Biologika und JAK-Hemmer
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Seit 2003 sind in Deutschland sog. Calcineurininhibitoren mit den Wirkstoffen Tacrolimus und Pimecrolimus zugelassen. Diese Wirkstoffe wurden in der Transplantationsmedizin entdeckt. Sie hemmen gezielt die Aktivierung von Entzündungszellen, mit dem Vorteil gegenüber Kortison, dass die Gefahr der Hautverdünnung bei längerer Anwendung nicht auftritt.
Vom Hautarzt verschrieben werden Produkte mit den Handelsnamen Protopic® und Elidel® und Douglan®. In Deutschland sind diese Cremes im Kindesalter zur Therapie der leichten (Elidel, Douglan) und mittelschweren (Elidel, Douglan, Protopic 0,03%) bis schweren (Protopic 0,03%) Neurodermitis ab dem zweiten Lebensjahr bei Versagen oder Unverträglichkeit der lokalen Kortisontherapie zugelassen.
Auch in Regionen, in denen Kortison nicht angewendet werden sollte, zum Beispiel im Genitalbereich, den Hautfalten und im Gesicht haben sich diese Präparate bewährt. Sie stellen damit eine sinnvolle Ergänzung zur Kortisontherapie dar.
Die Anwendung erfolgt zweimal täglich über eine begrenzte Anwendungsdauer von meist 14 Tagen und kann bei Besserung sofort abgesetzt werden. Nachteil ist ein besonders in den ersten Behandlungstagen auftretendes Brennen und Wärmegefühl. Es darf keine UV-Exposition erfolgen, auch keine gleichzeitige UV-Therapie.
Bei längerem Aufenthalt im Freien sollte ein hoher UV-Schutz auf die Haut aufgetragen werden.
Seit der Markteinführung dieser Medikamente geistert immer wieder die unrichtige Darstellungsweise durch die Medien und die Köpfe der Betroffenen: Calcineurininhibitoren sind ein "Kortison-Ersatz".
Das ist so nicht ganz richtig. Kortison kann in seiner intensiven und vielfältigen Wirkungsweise nicht ohne weiteres ersetzt werden. Auch die immer wieder stark verankerte Angst vor Kortison sollte an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben.
Kortisonpräparate der heutigen Generation haben ihren festen Platz in der Behandlung eines schweren Neurodermitisschubes. Kortisonpräparate sind deshalb kein Teufelszeug sondern ein wichtiges und wirksames Mittel in der akuten Neurodermitistherapie.
In der Mitte des Jahres 2005 wurden in verschiedenen Medien Warnhinweise über den Gebrauch von Calcineurininhibitoren in Zusammenhang mit UV-Licht veröffentlicht. Eine angebliche Medikamentenunsicherheit, die von der FDA (Food and Drug Administration) in den USA in den Umlauf gebracht wurde.
Die Redaktion verweist in diesem Zuammenhang auf die Veröffentlichungen der deutschen, europäischen und amerikanischen dermatologischen Berufsverbände und wissenschaftlichen Fachorganisationen, nachzulesen beim Deutschen Neurodermitis Bund e.V.: https://www.dnb-ev.de/im_fokus.php
Eine Gefährdung wird hier nach heutigem Stand der Wissenschaft minimiert bis ausgeschlossen. In jedem Falle sollten Sie versuchen, wenn Sie sich für das Thema interessieren, sich mit der Problematik aus möglichst vielen Quellen zu informieren, um nicht Opfer wettbewerbskriegerischer Veröffentlichungen zu werden.
Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass auch die niedergelassenen deutschen Dermatologen den Einsatz von Calcineurininhibitoren verschieden beurteilen.
Ob das allerdings medizinische oder wirtschaftliche Hintergründe hat vermag niemand so recht zu beurteilen. Dermatologen, die diese Behandlungsmethode ablehnen argumentieren immerhin gegen die Veröffentlichung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e.V. (DDG). Ein hoher Anspruch!
Genaue Unterrichtung in Hautpflege und Therapie bekommen Sie von Ihrem dermatologischen Praxisteam oder bei der Neurodermitis-Schulung, die bundesweit zunehmende Beliebtheit erfährt. (Siehe auch Prävention).
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