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Nano - kleine Wunderzwerge - auch bei Neurodermitikern?

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Im Altgriechischen ist Nano der Zwerg. Forscher kamen vor gut 60 Jahren auf diesen Begriff, als sie entdeckten, dass im Kleinen die Welt immer interessanter wird.  Heute ist Nanotechnologie in der Informatik, Chemie und auch Lebensmittelindustrie bekannt. Weniger bekannt ist der Einsatz in Kosmetika, Textilien und Medikamenten. Genau in diesen Gebieten begegnet der „Zwerg“ Neurodermitikern. Die kleinen Moleküle galten lange Zeit als unproblematisch jetzt mehren sich kritische Stimmen.

Was ist Nano?
Die Nanoforschung beschäftigt sich mit Atomen und Molekülen mit einer Größe bis zu 100 Nanometern (nm). Ein Nanometer ist ein milliardstel Meter, damit außerhalb der menschlichen Wahrnehmung, nur mit Hilfe spezieller Mikroskope sichtbar zu machen und deshalb Jahrtausende nicht beobachtet. Zum Vergleich: selbst ein Haar hat einen Durchmesser von 70.000 nm. In diesen Spähren wird die Oberflächeneigenschaft von Stoffen bestimmt. Bekannt ist die Veränderung der Oberflächeneigenschaft bei Fliesen, wenn das Wasser abperlt oder beim Lotuseffekt bei Autolacken, immer wurden diese Oberflächen mit speziellen Nanopartikeln bearbeitet. Zusatzstoffe in Lacken und Kunststoffen lassen Wasser abperlen. Jetzt taucht Nanotechnik in der Kleidung auf. Schmutzabweisende Nanoteilchen erschweren das Anheften des Schmutzes, er perlt ab wie Wasser. Die kleinen „Zwerge“ sollen verstärkt in der Medizin in Kontrastmittel für CT oder als Transporter für Medikamente, die so in Zellen eingeschleust werden, ihren Einsatz finden. Besonders in der Krebsforschung setzen die Forscher große Hoffnung auf Nanotechnik. Im Alltag nutzen hautsensible Menschen gerne Sonnencreme mit mineralischem Schutz, dahinter steckt meist Titandioxid in Nanoform.

Fluch oder Segen
Nachdem 40 lang Jahre nur die Vorteile gesehen wurden, rücken seit Anfang dieses Jahrhunderts kritische Stimmen in die Öffentlichkeit. Angesicht des begrenzten Wissens raten Forscher immer mehr zur Zurückhaltung. 2003 forderten Wissenschaftler bereits ein genauere Untersuchung. Verwiesen wird oft auf die Anfänge der Radioaktivitätsforschung, als sich jeder die Hand „fotografieren“ ließ, oder die Atomaren Nutzung. Immer nutzte die Technik kleinste bisher unbekannte physikalische Eigenheiten zunächst unbedarft. Eine Befragung in den USA 2005-2006 zeigte, dass Forscher sogar kritischer gegenüber der Nanotechnologie sind als der Durchschnittsbürger (Dietram Scheufele von der University of Wisconsin-Madison). 2004 erschien der Report „Nanotechnologie. Kleine Teile – große Zukunft?“ der schweizerischen Rückversicherungsgesellschaft Swiss Re. Die Autoren dieser Studie mahnten an“ Erst, wenn ein Risiko bekannt ist, lässt sich auch bestimmen, was als Schaden zu gelten hat, und entscheiden, wie dieser optimal zu bewältigen ist. Zu diesem Zweck braucht es einen offenen Risikodialog mit allen beteiligten Partnern – Industrie, Wissenschaft, Behörden und Assekuranz.“ Viele der damaligen Fragen sind auch heute noch nicht endgültig geklärt.
Wie werden sich die veränderten Eigenschaften der Nanopartikel auf den menschlichen Körper auswirken, wenn sie in Medikamenten oder Sprays konzentriert angewendet werden? 
Was passiert mit den angehäuften Partikeln, die in einigen Organen bereits nachgewiesen wurden? 
Die Versicherung hatte sicher mehr eventuelle finanzielle Klagen im Visier, aber für jeden stellt sich die Frage: Welche gesundheitlichen Wirkungen können mich betreffen?
2007 mahnten Krebsforscher, an des Nanopartikel Gewebsschäden verursachen können. So stellt sich nicht nur in Krebsforschung die Frage: Fluch oder Segen?

