Wenn es doch zu viel Sonne war
Plötzlich ist er da – der Sonnenbrand. Die Gradwanderung zwischen „gesunder“ Bräune und verbrennen, verschlafen manche im Liegestuhl. Der Schmerz kommt später nachts, wenn kein Schlafen mehr möglich ist. Oder die schlimme Erkenntnis, dass irgendwann in den letzten 30 Jahren ein Sonnenbrand zu viel war, wenn der Hautarzt Melanome findet.
Was ist ein Sonnenbrand?
Sonnenlicht regt die Haut an, speziell die Pigmentzellen, den braunen Farbstoff Melanin in die äußeren Hautschichten einzulagern. Zusätzlich verdickt sich die Haut. Dies ist ein Selbstschutz der Haut vor Verbrennungen. Wenn nicht rechtzeitig das Sonnenbaden gestoppt wird, entzündet sich die Haut und rötet sich – der Sonnenbrand wird sichtbar. Der andere unangenehme Nebeneffekt ist, dass ständig unter Sonnenlicht Radikale in der Haut gebildet werden. Radikale schädigen Zellen und das Erbgut, dadurch kann es zu Zellentartungen kommen, die zu Hautkrebs führen. Solange die Haut mit den Reparaturmaßnahmen hinterher kommt, bleibt die Haut gesund. Aber das Gedächtnis der Haut zählt mit. Max 50 Sonnenbäder empfehlen Hautärzte pro Jahr für Erwachsene. Achtung: Kinder, hellhäutige Menschen und kranke Menschen, die bestimme Medikamente einnehmen, sind gefährdeter. Rheumamittel, Antidepressiva oder bestimmte Neurodermitsmittel erhöhen die Lichtempfindlichkeit. Der Beipackzettel hilft weiter.
Wie kann man die Schwere des Sonnenbrandes einschätzen?
Sonnenbrand reicht von leichten Entzündungen bis zu gefährlichen Verbrennungen. Im Anfangsstadium brennt, juckt und spannt die Haut. Leider treten Symptome oft erst Sunden nach dem Sonnenbad auf, wenn es zu spät ist. Auch die Rötung ist noch nicht im grellen Licht zu sehen, bzw. wenn sie sich dort schon zeigt, ist Alarmstufe 1 überschritten. Meist kommen nachts Schwellungen und Bläschen dazu. Bei schwerwiegenden Verbrennungen reagiert der gesamte Körper, Kopfschmerzen und Übelkeit gehören dazu. Fieber und Erbrechen deuten auf einen Hitzschlag oder Sonnenstich hin. Ernst nehmen, sofort zum Arzt. Nach einigen Tagen löst sich die verbrannte Haut, tiefer gehende Verbrennungen zeigen sich lebenslang als Narben. Je mehr Sonnenbrände und je schwerer Verbrennungen, desto größer die Gefahr der Hautkrebsentwicklung.
Was hilft als Sofortmaßnahme?
Ärzte verschreiben in schwerwiegenden Fällen Kortison gegen die Entzündung, aber die Zellverletzung bleibt und auch die die Hautspannung. Auch ohne Kortison kann Selbsthilfe das Schlimmste vermeiden. Frische Aloe Vera Blätter oder der Saft pur auf die Haut kühlt und schwillt ab. Wenn keine frische Aloe Vera im Haus ist, hilft auch ein Aloe Vera Gel. Pappelknospensalben und Kamillentee wirken antibakteriell und unterstützen die Heilung. Eichenrindenextrakt in lauwarmen Bädern verhindert Entzündungen und beschleunigt den Heilungsprozess. Nach dem Bad Kompressen mit Quark auflegen. Baumwolltücher mit Quark einstreichen und die verbrannte Haut großflächig einpacken. Verstärkt wird der positive Effekt, wenn Kamillenauszüge mit dem Quark vermengt werden.
Am besten ist immer noch Sonnen mit Verstand und Schutz.
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Was hilft der Haut vor zu viel Sonne?
Text: Susanne-Miesera.de