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17.03.2025

Schutz vor UV-Strahlung für Kinder und Früherkennung unverzichtbar

BARMER-Report 2025 Hautkrebs: Spätfolgen von Sonnenbränden in der Kindheit lassen Hautkrebszahlen dramatisch ansteigen.

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Sonnenbaden ohne ausreichenden Schutz, ggf. sogar mit Sonnenbränden ist einer der Risikofaktoren für Hautkrebs. Spätfolgen sind jetzt bereits sichtbar bei den Menschen, die ab Ende der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts geboren wurden. Sie wuchsen als Kinder und Jugendliche in einer Zeit auf, in der „gesunde Bräune“ als Schönheitsideal prägend war und sich der Lichtschutzfaktor in Sonnencremes meist noch im einstelligen Bereich befand. Die Folgen heute: Hautkrebsdiagnosen sind explosionsartig auf dem Vormarsch, so auch der Titel einer Pressemitteilung der BARMER zum Arztreport 2025 „Hautkrebs – Häufigkeit und Risikofaktoren“, der am 6. März veröffentlicht wurde.

Basis des Reports sind Daten von BARMER-Versicherten. 
Zur Untersuchungspopulationen gehörten in den einzelnen Jahren von 2005 bis 2023 zwischen 7.795.886 und 8.511.559 Personen und damit rund zehn Prozent der Bevölkerung in Deutschland. Den Auswertungen der BARMER entsprechend hatten im Jahr 2023 rund 417.400 Menschen die Diagnose malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs). Im Jahr 2005 waren es noch gut 188.600. Nicht-melanotischer Hautkrebs (weißer Hautkrebs) wurde im Jahr 2023 bei rund 1,8 Millionen Menschen dokumentiert. Im Vergleich: Im Jahr 2005 waren es etwa 630.000. Das heißt also, dass sich die Anzahl der Menschen mit der Diagnose schwarzer Hautkrebs in Deutschland seit dem Jahr 2005 mehr als verdoppelt hat; beim weißen Hautkrebs haben sich die Fallzahlen sogar nahezu verdreifacht.

Steigende Risiken konstatiert der Report vor allem in den Geburtenjahrgängen ab Ende der 1950er-Jahre. Bei den 1968 geborenen Frauen lag das Risiko für schwarzen Hautkrebs doppelt so hoch wie im Jahrgang 1952. „Der Barmer Arztreport 2025 zeigt eine dramatische Zunahme von Hautkrebs und unterstreicht damit die Bedeutung der Prävention. Durch eine Früherkennung im Rahmen des Hautkrebsscreenings können Patientinnen und Patienten durch eine kleine Operation von ihrer Krebserkrankung geheilt werden“, sagt Prof. Julia Welzel, Präsidentin der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG).

Sonnenbaden und Solariumbesuche schaden der Haut massiv. Der Report unterscheidet zwei Faktoren: Extrinsische (umwelt- und verhaltensbedingte) so­wie intrinsische (genetisch bedingt). Als der wichtigste extrinsische Risikofaktor gilt die Sonnenstrahlung. Es gibt Abschätzungen aus Kanada und Australien, die zum Ergebnis kommen, dass Sonnenexposition für etwa 60 Prozent aller malignen Melanome verantwortlich sein könnte (Wunderlich et al., 2024). Im Report heißt es: „Bei malignen Melanomen scheinen dabei Muster und Lebensphasen der Exposition (beispielsweise Sonnenbrände in der Kindheit) eine wesentliche Rolle zu spielen, wohingegen die kumulative Sonnenexposition über die Gesamtlebensspanne, anders als beim nicht-melanotischen Hautkrebs, keinen wesentlichen Einfluss zu haben scheint […] Neben der Sonnenstrahlung spielen auch künstliche Quellen von UV-Strahlung wie Sonnenbänke eine Rolle, deren Nutzung in Deutschland insbesondere in den 1980er- und 1990er-Jahren einen Boom erlebte, wobei sich auch hier eine Exposition in der Jugend stärker als in höherem Lebensalter auf das Risiko für die Entstehung maligner Melanome auszuwirken scheint.“

Für Prof. Mark Berneburg, Generalsekretär der DDG, bestätigt der aktuelle BARMER Report eine Entwicklung, auf die Hautärztinnen und Hautärzte seit vielen Jahren hinweisen: „Schwere Sonnenbrände in jüngeren Jahren hinterlassen bleibende Schäden. Jetzt werden die Spätfolgen einer Zeit sichtbar, in der Sonnenbaden ohne ausreichenden Schutz vor der UV-Strahlung weit verbreitet war. Es ist zu befürchten, dass die Zahl der Betroffenen weiter steigt. Gerade für ältere Menschen sind Screenings jetzt umso wichtiger, um eine mögliche Hautkrebserkrankung frühzeitig zu entdecken.“

Literatur:
• BARMER Arztreport 2025. Hautkrebs – Häufigkeit und Risikofaktoren. Dr. Thomas G. Grobe, Dr. Patrizio Vanella, Prof. Dr. Joachim Szecsenyi. 2025 
• Underlich, K., Suppa, M., Gandini, S., Lipski, J., White, J. M. & Del Marmol, V. (2024). Risk Factors and Innovations in Risk Assessment for Melanoma, Basal Cell Carcinoma, and Squamous Cell Carcinoma. Cancers 2024, 16, 1016. doi: 10.3390/cancers16051016.

Quelle: Deutsche Dermatologische Gesellschaft

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