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Eine weitere Studie belegt: Es gibt einen Zusammenhang zwischen Neurodermitis und dem Bakterium Staphylococcus aureus. Zu diesem Ergebnis kommt ein polnisches Forscherteam, dass eine Vielzahl von Studien zu diesem Thema ausgewertet hat.
Viele verschiedene Faktoren spielen bei Neurodermitis eine Rolle. Neben der erblichen Veranlagung spielt das Bakterium Staphylococcus aureus eine zentrale Rolle als Verstärker der Entzündungssymptome.
Ungefähr 1.000 verschiedene Bakterienarten leben auf der Hautoberfläche. Aktuelle Daten belegen: Einer dieser Arten kommt im Zusammenhang mit Neurodermitis offenbar eine Schlüsselrolle zu. Zu diesem Ergebnis kommt ein polnisches Forscherteam in einem Review, der Anfang 2019 in der Zeitschrift ‚Advances in Dermatology and Allergology‘ erschienen ist. Dem Artikel liegt eine Vielzahl von Studien zu Grunde, die sich alle mit dem komplexen Zusammenhang von Staphylococcus aureus und atopischer Dermatitis (Neurodermitis) beschäftigen.
Bei Neurodermitis ist die Haut falsch besiedelt
Demnach konnte während eines Schubs bei 90 Prozent der Neurodermitispatienten eine Überbesiedlung durch S. aureus auf entzündeter Haut nachgewiesen werden. Noch ist unklar, ob das Bakterium die Schübe tatsächlich verursacht. Möglich ist auch, dass die trockene, rissige Haut ideale Voraussetzungen für das Bakterium schafft, damit es sich weiter ausbreiten kann. Allerdings ist aus Sicht der Wissenschaftler die erste Annahme wahrscheinlicher.
S. aureus verdrängt gute Bakterien
Erstens neigt S. aureus dazu, die gutartigen Bakterienarten zu verdrängen. Diese sorgen jedoch für das Gleichgewicht und die Vielfalt, die für ein gesundes Mikrobiom notwendig sind. Die Wissenschaftler sehen in S. aureus daher eine wahrscheinliche Ursache bei der Entstehung eines instabilen Hautmikrobioms, das für Neurodermitis so charakteristisch ist.
Zweitens produziert S. aureus verschiedene, problematische Nebenprodukte. Diese Nebenprodukte beeinträchtigen das Immunsystem und dessen Fähigkeit mit einer normalen Immunantwort auf schlechte Bakterien zu reagieren, ein weiteres Merkmal der Neurodermitis.
Biofilm blockiert hauteigene Immunabwehr
Eines dieser Nebenprodukte ist der Biofilm, eine schleimige Matrix, in der Bakterien sich verstecken, ausbreiten und so dem Angriff von Immunzellen entgehen können. Die Folge: die Immunabwehr der Haut ist gestört: Aus Sicht der Wissenschaftler bieten die chronischen Hautschäden bei Neurodermitis einen perfekten Rahmen für die Entstehung von Biofilm.
Darüber hinaus sondert S. aureus Enzyme ab, die Allergenen beim Eindringen in die Haut helfen. Auch Superantigene, die ungewöhnlich starke Entzündungsreaktionen hervorrufen können, haben es dadurch beim Eintritt in die Haut leichter.
Behandlung mit Cortison
Um die Barrierefunktion der Haut zu wahren beziehungsweise wiederherzustellen, ist die tägliche Basispflege bei Neurodermitis unverzichtbar. In akuten Schüben wird in der Regel mit Cortison-Präparaten behandelt, die als Hormone die Immunreaktion unterdrücken. Cortison wirkt sehr gut, sollte aber aufgrund der Nebenwirkungen nicht für eine Dauerbehandlung eingesetzt werden.
Antibiotika für Behandlung ungeeignet
Auch wenn S. aureus gravierende negativen Folgen haben kann, ist bei Neurodermitis eine Routine-Behandlung mit Antibiotika aus Sicht der Wissenschaftler nicht der richtige Weg. Dies liege zum einen an der Möglichkeit, dass sich Resistenzen bilden könnten, und zum anderen an der chronischen Natur der Neurodermitis: Einen Neurodermitispatienten über lange Zeiträume mit Antibiotika zu behandeln, sei unangemessen und letzten Endes schädlich, urteilten die Forscher.
Endolysine als Alternative zu Antibiotika
Angesichts des Mangels an wirksamen antimikrobiellen Behandlungen und des Anstiegs resistenter S. aureus-Stämme wird die Suche nach Alternativen zu Antibiotika immer wichtiger. Eine solche Alternative bietet die Endolysin-Technologie. Endolysine sind Enzyme, die die Bakterienhülle gezielt aufschneiden und dadurch nur die schlechten S. aureus Bakterien abtöten, während der Rest des Mikrobioms der Haut intakt bleibt. Auf dieser Basis hat Micreos, ein niederländisches Biotech-Unternehmen, sein frei verkäufliches topisches Neurodermitis-Produkt Gladskin auf den Markt gebracht. In verschiedenen Studien konnte gezeigt werden, dass sich unabhängig vom Schweregrad der Krankheit die Symptome der Neurodermitis lindern ließen. Bakterielle Resistenz sollte auf Grund des einzigartigen Wirkprinzips aus Sicht des Herstellers kein Problem sei. Ein Schluss zu dem auch Forscher aus den Bereichen Immunologie und Mikrobiologie kommen.
Quelle: Micreos
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