-Strahlung reagiert und sich die Beschwerden durch die Sonne verschlimmern können.
Was ist mit Blaulichtfiltern bei Rosazea?
Es ist noch unklar, ob sich blaues Licht nachteilig auf Rosacea auswirkt, vor allem langfristig. Wir wissen jedoch, dass die freien Radikale in der Haut durch blaues Licht zunehmen können. Das gilt aber auch für Menschen ohne Rosacea. Möglicherweise können sich Rosaceabeschwerden dadurch verschlimmern. Verwirrenderweise wird blaues Licht auch genutzt, um Rosacea zu behandeln. Die Dosis ist aber nicht mit der der Sonne oder Ihres Bildschirms zu vergleichen.
Ich kenne kein kosmetisches Produkt, das blaues Licht vollständig blockieren kann. Es gibt jedoch UV-Filter, die einen Teil des blauen Lichts abfangen. Das sind beispielsweise Zinkoxid, Titandioxid und Tinosorb M. Auch Eisenoxid, ein Stoff, der in Foundations und Puder verwendet wird, blockiert einen Teil des blauen Lichts. Vollständig blockieren lässt sich dieses Licht nicht. Man kann aber Antioxidantien auf die Haut auftragen, die blaues Licht neutralisieren. Stoffe, die das beispielsweise können, sind Vitamin C, B3 (Niacinamid) und E.
Und was ist bei der Reinigung der Rosazea-Haut im Winter zu berücksichtigen?
Ich habe keinen besonderen Tipp für das Reinigen im Winter. Verwenden Sie wie sonst auch abends einen sehr milden Cleanser ohne Parfüm und waschen Sie Ihre Haut morgens nur mit lauwarmem Wasser.
Wie sind schon am Ende unseres Praxisgesprächs angekommen. Welche Haut-Tipps möchten Sie der Leserschaft des ROSAZEA-Journals aufgrund Ihrer jahrelangen dermatologischen Tätigkeit mit auf den Weg geben?
Es kann sehr hilfreich sein, die persönlichen Trigger herauszufinden. Tritt ein Flush immer nach gewürztem Essen auf? Oder verschlimmern sich die Beschwerden nach einer heißen Dusche? Dann sollten Sie das nicht mehr so oft machen.
Außerdem gibt es Hinweise, dass fettiges Essen wie fettiges Fleisch, frittierte Speisen und Schmalz möglicherweise Rosaceabeschwerden hervorrufen können. Dasselbe gilt auch für zu viel Tee. Von fermentierten Milchprodukten wie Joghurt, Quark und Kefir wissen wir, dass sie sich möglicherweise positiv auf Rosacea auswirken.
Sorgen Sie für eine gute Basis. Verwenden Sie einen milden Cleanser und einen Moisturizer mit Stoffen, die die Haut beruhigen und gegen die Rötungen helfen. Da die Haut so empfindlich ist, ist es sinnvoll, nicht zu viele Kosmetikprodukte auszuprobieren. Wenn Sie eine Hautpflegeroutine gefunden haben, die Ihnen gefällt, bleiben Sie dabei.
Liebe Frau Dr. Ultee, wir danken Ihnen sehr für dieses erkenntnisreiche Gespräch, das die Leser und Leserinnen des ROSAZEA Journals mit Sicherheit unterstützen wird, "hauttechnisch" gut durch den Winter zu kommen.
Gern geschehen und vielen Dank! Ich hoffe, dass ich den Leserinnen und Lesern mit diesen Ratschlägen helfen konnte.
Auszug aus dem Mitgliedermagazin ROSAZEA journal von der Deutschen Rosazea Hilfe e.V. (DRH)
Anm. der Redaktion: Frau Dr. Jetske Ultee hat Ihr Wissen und Ihre Erfahrung auch auf einer Homepage zusammengefasst. Klicken Sie einfach einmal rein
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