Nie ohne Solariumcheck, wenn überhaupt
Der Solarienboom ist eigentlich vorbei, da die gesundheitlichen Probleme, speziell mit der Haut, doch recht gefährlich sein können. So harmlos wie sich das alles anhört ist es bei weitem nicht ...
Immer mehr Menschen leiden an Hauterkrankungen infolge von zu starker UV-Einwirkung. Die UV-Strahlung ist im Sommer besonders stark und verursacht den gefürchteten Hautkrebs. Hautkrebs ist mittlerweile die häufigste Krebserkrankung in Deutschland. Viele der Hautkrebserkrankungen sind bösartige Melanome. Der richtige Schutz vor den schädlichen UV-Strahlen ist im Sommer das Allerwichtigste für die Haut.
Möglichkeiten, die Haut vor der UV-Strahlung zu schützen
Jeder hat verschiedene Möglichkeiten, seine Haut vor der gefährlichen UV-Strahlung zu schützen. In der Mittagssonne ist die Strahlung am intensivsten. In dieser Zeit ist es besonders wichtig, sich zu schützen. Die Streustrahlung, die im Wasser entstehen kann, ist ebenfalls sehr gefährlich. Am sichersten geschützt ist die Haut, wenn sie mit Kleidung bedeckt ist. Eine zusätzliche Kopfbedeckung schützt die besonders empfindliche Haut im Gesicht. Mit einer carotinoidreichen Ernährung ist es möglich, den körpereigenen Sonnenschutz zu verbessern. Sonnenschutz mit mineralischen oder chemischen Lichtschutzfiltern schützt die Haut besonders zuverlässig. Wichtig ist dabei, den Sonnenschutz mindestens 30 Minuten vor der Sonneneinwirkung aufzutragen.
Sonnencreme richtig auftragen
Eine wasserfeste Sonnenschutzcreme schützt die Haut am effektivsten gegen die schädlichen Einflüsse der UV-Strahlung. Nach einem Bad im kühlen Nass und wenn der Aufenthalt in der Sonne länger dauert, ist regelmäßiges Nachcremen wichtig. Dabei ist auf die richtige Menge zu achten. Eine möglichst dünne Schicht verhindert einerseits, dass sich weiße Schleier auf der Haut bilden. Andererseits lässt sich damit der angegebene Sonnenschutz nicht erreichen. Egal welcher Sonnenschutz zur Anwendung kommt – erst eine möglichst dicke Schicht gewährleistet den auf der Packung angegebenen Sonnenschutz.
Besonderer Schutz für besonders empfindliche Hautpartien
Jede Körperregion reagiert anders auf Sonneneinstrahlung.
⦁ Die dünne Haut der Lippen beispielsweise ist besonders empfindlich, genauso wie die Haut um die Augen. Hier bedarf es eines besonderen Schutzes. Für die Lippenpartie gibt es spezielles Lippenbalsam, das vor der schädlichen Strahlung schützt.
⦁ Ein Sonnenhut bietet einen ganz vielseitigen Schutz vor UV-Strahlung: Gesichtshaut, Lippen und Kopf sind darunter vor intensiver Sonneneinstrahlung sicher. Auch Sonnenhut, Schirmmütze und Turban sind als Kopfbedeckung im Sommer geeignet. Kinder sollten bis sie mindestens drei Jahre alt sind auf jeden Fall immer einen Hut tragen.
⦁ Die Haare sind ebenfalls sehr empfindlich gegenüber der UV-Strahlung. Sie werden trocken und bleichen aus. Wer keinen Sonnenhut tragen möchte, kann die Haare auch mit einem Sonnenschutzspray schützen.
⦁ Die besonders empfindliche Augenpartie ist hinter einer Sonnenbrille bestens geschützt. Ideal ist eine Sonnenbrille, die auch seitlich kein Licht durchlässt. Ist der Bügel mit CE gekennzeichnet, ist der UV-Schutz gewährleistet.
Sonnenbrand vorbeugen mit natürlichen Inhaltsstoffen
Verschiedene Pflanzenöle haben von Natur aus eine gewisse Sonnenschutzwirkung. Herkömmliche Sonnencremes haben einen wesentlich höheren Lichtschutzfaktor. Die natürlichen Öle enthalten Antioxidantien, die die Haut zusätzlich vor freien Radikalen schützen. Die Pflanzenöle machen die Haut geschmeidiger und durchfeuchten sie.
