
Hautkrebsprävention ist ganz einfach und bedeutet im Gegensatz zu
vielen anderen Präventionsmaßnahmen nicht in erster Linie Verzicht.
Hier kommt es vielmehr auf das "Gewusst wie" an. Deshalb hat die
Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention e.V. für Sie alle
relevanten Informationen über die Schutzmöglichkeiten Ihrer Haut und
die Früherkennung von Hautkrebs zusammengestellt.
Die Sonne scheint! - da fällt der Start in den Tag gleich viel
leichter. Sonnenschein läßt die Laune spürbar ansteigen. Schnell fallen
dann am Wochenende und im Urlaub die Hüllen - rundum Braun ist die
Devise, gebräunte Haut gilt als gesund und attraktiv - leider! Denn
Haut und Sonne vertragen sich nicht so gut. Leicht wird aus dem
Sonnenbad eine Tortur für die Haut. Und es gibt Sonnenbäder, die merkt
man erst Jahre später. Aber nicht nur Sonnenbrände, auch eine
übermäßige UV-Bestrahlung besonders der jungen Haut kann später
Hautkrebs zur Folge haben.
Doch zum Glück kann jeder einzelne von uns das Risiko, an Hautkrebs zu
erkranken, ganz beträchtlich reduzieren. Wichtig ist es, die Gefahren
zu erkennen, zu vermeiden oder zumindest einzudämmen. Dann können Sie
die Sonne auch genießen.
Die 10 Sonnenregeln:
1. Meiden Sie Sonne in der Mittagszeit.
2. Geben Sie Ihrer Haut Zeit, sich an die Sonne zu gewöhnen. Bleiben Sie in den ersten Tagen lieber im Schatten.
3. Tragen Sie in der Sonne immer sonnendichte Kleidung mit einem
UV-Protektions-Faktor (UPF) der nicht geringer als 30 sein sollte. Und
auf jeden Fall eine Kopf-bedeckung.
4. Cremen Sie alle unbedeckten Körperstellen mit Sonnenschutzmittel
ein. Tragen Sie die Sonnencreme eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad
auf, damit sie ihre Wirkung voll entfalten kann.
5. Erneuern sie Ihren Sonnenschutz mehrmals täglich. Aber Achtung: Nachcremen verlängert nicht die Schutzwirkung.
6. Verwenden Sie beim Baden nur wasserfeste Sonnencreme. Tragen Sie die Creme nach dem Abtrocknen nochmals auf.
7. Achten Sie bei Medikamenten auf Nebenwirkungen in der Sonne. Fragen Sie sicherheitshalber Ihren Arzt.
8. Verzichten Sie in der Sonne auf Deodorants und Parfüms. So vermeiden Sie unschöne Pigmentflecken.
9. Gehen Sie mit Kindern in den ersten Jahren grundsätzlich nicht in
die Sonne. Und später nur mit sonnendichter Kleidung und hohem
Lichtschutzfaktor.
10. Bräunen Sie Ihre Haut besser nicht im Solarium vor. Noch mehr UV-Strahlung schadet der Haut und läßt sie schneller altern.
Hautschutz
Maßvoller Sonnengenuss ist das beste Sonnenschutzmittel. Halten Sie
sich möglichst im Schatten auf und bedecken Sie Ihre Haut mit
sonnendichter Kleidung. Für die unbedeckten Körperstellen verwenden Sie
eine Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor, der Ihrem Hauttyp
angemessen ist. Erneuern Sie diesen Sonnenschutz mehrmals am Tag, da er
sich durch Schweiß und Abreibungen nicht an allen Körperstellen gleich
lang hält. Nachcremen verlängert jedoch nicht die Schutzwirkung! Und
bedenken Sie bitte, daß Sonnenschutzmittel, wie eine Studie der
International Agency for Research on Cancer (IARC Handbook of Cancer
Prevention, Vol. IV, Sunscreens, 2001), Lyon, gezeigt hat, zwar vor
Sonnenbrand schützen, nicht jedoch vor Hautkrebs.