Einsatzbereiche und mögliche Folgen für den Menschen
Nanotechnologie gilt als Zukunftstechnologie besonders in einem Wissenschaftsland wie Deutschland. Das Bundesforschungsministerium beschäftigt sich mit Forschung und Folgen in der "Nano-Initiative - Aktionsplan 2010". Einerseits sind die Anwendungsmöglichkeiten dieser Technologie immens, andererseits hat die Regierung auch die Gesundheit der Bürger im Blick. Auf der Internetseite des Bundesforschungsministerium kann sich jeder die aktuellen Nano-Forschungsgebiete ansehen; Nanopartikel in Zahnpasta oder in Stoffen wie Textilien und Autositzbezüge. Silber auch als Farbstoff für Lebensmittel (E174) zugelassen. Allerdings nicht als Nanosilber.
Über Nanopartikel in Textilien forschen die Hohensteiner Labore. Funktionswäsche ist das Zauberwort. Durch die Einbindung von Nanopartikeln zeigen Textilien neue Oberflächeneigenschaften. Wünsche nach wasserabweisenden und schmutzabschüttelnden Textilien sind erfüllbar geworden. Der UV-Schutzkleidung funktioniert ähnlich wie der mineralische Sonnenschutz in Sonnencremes: Die Strahlung wird einfach reflektiert. Neurodermitiker kennen Spezialsilberwäsche. Kleinste Silberionen umhüllen die Fasern, damit sollen bakterielle Entzündungen der Haut reduziert werden. Die Nanobeschichtung findet sich in Wundauflagen als Zellschutz. Die „Fresh-Ausrüstung“ von Unterwäsche oder Socken ist auch auf Nanotubes zurückzuführen. Die kleinen Moleküle binden Geruchsmoleküle und damit sind Schweißfüße passé. Hohenstein führt Gewebeverträglichkeitsuntersuchungen im Labor durch. Unabhängig von den Silberionen haben Untersuchungen ergeben, dass Pigmentbinder in den Textilien eine starke Zellschädigung auslösten. Grund für die Belastung waren wahrscheinlich Formaldehydreste in bestimmten Bindern. Deswegen sollten so ausgerüstete Bekleidungstextilien, die im direkten Kontakt mit der Haut getragen werden immer vor Gebrauch mindestens einmal gewaschen werden. Eine weitere Alternative für eine gute Hautverträglichkeit wäre die Verwendung eines formaldehydfreien Pigmentbinders (wie z. B. Polyurethan), dem leider ein erheblich höherer Kostenfaktor gegenübersteht, den nicht alle Hersteller bereit sind zu zahlen. Bei bestandener Prüfung erhält die Kleidung eine Auszeichnung der Hohensteiner Institute, die die erfolgreiche Prüfung bestätigen.

Uneins sind sich Forscher und Politiker über die langfristigen Folgen. Zur Differenzierung ist in fest eingeschlossene synthetische Nanopartikel wie in Autolacken als Schmutzschutz und nicht eingeschlossen Teilchen zu unterscheiden. Allgemein gilt, dass eingeschlossene Partikel – nach derzeitigem Kenntnisstand - kaum/keine Gefahr für die Gesundheit darstellen. Dagegen sind in Textilien, Kosmetika und Nahrungsmitteln nicht eingeschlossene Nanopartikel, wie Titandioxid in Sonnencremes zu finden. Sie können vermutlich sofort über Haut und Atemwege in den Körper eindringen. Ziel von silberbeschichteten Textilien könnte es sein, dass Silber sich nicht aus den Textilien lösen kann oder die Partikel so groß sind, dass sie nicht in die Zelle eindringen können. Selbst in Nahrungsmitteln ist man nicht mehr sicher vor den „Zwergen“ Schokoriegel sollen nicht mehr anlaufen, dank Nano. 
Bisher gibt es keine Kennzeichnungspflicht für Produkte mit Nano, dies erschwert es kritischen Verbrauchern, Produkte zu erkennen. Das Umweltbundesamt sieht neben den Wirkungen auf den Menschen auch mögliche Probleme für die Umwelt. In diesem Zusammenhang wäre eine Kennzeichnungspflicht sowie ein öffentlich einsehbares Melderegister, in dem sich Verbraucher informieren können, hilfreich. Zukunftsmusik ist noch der Großeinsatz von Nanotechnologie in der Lebensmitteltechnik. In den USA sind bereits Nahrungsergänzungsmittel mit Nanomineralien auf dem Markt. In Deutschland wird der Einsatz von Nanopartikeln in Lebensmittelverpackungen erforscht. Man erhofft sich besser geschützte Kunststoffverbindungen.

Das Bundesinstitut für Risikoforschung warnte bereits 2009 vor Produkten mit Nanopartikeln. Besonders kritisch für das BfR sind nanoskalige Silberverbindungen eingesetzt. Nach Meinung des Instituts besteht großer Forschungsbedarf zur Klärung, wie nanoskaliges Silber als antimikrobiell wirkende Substanz im Körper wirkt.


Weitere Informationen



Dietram Scheufele von der University of Wisconsin-Madison 
www.aid.de – Nanotechnologie in Lebensmitteln


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