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08.01.2009

Bei Kälte juckt die Haut - Kälteurtikaria

Kälteurtikaria, oder auch Kälteallergie genannt, ist keine Allergie mit Antikörperbeteiligung, sondern eine Pseudoallergie. Die Symptome ähneln allergischen Beschwerden, aber das Immunsystem ist nicht beteiligt. Urtikaria, oder auch Nesselsucht genannt, kann viele Auslöser haben. In ca. 15% der Fälle von Urtikaria löst die Kälte Juckreiz, Quaddeln und Schwellungen aus. Besonders häufig tritt das Problem im Winter und bei Sport auf. Durch die Kälte und das Schwitzen entsteht mehr Verdunstungskälte als sonst und in Sekunden entstehen die juckenden weißen Quaddeln. Sportarten, die eher Tabu sind für Kälteallergiker: Skifahren, lange Schneeschuhwanderungen, Joggen. Selbst im Sommer beim Schwimmen im kalten Meer oder Bergsee sind die Betroffenen nicht sicher vor Beschwerden.

Betroffene sind Menschen, die in kälteren Ländern leben. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer. Es ist keine angeborene Erkrankung, sondern entwickelt sich hauptsächlich im Alter von 20-30 Jahren. Als Auslöser werden Infektionserkrankungen und bestimmte Medikamente beobachtet. Bei einigen Betroffenen kann die Nesselsucht wieder verschwinden, es gibt aber auch Fälle, dass die Urtikaria immer stärker wird. Zeitlicher Schwerpunkt sind die kalten Jahreszeiten. Liegen noch andere Urtikariaformen wie eine Kontakturtikaria vor, sind die Kältepseudoallergien häufiger.
Die Freisetzung von Histamin aus den Mastzellen ist für die unangenehmen Hautreaktionen wie bei allen Pseudoallergien verantwortlich. Durch die Histaminfreisetzung kommt es zu Schwellungen. Die Symptome wie Rötungen, Quaddeln, Schwellungen und Juckreiz sind meist ungefährlich, aber sehr störend. Gefährlich können plötzliche Abkühlungen wie ein Sprung ins kalte Wasser oder eine eisige Dusche sein. Es kann, wie bei anderen Allergien zu einem anaphylaktischem Schock mit Bewusstlosigkeit kommen. Falls der Betroffene alleine im Wasser ist, besteht die Gefahr des Ertrinkens. Auch intravenöse Infusionslösungen, die nicht auf Körpertemperatur erwärmt wurden, können gefährlich sein, da sie zur Ausschüttung großer Mengen Histamin führen. Informieren Sie den Narkosearzt vor einer Operation darüber.

Diagnostik

Die Schwellentemperatur, ab der ein Mensch reagiert, ist individuell verschieden. Mit einem Eiswürfeltest auf der Haut testet der Hautarzt oder der Betroffene zu Hause, ob eine Kälteurtikaria vorliegt. Sie können dies alleine durchführen. Legen Sie sich einen Eiswürfel kurz auf den Unterarm, wenn innerhalb kurzer Zeit die typischen weiß-roten juckenden Quaddeln sich zeigen, gehören Sie zu den empfindlichen Menschen. Bei einigen zeigen sich die Symptome zeitversetzt. Erst durch den Temperaturwechsel von kalt nach warm treten die schmerzhaften Symptome auf.

Therapie

Symptomatisch wird die „Kälteallergie“ mit Antihistaminika behandelt, Cortison ist dagegen nicht geeignet. Bei leichten Symptomen kann man sich selbst mit der richtigen Pflege und der richtigen Kleidung schützen. Eine fettige Creme im Gesicht schützt in der kalten Jahreszeit besonders gut, zusätzlich sollten soweit wie möglich alle Körperstellen mit Kleidung geschützt werden. Bei einigen hilft die „Gewöhnungstherapie“. Langsam und immer länger setzen sich die Betroffenen der Kälte aus. In der Erprobungsphase sind Inhaltstoffe aus Paprika- und Chilischoten. Das Capsaicin soll zumindest den Juckreiz und die Quaddeln unterbinden.

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