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06.06.2010

Fußgesund durch den Sommer - Tipps zur Vorbeugung von Fußinfektionen

Bald ist es wieder so weit, die Barfuß- und Freibadsaison beginnt. Und damit steigt auch das Risiko sich mit unterschiedlichsten Fuß- und Nagelinfektionen anzustecken, meist sind es Pilzinfektionen. 
Eine Vielzahl der Infektionserreger liebt das feucht-warme Milieu der Schwimmbäder und Saunen. Barfüßige Menschen bieten den Erregern einen idealen „Lebensraum“. 

Die eigenen vier Wände und der eigene Garten sind ebensfalls potenzielle Gefahrenstellen zur Ansteckung. Füße sind besonders gefährdet, da ihnen oft zu wenig Beachtung geschenkt wird und somit die Frühstadien einer Infektion unerkannt bleiben. Niemand ist vor Pilzerkrankungen sicher, dennoch müssen einige Faktoren ungünstig zusammen treffen, damit es zu einer Ansteckung kommt.
1. Die Haut muss in Kontakt mit dem Erreger kommen, d.h. eine Kontaktstelle ist mit einem Erreger infiziert, der sich dort niedergelassen hat (Direktkontakt). Er schwirrt nicht in der Luft!
2. Der Erreger muss die Gelegenheit haben sich auf der Haut festzusetzen und in die Haut einzudringen. Das setzt eine nicht intakte Haut voraus.
3. Das körpereigene Immunsystem ist herabgesetzt.

Die sog. krankheitserregende (humanpathogenen)  Pilze werden in unseren Breiten in drei  Erregergruppen eingeteilt:
- Dermatophyten (Hautpilze)
- Hefen
- Schimmelpilze

Die Medizin spricht vom DHS-System. Die größte Bedeutung haben dabei die Dermatophyten, sie lösen etwa 80% der Haut- und Nagelpilzerkrankungen aus.  Sie sind in der Lage durch bestimmte eigene Enzyme die Hautoberfläche anzugreifen, sie aufzuspalten, also Keratin abzubauen und so in die Epidermis einzudringen. Greifen Pilze die Fuß- oder Fingernägel an, spricht der Arzt/die Ärztin von einer Onychomykose. Betrifft es die Haut, handelt es sich um eine Dermatomykose.

Laut Statistiken leidet jeder vierte Erwachsene in Deutschland unter einer Mykose.  In den häufigsten Fällen geht einer Nagelpilzerkrankung eine Hautpilzerkrankung voraus.  Ist die Nagelplatte beschädigt oder der Nagel permanent zu kurz geschnitten, so dass der Nagel seine eigentliche Schutzfunktion für das darunterliegende Nagelbett verloren hat, können Pilzerreger von der Haut auf den Nagel übergehen. In kurzer Zeit wird so die Nagelplatte durch den Pilz zerstört.

Welche Vorbeugungsmaßnahmen können ergriffen werden? 
· An erster Stelle steht, dass die Haut und die Nägel unverletzt und frei von kleinsten Läsionen sind. Daher muss auf eine richtige Hautpflege geachtet werden. Die Haut soll in einem ausgewogenen Verhältnis von Fett und Feuchtigkeit sein. Nur so kann sie gesund und widerstandsfähig bleiben. Eine zu trockene Haut weist schnell Mikroläsionen auf, die eine optimale Eintrittspforte für Erreger bilden. Für Menschen mit sehr trockener Haut oder mit Neurodermitis empfehlen sich daher Cremes mit Urea, Olivenöl oder Mittagsblumenextrakt als Wirkstoff gegen spröde und raue Haut. 
· Im Schwimmbad, Sauna und in den Umkleidekabinen ist es unverzichtbar Badelatschen zu tragen. Auf die desinfizierenden Fußduschen in den Schwimmbädern ist es besser zu verzichten, denn hier befinden sich ringsherum besonders viel abgeduschte, infizierte Hautschüppchen. Besser ist es die Füße gründlich abzutrocknen, dabei die Zehenzwischenräume nicht vergessen und mit einem handelsüblichen Hautdesinfektionstuch nachreinigen. Anschließend die Haut gut pflegen.
· Es ist darauf zu achten, dass jeder in der Familie sein eigenes Handtuch benutzt. Vorteilig ist es für die Füße ein separates Handtuch zum Abtrocknen mitzunehmen.
· Die Füße sollten jedoch niemals prophylaktisch mit einem freiverkäuflichen Antimykotikum behandelt werden, da die Gefahr einer Resistenz gegen die gängigsten Wirkstoffe besteht.

Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einer Infektion gekommen sein, ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen. Es handelt sich bei einer Mykose um eine ernst zu nehmende Erkrankung, da sie wiederum eine Eintrittspforte für schwerwiegende Erkrankungen wie z.B. einem Erysipel (Wundrose), einer Sepsis sein kann oder einer weitergehenden inneren Mykose sein kann.

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