Loading...

Anzeige

Anzeige

Nachweis des Neuropeptid-Markers PGP 9.5 in der Haut von Vitiligo-Patienten – ein weiteres Indiz für die neuronale Hypothese der Vitiligo-Entstehung?

Eine altbekannte Hypothese bei der Vitiligo-Entstehung ist die neuronale Hypothese. Hier sollen Neurotransmitter, Neuropeptide und Neuromediatoren, kurz Botenstoffe aus Nervenzellen, die Pigmentzellen direkt oder indirekt über eine neuronale Entzündung schädigen. Unterstützt wird diese These durch die von Vitiligo-Patienten oft berichtete Auslösung oder Verschlechterung ihrer Erkrankung durch „Stress“. Daneben gilt die segmentale Form der Vitiligo als Hinweis für eine mögliche neuronale Krankheitsentstehung, und zuletzt gibt es einzelne eindrucksvolle Beobachtungen, die bestimmte Verteilungsmuster von Vitiligo in Relation zum Ausfall bestimmter Nervenregionen setzen.
In einer kürzlich publizierten Arbeit von Aroni et al. (2008) wurden Hautproben von 28 Patienten mit Vitiligo mit einem Antikörper gegen den Neuropeptid-Marker PGP 9.5 gefärbt. PGP 9.5 markiert autonome Nervenfasern. Die Autoren korrelierten die Färbeintensität von PGP 9.5 zusätzlich auch mit einem Marker für programmierten Zelltod (Apoptose). Interessanterweise zeigte die läsionale (befallene) Vitiligohaut eine verstärkte Zahl an PGP 9.5-positiven Nervenfasern im Vergleich zur peripheren Haut. Weiterhin bestand eine identische Verteilung PGP von 9.5-positiven Nervenzellen und der Lage apoptotischer Keratinozyten in der Oberhaut. Die Autoren deuten dies als weiteren Hinweis für eine mögliche Beteiligung nervaler Faktoren, d. h. ein Überwiegen autonomer neuraler Faktoren, die schließlich zu programmiertem Zelltod in der Epidermis und somit zu einem Untergang von Pigmentzellen führen könnten.

Prof. Dr. med. Markus Böhm
Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie
Universitätsklinikum Münster

Literatur
Aroni K, Grapsa A, Lazaris AC, Kavantzas N, Kordosis T, Patsouris ES. Tissue estimation of protein gene product 9.5 (PGP 9.5) expression and apoptosis in vitiligo. Int J Dermatol 2008; 47: 911-7.

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren!

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Jetzt unseren Newsletter abonnieren!

Immer aktuelle Infos zu Ihrem Hautthema. Monatlich direkt ins E-Mail-Postfach!

powered by webEdition CMS