Lippen - ein Hingucker
Lippen sind den ganzen Tag im Einsatz, sie werden beim Essen, Reden und Atmen bewegt. Die Mimik wird entscheidend durch die Lippen geprägt. Untersuchungen haben gezeigt, dass nur an den Lippen ein falsches und echtes Lächeln erkannt wird. „Echte“ natürliche Lippen sind immer schwieriger von „operierten, gespritzten“ Lippen zu unterscheiden.
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Lippen sind nach Außen gestülpte innere Schleimhäute, die sehr dünn und gut durchblutet sind. Nur vier Zellschichten trennen das Äußere vom Inneren und das Fehlen der Pigmentzellen lässt die Blutgefäße durchscheinen. So zeigt ein kräftiges leuchtendes Rot eine gute Gesundheit an. Bei Kälte oder Krankheiten sind die Lippen schmal und blass. Lippen haben anders als die Haut keine Schweiß- oder Talgdrüsen, dadurch haben sie keinen Schutzfilm. Sie trocknen schnell aus, werden dann leicht spröde und springen auf. Empfindlich sind sie gegen größere Temperaturschwankungen, egal ob Hitze oder Kälte, trockene Luft macht ihnen ebenso zu schaffen. Lippen sind häufig auf Pflegeprodukte angewiesen.
Dank der dünnen Haut und der großen Zahl von Nervenenden sind Lippen ein feines Tastorgan. Bei Berührung wird alles wahrgenommen. Kleinkinder folgen noch dem Instinkt, die Welt über den Mund kennenzulernen. Alles wird in den Mund genommen, um ein „Bild“ davon zu bekommen. Erwachsene lieben meist zumindest noch Küsse, zur intensiven Kontaktaufnahme mit der „Umwelt“. Volle schöne Lippen gelten als attraktiv und sexuell anziehend. Seit Tausenden von Jahren röten Frauen und auch Männer ihre Lippen mit Läuseblut, um die Attraktivität noch zu steigern.
Dank der empfindlichen dünnen Haut sind Lippenverletzungen leider häufig und können auf Mangelerscheinungen oder Krankheiten hindeuten. Einrisse in der Lippenhaut kommen bei Vitamin B2, B12 oder Niacin-Mangel vor. Trockene Lippen sind ein Symptom bei Neurodermitis.
Eine unangenehme Erkrankung an den Lippen ist Herpes simplex labialis. Antikörper gegen Herpesviren sind bei über 90 % der Bevölkerung nachweisbar. Das deutet daraufhin, dass fast jeder im Laufe seines Lebens mit Herpesviren in Kontakt kommt. Die Virusinfektion ist hoch ansteckend und wird bei Schleimhautkontakt übertragen. Menschen mit schwachem Immunsystem oder verletzten aufgeplatzten Lippen sind anfälliger gegen den Herpesvirenangriff. Die leichte Herpesform kann gerade im Anfangsstadium noch gut selbst behandelt werden. Generell gilt: Nicht abdecken oder Bläschen aufstechen. Die Heilung braucht Zeit. Teebaumöl oder Pfefferminzöl kann am Anfang eine Entzündung noch verhindern.
Autorin: www.susanne-miesera.de