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Das Schulkind mit Neurodermitis

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In diesen Tagen ist Ihr Kind eingeschult worden. Ein toller Tag, ein neuer Lebensabschnitt, neue Erfahrungen für die ganze Familie. Aber wie läuft das nun mit der Neurodermitis. Weiß der Lehrkörper damit umzugehen? Sprechen Sie die Lehrerinnen und Lehrer Ihres Kindes an. Ihr Kind ist sicher nicht das einzige mit einer sensiblen Haut. Bei Problemen können Sie sich auch an den Deutschen Neurodermitis Bund e.V. wenden  www.neurodermitis-bund.de.

Hier ein paar Infos, die für das Gespräch wichtig sind:

Was ist Neurodermitis?

Neurodermitis ist eine nicht ansteckende Hautkrankheit. Andere Namen dafür sind allergisches oder Atopisches Ekzem, Atopische Dermatitis oder Neurodermitis constitutionalis. Die Veranlagung zur Neurodermitis ist nach heutigem Kenntnisstand angeboren und kann vererbt werden.

Etwa jeder 10. bis 20. Schulanfänger hat Neurodermitis, die Häufigkeit nimmt zu. Die Erkrankung verläuft in Schüben. Zu den Symptomen gehören beim Kind vor allem Juckreiz, nässende Ekzeme und trockene Haut. Besonders betroffen sind die Beugen an Armen und Beinen und der Nacken.

Juckreiz

Das quälendste an der Neurodermitis ist der Juckreiz. Das Kind reagiert darauf mit Kratzen, was die Ekzeme verschlimmert und wiederum mehr Juckreiz provoziert. Willentlich kann das Kind das Kratzen kaum kontrollieren, es sollte ihm auch nicht verboten werden. Hilfreich ist das Erlernen von Ablenkungsstrategien, die das Kind im Rahmen von Neurodermitis-Schulungen trainieren kann.

Schlafmangel und Lernstörungen

Nachts sind Juckreiz und Kratzzwang besonders schlimm. Oft können Neurodermitis-Kinder deshalb nicht durchschlafen, manchmal sogar viele Tage hintereinander nicht. Sie sind dann unausgeschlafen, reizbar, unkonzentriert und zappeln vielleicht auch herum.

Dies hat nichts mit fehlendem Lerneifer oder mangelnder Intelligenz zu tun – sie sind genauso lernwillig und klug wie ihre Kameraden – sondern ist eine mögliche Folge der Neurodermitis.

Leistungsstress vermeiden

Stress, auch durch Leistungsdruck, ist ein Faktor, der die Neurodermitis verstärken und einen Kratzreflex auslösen kann. Falls Sie Entspannungsübungen an Ihrer Schule anbieten, werden Kinder mit Neurodermitis davon besonders profitieren.

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Einfügen in die Klassengemeinschaft

Bitte helfen Sie den betroffenen Kindern auch, Verständnis bei Klassenkameraden zu gewinnen. Als besonders günstig hat es sich erwiesen, wenn die Kinder selbst mit Ihrer Hilfe ihren Mitschülern über Neurodermitis berichten können.

Krankheitsbedingte Fehlzeiten

Werden die Ekzeme sehr stark, kann auch ein Kranken hausaufenthalt oder eine »Kur« in einer Spezialklinik notwendig werden. Das bedeutet nicht immer völligen Unterrichtsausfall. In bestimmten Rehakliniken erhalten Neurodermitis-Kinder auch während ihres mehrwöchigen Aufenthaltes Schulunterricht, die Kliniklehrer sprechen Sie dann gegebenenfalls wegen des Lehrstoffs an. Haben Sie aber bitte nach der Rückkehr Verständnis, wenn die Kinder trotz der Bemühungen Zeit brauchen, um den Wissensstand aufzuholen.

Teilnahme am Sportunterricht

Generell fördert die Teilnahme am Sportunterricht die psychische und soziale Gesundheit der Neurodermitis- Kinder. Sehr wichtig ist jedoch, dass sich das Kind sofort nach dem Sport mit lauwarmem Wasser kurz abduscht und dann leicht bekleidet etwas ausruht (im Sitzen oder Liegen), sonst kann das Kind nachschwitzen, was Juckreiz und die Entstehung neuer Ekzeme auslösen kann. Achten Sie bitte darauf, dass das Kind genügend Zeit dafür hat. Schwimmen, besonders im gechlorten Wasser, trocknet die Haut sehr stark aus und birgt für den Neurodermitiker ein hohes Ansteckungsrisiko mit Hautpilzen und bakteriellen Infektionen. Auf jeden Fall sollte sich das Kind nach dem Schwimmen abduschen und eincremen, jedoch nicht die scharfen Desinfektionssprays gegen Fußpilz benutzen. In einigen Fällen wird der Hautarzt dem Kind attestieren, dass es nicht am Schwimmen oder sogar generell nicht am Sport teilnehmen sollte.

Allergien

Neue Schübe können durch allergische Reaktionen, Haut reizungen, psychische und Umweltfaktoren ausgelöst werden. Für eine erfolgreiche Therapie müssen diese Auslöser individuell ermittelt und möglichst vermieden werden.

Im Sinne einer allgemeinen Allergieprävention ist es sinnvoll, wenn generell in Klassenräumen keine Tiere gehalten werden, da Tierhaare starke Allergene sind.

Die weiteren Anmerkungen gelten jedoch nur für den Fall, dass ein Kind in der Klassengemeinschaft gegen die jeweilige Substanz allergisch reagiert: Bei Kindern mit Pollen-Allergien muss man besonders von April bis Juni mit Lernschwächen oder auch Fehlzeiten rechnen. Bitte informieren Sie vor Ausflügen in dieser Zeit die betreffenden Eltern, damit sie eventuell Medikamente mitgeben können. Hausstaubmilben-Allergikern helfen Sie, wenn Sie im Klassenraum keine Kuschelecke mit Kissen, Polstern und Plüschtieren einrichten.

Für Schimmelpilzallergiker wäre es günstig, wenn Sie auf die Benutzung der Klimaanlage verzichten und im Klassenraum keine Zimmerpflanzen kultivieren.

Nahrungsmittelallergien können bei Klassenfahrten ein Problem werden, sprechen Sie die Eltern möglichst früh darauf an. Bitte versuchen Sie zusammen mit den Eltern Lösungen zu finden, damit das Kind dennoch an der Fahrt teilnehmen kann und nicht aufgrund seiner Neurodermitis ausgegrenzt wird.

Mehr Information
Wollen Sie mehr über Neurodermitis allgemein, schulmedizinische oder alternative Therapien, Ernährung, Hausstaubmilben, Informationen für Lehrer, Literatur, Hausmittel, Selbsthilfegruppen usw. erfahren?

www.neurodermitis-bund.de

Natürlich bietet Ihnen eine Mitgliedschaft zum einmaligen Jahresbeitrag einen dauerhaften, optimalen Informations- und Beratungsvorsprung gegenüber nicht organisierten Betroffenen.

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