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Gut zu wissen

Mitglieder im Deutscher Neurodermitis Bund e.V. (DNB) haben den Vorteil, inhaltlich individuelle Fragen an die Selbsthilfeorganisation stellen zu können, auf die im Web nicht unbedingt schnell eine Antwort zu finden ist, wenn überhaupt. Hier einige Beispiele, die aufzeigen, dass sich eine Mitgliedschaft im Deutscher Neurodermitis Bund e.V. lohnt, mit dem Ziel, auf Grund von evidenzbasierten (auf Studien basierend Anm d Red) Informationen auf individuelle Fragestellungen Managerin bzw. Manager der eigenen Neurodermitis oder der anderer Familienangehöriger zu werden.

Bild

Frage:
Ein Mitglied im Deutschen Neurodermitis Bund e.V. (DNB) hat ein zweites Kind (1. von 2021) bekommen und fragt nun:
Gerne würde ich um eine Beratung bitten. Ich stille mein acht Wochen altes Kind und habe leider Ekzeme an den Brustwarzen.
Gerne würde ich fragen, ob dazu Wissen/Erfahrung bei Ihnen besteht und eine Beratung möglich wäre?
Ich nutze aktuell vom Hautarzt verordnet Advantan Milch, habe aber noch keine gute Pflege gefunden. Insbesondere suche ich eine gute Basispflege, die nicht abgewaschen werden muss. Vielen Dank schon einmal im Voraus.
Antwort
Advantan Milch ist nicht sinnvoll, da die Grundlage zu wässrig ist und austrocknend wirkt. Besser wäre in diesem Fall Advantan Fettsalbe. Zur Pflege eignet sich für die Brustwarzen zum Beispiel Cetaphil protect und Cetaphil Repair (Handcreme).  
Ihre Dr. Hadshiew

Nachfrage:
Da ist noch eine Nachfrage. Herzlichen Dank für die schnelle Antwort. Ich habe dazu noch Rückfragen. Da ich stille, muss Cetaphil protect vor dem Stillen abgewaschen werden? Gibt es andere Basispflegeprodukte, die auf der Brust verbleiben können und vom Baby aufgenommen werden dürfen?  Gängige Brustwarzenpflegemittel für die Stillzeit wie Lanolin vertrage ich nicht bzw scheinen nicht für Neurodermitis geeignet zu sein. 
Antwort:
Weder Cetaphil protect noch repair, noch Advantan müssen abgewaschen werden. Am besten nur mit Wasser waschen, oder Duschöl verwenden, KEINE Seifen. Lanolin (zB in manchen Eucerin Produkten) enthält einen Wolllwachsalkohol und wird von manchen Menschen nicht vertragen.
Ihre Dr. Hadshiew

