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01.09.2010

Was können Pflanzen in Pflegeprodukten leisten?

Pflegeprodukte sind ein Cocktail an Wirkstoffen. Firmen stecken viel Forschung in die Entwicklung einer optimalen Rezeptur. Das Angebot reicht von Babycreme bis Anti-Aging-Lotion. In den meisten Produkten sind Extrakte pflanzlicher Herkunft vorhanden. Je nach Einsatzbereich und Preisklasse der Kosmetik finden sich unterschiedliche Mengen und Qualitäten der Pflanzenextrakte.

Kosmetika sind meist ein Gemisch aus pflanzlichen, tierischen, mineralischen und synthetisch produzierten Inhaltsstoffen. Forscher wählen Extrakte nach der Bedeutung im Kosmetikprodukt aus. Neben Feuchtigkeits- Fettspendern sind Duftstoffe und Konservierungsstoffe gefragt. Pflanzen sind beliebt aufgrund der großen Palette von Wirkstoffen und Einsatzmöglichkeiten. Die Rezeptur und damit das Mischungsverhältnis von öligen und wässerigen Bestandteilen mit Emulgatoren und Polysacchariden bestimmt die Konsistenz des Pflegeprodukts. 

Pflanzliche Öle kommen als mengenmäßig wichtiger Inhaltsstoffe zum Einsatz. Öle sind die Fettbasis eines Pflegeproduktes. Bekannt sind Avocadofett, Palmfett, Sheabutter, Olivenöl und Sojaöl. Öle oder Fette sind Extrakte aus Früchten, Kernen, Samen oder Blättern der Pflanzen. Sie können kalt gepresst oder durch Raffination gewonnen werden. Öle vermischen sich schlecht mit Wasser. Sichtbar im Kücheneinsatz beim Herstellen eines Salatdressings, nach kurzer Zeit sind Öl und Essig (Wasseranteil) wieder getrennt. Ähnlich einer Soße müssen Pflegeprodukte emulgiert werden bevor sie mit wässerigen Anteilen in Cremes eine homogene Masse werden. Ein natürlicher Emulgator ist Lecithin (nochmal zum Vergleich - die Soße in der Küche – da hilft Ei). Auch halbsynthetische Emulgatoren werden aus Pflanzenextrakten gewonnnen. Je nach Mengenanteil handelt es sich bei Cremes und Lotions um Fett in Wasser Emulsionen (wenig Fett) oder Wasser in Fett Emulsionen (viel Fett). Lotion weisen einen sehr hohen wässrigen Teil auf während Fettsalben für die Hände hauptsächlich ölige Inhaltsstoffe haben. Die Fettsäurezusammensetzung im beigefügten Öl entscheidet über die Wirkung im Pflegeprodukt. Palmitinsäure kommt viel in Palmfett oder Avocadofett vorund hat eine Schutzwirkung auf der Haut. Ungesättigte Fettsäuren aus Olivenöl, Sojaöl, Nachtkerzenöl wirken entzündungshemmend. Nachteilig ist, dass die mehrfachungesättigten Fettsäuren, die gerade in pflanzlichen Fetten viel vorkommen, empfindlich gegen Verderb, besonders Wärme und Sauerstoff sind. Unkonservierte Pflanzencremes werden schnell ranzig und damit unbrauchbar. 

Ätherische Öle sind eine Spezialform und besonders wertvolle Ölkomponente. Im Gegensatz zu fetten Ölen verdunsten ätherische Öle ohne Rückstand auf der Haut. Sie werden durch Destillation und Extraktion mit Alkohol und Lösungsmitteln gewonnen. Nur 1-3 % der Pflanze sind ätherische Öle, damit ist die Herstellung sehr kostspielig und deshalb werden in der konventionellen Kosmetik gerne natürliche Duftstoffe durch synthetische Duftstoffe ersetzt. Die Duftnote eines Pflegeproduktes oder eines Deo, Parfums oder Badezusatzes ist oft kaufentscheidend. Empfindliche Menschen sollten bedenken, dass pflanzliche Düfte ebenso wie synthetische Duftstoffe Allergien auslösen können. Immer häufiger sind unparfümierte Produkte am Markt.

Natürliche Vitamine werden von Pflanzen zum Eigenschutz hergestellt. Hauptsächlich nehmen wir Vitamine über die Nahrung auf, aber auch die Kosmetik setzt immer mehr auf die Wirkung der Vitamine. Fettlösliche Vitamine (Vitamin E, D, K und A) sind als Fettbegleitstoff in Pflanzen enthalten. Besonders Vitamin E ist reichlich vorhanden und hat eine Radikalfängerwirkung, damit schützt es die Zelle und beugt so Zellalterung und Zellveränderungen vor. Vitamin E angereicherte Cremes sind in der Anti-Aging-Kosmetik ein beliebter Zusatz. Die Vorstufe des Vitamin A findet sich als Carotin sehr viel in rötlichen Pflanzenfasern, es schützt die Haut z. B. kann es in Vorbräunercremes den Eigenschutz der Haut vor der Sonneneinstrahlung fördern. Wasserlösliche Vitamine (Vitamin C und Vitamine des B-Komplex) werden meist synthetisch zugesetzt. Sie bereichern Haarshampoos mit Pantothensäure (Vitamin B) ebenso wie Creme mit Ascorbinsäure (Vitamin C).

Polysaccharide sind Kohlenhydratverbindungen. Natürlich kommen sie in Algen, Holz, Blättern und Früchten vor. In der Kosmetik wirken sie als Gelbildner, d.h. sie verändern Konsistenzen. In wässrigen Lösungen werden so Flüssigkeiten gebunden. In allen Lotions, Cremes oder Duschgels sind Gelbildner. Der unschöne Name „Schleimbildner“ zeigt die wahre Aufgabe – aus Wassergemischen werden schleimige, oder schöner, gelartige Gemische. Nicht alle Produkte enthalten natürliche Polysaccharide, halbsynthetisch hergestellt findet sich meist kostengünstigere und haltbare Cellulose. Auch natürliche mineralische Zusätze, wie Kieselsäure bildet Gele. 

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