Gute-Haut-Vorsätze
Gesundheit verbessern steht oben auf der Hitliste der guten Vorsätze. Rauchen aufhören, abnehmen oder mehr Sport sind die beliebtesten Ziele. Leider scheitern fast 80 % dieser guten Wünsche. Bei diesen guten Vorsätzen gilt es lieb gewonnene Gewohnheiten zu verändern. Gewohnheiten sind sehr anhänglich und sie zu verändern ist ein mittel- oder gar langfristiges Ziel. Hier kommen die besten Tipps für die erfolgreiche Umsetzung von Vorsätzen.
Endlich gesünder leben
Unser Kopf braucht konkrete Angaben, um sich den Zustand vorstellen zu können. Gesünder leben ist ein theoretischer Begriff, es fehlen Bilder, Maßnahmen und Pläne. Besser ist genau zu formulieren, was gesünder leben bedeutet, wie es sich anfühlt, was ich konkret mache. Für Neurodermitiker kann es heißen: Ich creme mich 3 Mal die Woche morgens und abends mit der Creme XY am ganzen Körper ein. Damit sind Zeitfenster, die genaue Creme und die genaue Handlung benannt. Ziele so SMART wie möglich formulieren. SMART steht für Spezifisch (genau), Messbar, Attraktiv, Realistisch und Terminiert.
Positive Ziele beschreiben
Denken Sie jetzt nicht an einen gelben Vogel. Ich wette jeder hatte einen gelben Vogel vor Augen. Das liegt daran, dass unser Gehirn nicht, nicht „hört“. Das gleiche für: Nicht mehr rauchen, keine Schokolade mehr essen, nicht mehr aufregen usw. Das Gehirn als Schaltzentrale für die Umsetzung der guten Vorsätze braucht positiv formulierte Anreizziele. Was wollen Sie statt dem Rauchen, statt der Schokolade oder statt sich aufzuregen? Je genauer der gewollte Zustand sich vorgestellt wird, je klarer das Bild wird, desto leichter erinnern sich alle Nervenverbindungen an das Ziel.
Dabei bleiben
Einmal ist kein Mal, sagt der Volksmund. Das gilt für kleine und große Sünden ebenso wie für neues Verhalten. Wiederholte Aktionen können zu neuen Gewohnheiten werden. Gehirnforscher haben herausgefunden, je mehr bestimmte Handlungen durchgeführt werden, je mehr stabile Nervenverbindungen bilden sich. Im besten Fall fehlt das Eincremen, sobald ich es einmal auslasse. Gewohnheiten merken wir erst, wenn wir sie plötzlich verändern. Tägliches Zähneputzen ist für alle eine Gewohnheit. Ein Abend ohne Zähneputzen wird bei den meisten ein Unwohlgefühl hervorrufen. Wenn das Eincremen ebenso dazugehört wie das Zähneputzen ist es zu einer stabilen Gewohnheit geworden. Psychologen meinen, dass nach ca. 6 Monaten regelmäßiger Durchführung eine verankerte Gewohnheit Bestandteil des Lebensrhythmus geworden ist.
Gute Erfahrungen machen
Attraktive Ziele sind mit guten Erfahrungen verknüpft. Nur wenn das Eincremen möglichst ein angenehmes Sofortgefühl auslöst, hat es die Chance langfristig zur Gewohnheit zu werden. Nur weil der Hausarzt eincremen empfiehlt oder nur weil überall steht, dass Rauchen ungesund ist, lösen diese Empfehlungen keine Veränderungen aus. Wissen alleine reicht nicht. Es gibt Hunderte von Büchern, die Neurodermitikern empfehlen, was für sie gut ist. Doch jeder ist individuell und hat eigene Erfahrungen. Gewohnheiten zu verändern, beginnt damit gute Erfahrungen zu machen. Je regelmäßiger, desto erfolgreicher.
Anderen erzählen
Freunden und Familie von den guten Vorsätzen zu erzählen, festigt die Vorsätze. Geheime Ziele lassen sich leichter umgehen. Sobald es vielen bekannt ist, dass endlich ein Leben ohne Rauchen auf dem Plan steht, kommen Unterstützung und Erinnerung von außen. Dank des Erzählens können sich Mitstreiter finden. Einmal wöchentlich von Januar bis März in die Sauna gehen, um die Abwehrkräfte zu stärken macht mehr Spaß mit Freunden. Unterstützung in Durststrecken und bei Schwierigkeiten hilft dabeizubleiben.
Belohnungen aussetzen
Ein gutes Gefühl sofort beim Umsetzen ist ideal für neue Verhaltensabläufe. Leider ist nicht immer ein sofortiges Wohlgefühl möglich. Mit einem Ausgangsgewicht von 120 kg bei 1,60 m dauert es einige Wochen, bis ein Wohlgefühl kommt. Erstmal ist nur der Verzicht zu spüren. Für Vorsätze, die erst mittel- oder langfristig spürbar sind, helfen Belohnungen oder auch Wetten mit anderen. Ein Nahrungsmittelallergiker, der beim Essen von Erdbeeren ein knallrotes brennendes Gesicht bekommt, braucht keinen Vorsatz, um mit dem Essen von Erdbeeren aufzuhören. Die sofortige Belohnung des Wohlgefühls reicht aus. Dagegen ist die bessere Lebenserwartung von Nichtrauchern nicht sofort spürbar. Hier braucht es einen individuellen Anreiz, wenn z. B. 6 Monate ohne Rauchen geschafft sind.
