Von Abies Alba bis Daucus Carota – was steckt dahinter?

Immer häufiger greifen Männer und Frauen zu Pflanzenkosmetik. Sie versprechen sich davon natürliche und gut verträgliche Cremes, Gels und Lotions. Interessierte Verbraucher schauen vor dem Kauf noch die Inhaltsliste an, doch leider finden sich selten Mengenangaben, deutsche Begriffe oder gar Wirkungen. 

Nicht nur Naturkosmetik wirbt mit pflanzlichen Inhaltstoffen, auch die konventionelle Kosmetik setzt auf natürliche Inhaltsstoffe. Jede Firma hütet die Zusammensetzung ihrer Produkte als Betriebsgeheimnis. Rezepturen werden nicht bekannt gegeben. Ein Unterscheidungskriterium zwischen konventionellen Produkten und Naturkosmetik ist, dass bei der natürlichen Kosmetik möglichst Pflanzen aus Bio-Anbau oder Wildbeständen kommen. Ersichtlich wird dies für Verbraucher an Siegeln. 

Lesen Sie weiter unter: Siegel für Naturkosmetik

Rezepturen können wir nicht verraten, aber wir geben Ihnen Hintergrundwissen zu pflanzlichen Inhaltsstoffen. Einen kompakten Überblick geben unsere Pflanzensteckbriefe.

Einen Einblick in die Vielfalt der pflanzlichen Rohstoffe geben unsere Pflanzensteckbriefe.

Edeltanne, Verwendung von Tannennadeln

Das ätherische Öl der Nadeln wird durch Dampfdestillation gewonnen. Es verbreitet einen frischen Duft und wird deshalb gerne als Duftkomponente in Deos, Parfums oder Badezusätzen verwendet. Zusätzlich wirkt es antiseptisch, keimtötend. Neben der Weißtanne finden auch andere Tannenarten ihren Einsatz immer erkennbar an der Silbe „Abies“.

Echte Akazie, Blüten und Zweigspitzen

Das Konzentrat wird durch Lösungsmittel aus der Pflanze gelöst. Die gelbliche Wachsmasse wirkt beigemischt entspannend, adstringierend (zusammenziehend) und antiseptisch. Es findet sich inHautpflegeprodukten für fettige Haut und als Duftkomponente in Parfums.

Zwiebel

Verwendung findet das ätherische Öl. Der Extrakt des Öls wirkt bakterienhemmend und findet deshalb vielfältigen Einsatz in der Hautpflege, aber auch in der Haarpflege bei Anti-Schuppen-Shampoos. Verwandt ist der Knoblauch als Allium sativum mit ähnlichen Wirkungen wie die Zwiebel.

Kaktusartiges Liliengewächs

Das Gel der dickfleischigen Pflanze kann schonend durch Pressen gewonnen werden. Wenn es unbehandelt weiterverwendet wird, muss dies schnell geschehen, da die enthaltenen Fettsäuren sehr sauerstoffempfindlich sind. Bekannt ist das Gel als Feuchtigkeitsspender. Dank der vielfältigen Wirkungen wie wundheilend, kühlend und hautstraffend findet es Einsatz in Aftersun Produkten, Cremes für trockene Haut bis zu Anti-Aging-Produkten.

Bambus

Vom Bambus werden die die farblosen Bambusfasern verwendet. Diese Fasern finden in der Naturkosmetik Einsatz, um die Emulsionen zu stabilisieren. Beim Eincremen entsteht so ein angenehmes Hautgefühl. Bambusfasern können auch als Peelingbestandteil eingesetzt werden.

Teepflanze

Es werden die Teeblätter verarbeitet, die auch als grüner oder schwarzer Tee getrunken wird. Ebenso wie dem grünen Tee eine Zellschutzwirkung nachgesagt wird, gilt dies auch beim Einsatz als Wirkstoff z. B. in Cremes mit Anti-Aging-Effekt. Der Extrakt soll als Radikalfänger wirken und antibakteriell sein.

Möhre

Was sucht die Möhre in der Kosmetik? Der rote Farbstoff des sekundären Pflanzenstoffe Carotin gibt eine natürliche Färbung. Zusätzlich wird die Radikalfängereigenschaft als Zellschutz genutzt. In Cremes für empfindliche Haut wirkt der Extrakt hautberuhigend und macht die Cremes geschmeidig.

Springer Lexikon Kosmetik und Körperpflege, Bährle-Rapp, Springer Verlag 2007

Ökotest Die große Kosmetik-Liste mit CD zum schnellen Finden

Brigitte Bräutigam Lexikon der kosmetischen Rohstoffe, Books on Demand 2010

www.cosmeticanalysis.com, gibt kostenlose Kurzinformationen und für Mitglieder ausführliche Hintergrundinformationen

www.lavera.de zeigt mit einer Rohstoffweltkarte wo die Rohstoffe herkommen und was sie in den Produkten bewirken

Autorin: www.susanne-miesera.de