Daneben hängt das Ausmaß der schädigenden Wirkung von UV-Strahlung zum
Beispiel auch von geographischer Lage, Witterungseinflüssen sowie
Jahres- und Tageszeit ab. So ist ein Sonnenanbeter am 20. März um 12
Uhr mittags auf Gran Canaria fast der doppelten UV-Strahlung ausgesetzt
wie in München. Mit anderen Worten: Auf den Kanaren rötet sich die Haut
bereits nach der Hälfte der Zeit. Bedenken Sie diese verschiedenen
Faktoren.
Einige Körperstellen brauchen besonderen Schutz. Diese sogenannten
Sonnenterrassen bieten dem Sonnenlicht die größte Angriffsfläche. Dazu
gehören Stirn und Kopfhaut, Nasenrücken, Augen, Ohren, Lippen, Kinn,
Schultern, Rücken, Brüste, Gesäß und Fußrücken. Die Haut reagiert hier
besonders empfindlich, und der Stachelzellkrebs (Spinaliom) tritt
vermehrt an den genannten Stellen auf. Halten Sie diese Bereiche
möglichst bedeckt oder verwenden Sie eine Sonnencreme mit besonders
hohem Lichtschutzfaktor und cremen Sie regelmäßig nach.
Freizeitverhalten
Freizeitverhalten Braune Haut wirkt gilt als attraktiv, erfolgreich und
gesund. Dieses seit Jahrzehnten vorherrschende Schönheitsideal hat
seine Schattenseiten. Denn in Wirklichkeit ist genau das Gegenteil der
Fall. Bräunung ist eine begrenzte Schutzfunktion der Haut, die immer
dann einsetzt, wenn sie mit einer Sonnenbelastung fertig werden muß.
Ein Zuviel an Sonne läßt die Haut schneller altern. Früh zeigen sich
Runzeln und Falten, die Haut wird lederig. Und was weitaus
schwerwiegender ist: Zuviel SonnenUV-Strahlung kann Hautkrebs
verursachen.
Das individuelle Sonnenbrand- und Krebsrisiko hängt hauptsächlich von
Ihren persönlichen Gewohnheiten ab. Überdenken Sie deshalb Ihre
Einstellung zum Sonnenbaden. Entwickeln Sie ein neues Bewußtsein, und
schützen Sie Ihren Körper vor UV-Strahlung und den möglichen Folgen.
Ihre Haut wird es Ihnen danken!
Urlaubsvorbereitung
Auf Ihren Urlaub im Süden, im Hochgebirge oder am Meer müssen Sie jetzt
nicht verzichten. Aber vermeiden Sie Ihrer Gesundheit zuliebe zu
intensive und direkte Sonnenbestrahlung. Wieviel Sonne Ihnen gut tut,
wissen Sie schnell, wenn Sie sich ganz realistisch einem der vier
Hauttypen zuordnen. Denken Sie schon beim Kofferpacken daran, daß
Kleidung am besten vor der Sonne schützt. Das gilt vor allem für Kinder
und die Hauttypen 1 und 2, die besonders empfindlich auf die Sonne
reagieren. Alle unbedeckten Körperstellen mit Sonnenschutzmittel
eincremen.
Der Lichtschutzfaktor auf den Sonnenschutzprodukten verrät Ihnen, um
wieviel länger Sie in der Sonne bleiben können, bis es zum Sonnenbrand
kommt. Wenn Sie in den Skiurlaub fahren, beachten Sie, daß Sie hoch
droben der Sonne noch ein gutes Stück näher sind. Durch die klare Luft
kann die Strahlung außerdem besonders gut bis zu Ihnen vordringen, die
Reflexion durch den Schnee verstärkt sie zusätzlich. Außerdem ist Ihre
Haut im Winter wahrscheinlich die Sonne nicht gewöhnt.
Wasserratten sind ebenfalls besonders gefährdet, einen Sonnenbrand zu
bekommen. Selbst in drei Meter Tiefe wirken die Sonnenstrahlen noch.
Das Wasser kann ihre Kraft sogar noch wie eine Lupe verstärken.
Wasserfeste Sonnencreme sollten Sie also unbedingt im Gepäck haben.