Flexibel bleiben
Einmal morgens nicht eingecremt, kein Problem. Am besten gleich am nächsten Morgen wieder eincremen. Immer wieder die Ziele anpassen. Bei einem neuen Tagesablauf sind neue Eincremezeiten leichter umzusetzen. Während eines Urlaubs können Pausen oder andere Abläufe eingeplant werden. Wichtig: Sich selbst verzeihen, wenn das Eincremen „vergessen“ wurde. Für das Sportprogramm immer Alternativen für Regentage einplanen. Ein Stück Schokolade bringt noch nicht das Abnehmen in Gefahr, wenn danach wieder das Ziel im Auge behalten wird.
Tagebuch führen
Über Monate geführte Abnehmkurven helfen auch kleine Erfolge sichtbar zu machen. Die Empfehlungen der Neurodermitisschulung am besten aufschreiben. Während einer Rehamaßnahme geben die Therapeuten viele Ratschläge für den Umgang mit der Erkrankung. Am besten die Maßnahmen, die für einen selbst hilfreich sind, aufschreiben, Ziele formulieren und einen Umsetzungsplan aufschreiben. Bekannt sind die Kratzprotokolle, um zu sehen, wann und wie intensiv wird, gekratzt. Ebenso können positive Verhaltenstagebücher geführt werden. Darin können Sie sehen, dass die letzte Kratzattake schon 3 Monate zurückliegt. Im Tagebuch wird ersichtlich, dass parallel, wie vorgenommen, jeden zweiten Abend zum Einschlafen progressive Muskelentspannung durchgeführt wurde. Tagebücher machen Zusammenhänge und Erfolge sichtbar.
Professionelle Unterstützung suchen
Manchmal ist es hilfreich neues Verhalten mit Therapeuten einzuüben. Familien mit kleinen Neurodermitiskindern können an Neurodermitisschulungen teilnehmen, um den Umgang mit Neurodermitis zu lernen. Fachleute können den besten Weg für neue Verhaltensmuster zeigen. Manchmal hilft es mit Veränderungen an neuen Orten zu beginnen. Deshalb kann eine Rehamaßnahme der Beginn für einen neuen Umgang mit der Neurodermitis sein. Entspannungskurse helfen einen Einstieg in Autogenes Training oder progressive Muskelentspannung zu bekommen. Dies ist leichter als mit einem Buch alleine zu lernen. Häufig macht das Lernen in Gruppen zusätzlich noch mehr Spaß.
Topvorsätze für eine gesunde Haut
Entspannung
Ich führe dreimal pro Woche ein individuelles Entspannungsprogramm durch. Davon gehe ich einmal pro Woche in eine Gruppe und zweimal höre ich die CD… . Ich werde dies bis Ostern durchführen.
So könnte das Ziel für mehr Entspannung im Leben formuliert werden. Realistisch bleiben und nicht zu viel auf einmal wollen. Falls Sie bisher überhaupt noch keine Entspannungsprogramme gemacht haben, beginnen Sie mit einmal wöchentlich einer CD mit Entspannungsübungen. Mehr Entspannung vermindert die Juckattaken und stärkt das Immunsystem.
Lebensführung
Ich lebe ab Januar 2012 rauchfrei. Ich kann ohne Zigarette leben. Ich genieße das tiefe Durchatmen, meine Bronchien erholen sich. Meine Haut ist besser durchblutet.
Formulieren Sie den Endzustand als wäre er schon da. Nicht die Krankheiten als Abschreckung nennen, sondern die positiven Auswirkungen aufzählen. Jede Zigarettenpackung trägt den Aufdruck mit den Warnhinweisen, doch rauchen die meisten weiter. Orientieren Sie sich an Ihrer Haut. Die Haut ist ohne Zigaretten besser durchblutet, bleibt länger jugendlich, die Wunden heilen besser. Gerade Neurodermitiker profitieren von einem rauchfreien Leben.
Bewegung
Ich laufe zweimal die Woche eine Strecke von 5 km in meinem Wohlfühltempo. Wenn das Wetter es nicht zulässt, führe ich 30 Minuten Gymnastik mit der CD… durch. Ich führe mein Sportprogramm bis Juni durch und notiere mir meine Zeiten.
Denken Sie an Alternativen für Schlechtwetter, Urlaub oder Feiern. Planen Sie Schritt für Schritt. Nichtsportler setzen sich ein Einstiegsprogramm für eine befristete Zeit und passen dann das Programm an. Mit dem Bewegungstagebuch sind Leistungssteigerungen sichtbar.
Ernährung
Ich esse täglich ein Stück Obst und eine Handvoll Gemüse. Ich achte auf meine Körperreaktionen, wenn ich neues Obst und Gemüse ausprobiere. Ich schreibe täglich ein Ernährungsprotokoll.
So könnte ein neues Essverhalten geübt werden. Allergikern helfen bei Veränderungen im Essverhalten Protokolle, um Reaktionen besser erkennen zu können. Essverhalten ist ein sehr stabiles Verhalten. Es braucht viel Willen, Anreiz und Durchhaltevermögen, um Essgewohnheiten zu verändern. Belohnen Sie sich für kleine erreichte Ziele.
Es gibt bereits alle guten Vorsätze, wir brauchen sie nur noch anzuwenden.
Blaise Pascal (1623-62), frz. Mathematiker u. Philosoph
Hier noch ein Onlinetipp:
http://userpage.fu-berlin.de/health/heute-anfangen/
Wir wünschen Ihnen einen guten Start ins Jahr 2012 und viel Erfolg für die Umsetzung Ihrer Vorsätze! Ihr hautsache-Team