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Kontaktekzeme bei Kindern

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Kinderhaut kommt heutzutage über Spielzeug , technisches Gerät uvm mit einer Fülle von Stoffen in Berührung. Nicht immer ist teuer gleich allergenfrei. Es gilt beim Kaufen für die eigenen Kinder oder beim Verschenken an andere ein paar Informationen zu checken:

Kontaktallergien sind bei Kindern häufiger als bisher angenommen, auch Neugeborene und Säuglinge können bereits eine Kontaktallergie entwickeln, z.B. durch die Namensbändchen (Epoxidharz) im Krankenhaus. Bislang ging man davon aus, dass Babys und Kleinkinder von Kontaktallergien weitestgehend verschont bleiben, weil das Immunsystem noch nicht völlig ausgereift ist und die Dauer des Kontakts meist für eine Sensibilisierung zu kurz ist. Doch besonders Kinder mit atopischen Ekzemen tragen ein hohes Risiko, Kontaktallergien zu entwickeln. Allerdings entstehen nicht alle Kontaktekzeme durch eine Allergie, einige sind schlicht das Resultat einer „Überdosierung“ eines problematischen Stoffes.

Bisherige Untersuchungen zeigen, dass 13-25 % der gesunden Vorschul- und Schulkinder eine Sensibilisierung aufweisen, die aber nicht immer behandlungsbedürftig ist, z.B. weil sich der Auslöser gut meiden lässt. Bei positiv getesteten Kindern unter 18 Jahren hatten bis zu 71 % eine bereits bekannte allergische Erkrankung. Laut einer aktuellen Studie aus Italien ließ sich bei 62,3 % von 321 Kindern unter 3 Jahren eine Kontaktallergie nachweisen. Mädchen sind häufiger betroffen als Jungen, was z.T. auch hormonell bedingt ist.

Die häufigsten Auslöser im Kindesalter sind Nickel (Ernährung, Ohrstecker, Kettchen, Hosenknöpfe, Gürtelschnallen, Handymaterial, Zahnspangen, Tattoos), Duftstoffe (z.T. auch Perubalsam), Gummiinhaltsstoffe (Regenkleidung, Gummistiefel, Knieschützer, Luftballons, Gummibänder in Strümpfen etc.), Thiomersal (Konservierungsmittel in Cremes, Kontaktlinsen, Augentropfen, Impflösungen), Chromat (dunkle Textilien, Imprägniermittel in Lederschuhen), Kolophonium (u.a. Kleber, Pflaster, Musikinstrumente, Isolierband, Kosmetik/Pflegemittel), Arzneimittel (antibakterielle Salben, Antihistaminika) und pflanzliche Zusatzstoffe (Wollwachs, Kamille, Henna).

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Kontaktekzeme unterscheiden sich nach Allergen und betroffener Körperstelle. So lösen z.B. Konservierungsmittel bei Kindern Ekzeme im Gesicht, an den Armen sowie im Gesäß- und Windelbereich aus. Duftstoffe wirken auf die Schleimhäute der Atemwege (ätherische Öle, Duftsprays, parfümierte Nahrungsmittelverpackungen, Spielwaren u.v.m.), Ekzeme um den Mund und an den Füßen weisen auf Gummiinhaltsstoffe oder bedenkliche Kleber bzw. Chromat (Schuhe, Schienbeinschützer) hin.

Ekzeme auf der Kopfhaut können von pflanzlichen Zusatzstoffen ausgelöst werden (z.B. Wollwachs in Shampoos, Pflegelotionen, Kindercremebad). Wollwachs (Hauptbestandteil von Pflegecremes) spielt eine zunehmende Rolle, da viele kleine Neurodermitiker schon frühzeitig mit fettreichen Salben behandelt werden. Die empfindliche, oft rissige Haut nimmt so aber die bedenklichen Inhaltsstoffe auf.

Nickel ist auch bei Kindern mit Abstand das häufigste Allergen (43 %). Eine Nickelallergie zeigt sich häufig an den Ohren, Handgelenken, im Nacken sowie als wässrige Knötchen unter der Haut, ruft aber auch Reaktionen über das Magen-Darm sowie das zentrale Nervensystem hervor (Nickelionen binden sich an die Nervenenden). Wenn sich das Ekzem nicht nur auf einen bestimmten Bereich begrenzt, sondern auch dort Reaktionen hervorruft, wo kein direkter Hautkontakt mit Nickel zustande kommt, sollte an eine Unverträglichkeit von nickelreichen Lebensmitteln gedacht werden („orale Nickelallergie“). Hier kann eine nickelarme Ernährung zu Symptomfreiheit verhelfen.

Bei einem chronischen Handekzem entwickelt sich häufig eine „Pfropfsensibilisierung“ auf Inhaltsstoffe von Salben, Hautschutz- und anderen Pflegestoffen wie z.B. Duftstoffe oder Konservierungsmittel. Deshalb sollten auch bei Kindern auffällig trockene, rissige Hände bzw. bläschenförmige Handekzeme (dishidrosiform) frühzeitig erkannt und vor allem die Ursache beseitigt bzw. behandelt werden, um spätere teure Behandlungen, eventuell berufliche Umschulungen usw. vermeiden zu können.

Alles, was man essen kann, gehört nicht in die Körperpflege des (kleinen) Allergikers! Bedenklich sind neben Obst-, Gemüse- oder Kräuterextrakten vor allem Auszüge von z.B. nickelreichen Lebensmittel wie Molke, Nüsse, Kirsche Mandel u.ä. in Medikamenten, Hustensäften, Knabberartikeln, Badezusätzen, Kosmetik- und Pflegeartikeln usw.

Auch für Kinder stehen qualifizierte Testlösungen in der Standardreihe bereit, Epikutantests sind schon bei Säuglingen möglich. Doch nicht alles muss zwingend getestet werden. So sagt der Ärzteverband Deutscher Allergologen, dass „eine Testung im frühen Kindesalter (unter 6 Jahren) mit der Hoffnung, schriftlich etwas nachweisen zu können, was augenscheinlich da ist“, Veterinärmethoden gleicht. Hier wird im Zweifel symptomorientiert behandelt.

Sie sehen, es ist Zeit, manche Ernährungs- und Verhaltensweisen neu zu überdenken und den kleinen Allergiker bzw. sein überlastetes Immunsystem zu entlasten. Gerade der direkte Hautkontakt mit bedenklichen Stoffen sollte aus Gründen der Prophylaxe vermieden werden.

Autorin: Roswitha Stracke
www.Allergieberatung-Stracke.de

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