Allerdings sind diese Naturprodukte natürlichen Schwankungen unterlegen. Diese Öle sollten nur unterstützend zum Einsatz kommen:
Sesamöl kann einen Lichtschutzfaktor bis 7 entwickeln. Sesamöl hat eine reflektierende Wirkung und ist als sehr wirksamer pflanzlicher Lichtschutz bekannt. Sesamöl hat den höchsten natürlichen Schutz gegenüber der schädlichen UV-Strahlung. Es blockt circa 30 Prozent der schädlichen Strahlung ab. Kokosöl ist sehr beliebt wegen seines angenehmen Geruchs und der Wirkung mit Lichtschutzfaktor 6. Das Öl ist ein beliebter Allrounder, der bis zu 20 Prozent der schädlichen Strahlung blockt, und eine Alternative zu Feuchtigkeitscreme oder Body-Lotion. Oliven- und Erdnussöl blocken denselben Anteil an schädlicher Strahlung. Allerdings brauchen sie viel länger um einzuziehen. Erdnussöl hat einen Lichtschutzfaktor, der zwischen 3 und 4 liegt.
Weitere Öle, die beliebt sind, um die Haut vor der Sonneneinstrahlung zu schützen, sind:
⦁ Olivenöl
⦁ Sheabutter
⦁ Jojobaöl
⦁ Avocadoöl
Die Sonnenschutzwirkung natürlicher Öle schwankt sehr stark. Aktuelle Studien zeigen, dass die Schutzwirkung dieser Pflanzenöle unzureichend ist.
Schützt Aloe Vera vor Sonnenbrand?
Aloe Vera ist im Zusammenhang mit Sonnenschutz vor allem für seine kühlende und lindernde Wirkung bekannt. Die Wüstenpflanze verfügt über keinen UV-Filter. Ihre pflegenden Eigenschaften entfalten ihre volle Wirkung, wenn der Schaden bereits entstanden ist. Es kann den Sonnenbrand nicht wegzaubern oder ungeschehen machen. Doch die enthaltenen Wirkstoffe B-Sitosterol, Campesterol und Cholesterol wirken entzündungshemmend und beschleunigen die Zellerneuerung.
Das Schutzpotenzial mineralischer UV-Filter
Mineralische UV-Filter wirken kaum allergen. Sie entfalten ihre Schutzwirkung direkt nach dem Auftragen und können sogar noch nachträglich einer herkömmlichen Sonnencreme zugefügt werden. Titandioxid schützt die Haut allerdings nur gegen UV-B-Strahlen und ist zudem ein umstrittener Inhaltsstoff aus ökologischer Sicht. Zinkoxid hingegen bietet umfassenden Schutz. Beim Kauf ist darauf zu achten, dass der Sonnenschutz keine Nanopartikel enthält. Einziger Nachteil des mineralischen Sonnenschutzes: Er ist sehr dickflüssig und lässt sich dadurch nur schwer verteilen. Die Creme bildet zunächst einen weißen Film auf der Haut.
Die Auswirkungen von chemischen UV-Filtern
Die chemischen UV-Filter können die Haut irritieren, weil sie reizende Stoffe enthalten. Zudem können sie zu vorzeitiger Hautalterung führen. Viele der chemischen Zusatzstoffe stehen auch unter dem Verdacht krebsfördernd zu sein. Die Inhaltsstoffe sind meist nur schwer zu verstehen. Wer nicht Chemie studiert hat, kann die bedenklichen Stoffe mit den unaussprechlichen Namen nur selten erkennen.
Sonnenschutz von innen
Die Haut ist von Natur aus mit einem individuellen Eigenschutzfaktor ausgestattet. Dabei beträgt die Eigenschutzzeit je nach Hauttyp zwischen zehn und 90 Minuten. Durch die richtige Ernährung mit ausreichend Carotinoiden lässt sich dieser noch etwas erhöhen. Mit 200 ml Tomatensaft, einer Portion Spinat oder 55 g Tomatenmark am Tag lässt sich der körpereigenen Sonnenschutz um 33 Prozent erhöhen. Die Wirkung tritt allerdings nicht sofort ein.
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