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Frage:
Ein Mitglied im DNB hat folgende Frage:
Ich bin langjähriges Mitglied im Deutschen Neurodermitis Bund e.V., und interessierter Leser des Mitgliedermagazins hautfreund. Bisher gab es glaube ich noch keinen Beitrag zu folgendem Thema: Hat Neurodermitis und die Behandlung, insbesondere mit Biologikas, Auswirkungen auf die Sehkraft? 
Letztendlich stellen ja die atopischen Erkrankungen eine genetische Prädisposition dar. Wenn es Auswirkungen auf die Haut, Schleimhäute, Atemwege gibt, ist es doch nicht auszuschließen, dass auch die Augen betroffen sein könnten. Ich bin Dupixent Patient, und habe irgendwie das Gefühl, dass sich die starke Stabilisierung der Haut negativ auf die Sehkraft auswirkt. Vielen Dank im Voraus für Ihre Information. Ich freue mich auf Ihre Antwort.
Antwort:
Hier der Versuch einer Antwort: Prinzipiell gilt, dass das Atopische Ekzem (Neurodermitis), aber auch allergische Rhinitis und allergische Konjunktivitis (Heuschnupfen) zu einem Krankheitsbild gehören und sehr häufig zusammen auftreten. Ursächlich sind hierfür eine verstärkte Neigung auf Allergene zu reagieren, da aufgrund der genetischen Veranlagung eine Barriere Störung der Haut (und Schleimhaut) und eine Fehlregulation des Immunsystems vorliegen.
Die Neurodermitis ist NICHT typischerweise mit einer Fehlsichtigkeit assoziiert.
Auch eine Behandlung der Neurodermitis, insbesondere auch mit Biologika führt NICHT zu einer Verschlechterung des Visus (der Sehkraft).
Dennoch kann das von Ihnen nachgefragte Biologikum, Dupilumab (Handelsname Dupixent) Nebenwirkungen am Auge verursachen. 
Dupilumab wird bei Patienten ab sechs Jahren zur Behandlung der atopischen Dermatitis und von Asthma angewendet. Ferner ist es zugelassen zur Behandlung der chronischen Rhinosinusitis mit Nasenpolypen. Von Konjunktivitis- und Keratitis-bezogenen Reaktionen sind gemäß Fachinformation vor allem Patienten mit atopischer Dermatitis betroffen.
Gemäß Fachinformation treten häufig allergische Konjunktivitis sowie gelegentlich Keratitis, Blepharitis, Augenjucken und trockenes Auge auf. Selten kann eine ulzerative Keratitis (schwere Entzündung der Hornhaut des Auges) auftreten. 

-  Betroffene sollten daher über das Risiko und Symptome von ophthalmologischen Nebenwirkungen (Nebenwirkungen am Auge) aufgeklärt werden. Mögliche Symptome umfassen z. B. Tränenfluss, juckende, gerötete, geschwollene oder trockene Augen sowie Fremdkörpergefühl.

-  Betroffene sollten neu auftretende oder sich verschlechternde Symptome an den Augen umgehend ihrem behandelnden Arzt berichten, damit diese behandelt werden können.

-  Ggf. kann eine zusätzliche augenärztliche Untersuchung erfolgen.

-  Plötzliche Änderungen des Sehvermögens oder erhebliche, anhaltende Augenschmerzen sollten dringend abgeklärt werden. (da diese NICHT typischerweise im Rahmen der Behandlung auftreten).
 
Die Besserung der Haut durch Dupixent wirkt sich normalerweise POSITIV auf den gesamten Organismus aus, da weniger entzündliche Botenstoffe im Körper zirkulieren. Eine Besserung der Hautsymptome führt NICHT zu einer Minderung der Sehkraft. Sollte dies bei Ihnen der Fall sein, lassen Sie dies umgehend abklären. 
Ihre Dr. Hadshiew

Frage:
Ein Mitglied, w 39, im Deutschen Neurodermitis Bund e.V. hat eine dreijährige Tochter und fragt:
Ich würde mich sehr freuen wenn Sie mir darüber aufklären könnten wie ich die Cortison Salbe (der Klasse der starken corticoiden) ausschleichen kann bei meiner kleinen Tochter. Jetzt ist das Ekzem ganz zurückgegangen. 
Antwort:
Typischerweise würde man bei einem dreijährigen Kind keine Cortison Cremes hoher Potenz einsetzen. Klasse zwei ist in den allermeisten Fällen vollkommen ausreichend. Nachdem sie das Cortison Präparat nun eingesetzt haben, und alles weg ist, würde ich dringend empfehlen auf ein schwächeres Steroid umzusteigen, zum Beispiel einmal täglich, und dann auszuschleichen, jeden zweiten Tag in der folgenden Woche, jeden dritten Tag in der Woche danach und dann abzusetzen.
Ihre Dr. Hadshiew

Nachfrage:
Gibt es dafür ein Ausschleichen-Schema? Ich habe Zuhause Cortison Salben der mittelstarken und der schwachen Klassen auch wenn sie zu diesem Zweck nützlich wären.
Antwort:
Das Schema zum Ausschleichen ist für alle Stärken gleich. Man beginnt mit einer häufigeren Anwendung, zum Beispiel zweimal am Tag für eine kurze Zeit, dann eine Woche einmal täglich dann jeden zweiten Tag und so weiter.
Ihre Dr. Hadshiew

Frage:
Allgemeines zu Cortison Salben. Wie viel Zeit mindestens nach dem Einreiben der der Cortison Salben soll vergehen bevor ich die Basispflege Salbe einreibe?
Antwort
Man sollte immer gleichzeitig auch eine Pflegecreme verwenden. Typischerweise benutzt man beim Ausschleichen, wenn man zum Beispiel nur abends die Cortison Creme verwendet, dann morgens die Pflegecreme. Beim weiteren Ausschleichen kann man die Pflegecreme dann häufiger benutzen.
Ihre Dr. Hadshiew

Frage:
Wie viel Zeit mindestens vor dem Einreiben der Cortison Salben soll ich die Basispflege Salbe einreiben?
Antwort:
30 Minuten
Ihre Dr. Hadshiew

Frage:
Wann ist eine Erhaltungstherapie mit Cortisonsalben 2 x / Woche angebracht und was für eine Cortisonklasse (Stärke) soll man da auswählen?
Antwort:
Dies ist nur erforderlich, wenn es immer wieder zu einem Aufflammen des Ekzems kommt. Es kann durchaus sein, dass man eine Cortisoncreme länger nicht verwenden muss. Bei häufigen Rezidiven (Rückfällen Anm d Red) kann man eine so genannte proaktive Therapie durchführen, d.h. Anwendung zweimal pro Woche. 
Man sollte die geringste Cortisonstärke verwenden, die erforderlich ist. Durchaus auch Klasse 1.
Ihre Dr. Hadshiew

Frage:
Meine beiden Söhne (1 und 3) leiden seit dem Säuglingsalter unter Neurodermitis. Der ältere ist aber zum Glück seit einem Jahr vollständig symptomfrei. Ich creme ihn dennoch weiterhin zweimal täglich mit Dexeryl Pflegecreme ein. Nun würde ich gerne wissen, ob dies weiterhin notwendig ist und wenn ja, ob auch eine "normale" Pflegecreme für Kinder ausreichend ist?
Antwort
Leider ist die Neurodermitis eine chronische Erkrankung, da eine genetisch-veranlagte Barriere Störung der Haut dazu führt, dass sie schneller als normal austrocknet und bestimmte Barriere-Fette und -Proteine fehlen. Um zu verhindern, dass die Haut sich entzündet, muss man diesen Mangel ausgleichen und die Haut regelmäßig eincremen. 
Wieviel und mit welchen Cremes eingecremt werden muss, ist individuell unterschiedlich. Die Einen bevorzugen sehr reichhaltige Externa (zB als Balsam oder Lipolotio), die Anderen benutzen Cremes zB mit Zusätzen wie Harnstoff (Urea).
Dexeryl ist gerade für Kinder mit Neurodermitis eine gute Option, da eine gute Rückfettung erfolgt, ohne die Haut zu reizen. Auch andere Produkte kommen natürlich hierfür in Frage; für Betroffene mit Neurodermitis stehen heute eine Vielzahl von hervorragenden Pflege Möglichkeiten zu Verfügung. ‚Normale‘ Pflegecremes können auch verwendet werden, allerdings sind sie für sehr trockene Haut manchmal nicht geeignet, da sie die Barriere nicht ausreichend unterstützen und nicht fettig genug sind. Auch sollte man mit Zusatzstoffen (Duft- und Konservierungsstoffen) eher zurückhaltend sein (und diese sind in normalen, nicht medizinischen Cremes, oftmals enthalten), da durch die Barriere Störung bei Neurodermitis das Risiko besteht zusätzlich auch Kontaktallergien zu entwickeln.
Fazit: Sie können entweder weiter Dexeryl verwenden oder auch andere Cremes ausprobieren, bis Sie eine gefunden haben, die Sie für Ihre Kinder am besten finden.
Ihre Dr. Hadshiew

Quelle: Deutscher Neurodermitis Bund e.V.

Autor: PD. Dr. med. Ina Hadshiew

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