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Teil IV: Abschliessende Übersicht über die gebräuchlichsten Licht- und Lasersysteme

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Farbstofflaser
Der so genannte blitzlampengepulste Farbstofflaser (ausführliche Darstellung siehe auch Teil II) arbeitet bei der Wellenlänge 585nm. Hierdurch hat das ausgestrahlte Laserlicht eine hohe Absorption im Hämoglobin (roter Blutfarbstoff). Dadurch können Blutgefäße der Haut gezielt (selektiv) geschädigt bzw. verschlossen werden, ohne dass es bei der Auswahl einer angemessenen Laser-Energie zu einer Schädigung der Oberhaut (Epidermis) kommt.
Haarwurzeln und Schweißdrüsen werden überhaupt nicht geschädigt. Haupteinsatzgebiete des Farbstofflasers liegen in der Behandlung von erweiterten oder vermehrten Blutgefäßen der Haut, wie man sie bei der Rosacea, Feuermalen, Blutschwämmen, Spinnengewebsmalen oder Couperose findet. In letzter Zeit konnten auch sehr gute Erfolge bei der Behandlung kindlicher Virus-Warzen mit dem Farbstofflaser erzielt werden. Als vorübergehende (7 bis 14 Tage) typische Nebenwirkung entstehen kleine Bluterguss-artige Flecken (blauer Fleck), wie sie in Abbildung 5 im Teil II nach der Behandlung von oberflächlichen Gefäßerweiterungen gut zu sehen sind. Auch bei der Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) ist die Farbstofflaserbehandlung nachgewiesenermaßen eindeutig wirksam und nach erfolgloser konventioneller Lokaltherapie oder auch begleitend zur Beschleunigung der Abheilung (Quote über 50%) sinnvoll.

CO2- Laser und Erbium-YAG-Laser:

„Laser-Chirurgie der Rosacea im Stadium III“
Der CO2-Laser eignet sich aufgrund der starken Absorption seiner infraroten Strahlen (Wellenlänge = 10600nm) in Wasser sehr gut zum Schneiden und Verdampfen von Gewebe.
Beim Auftreffen des Laserstrahls kommt es zu einer kurzzeitigen Erhitzung der direkt getroffenen Haut und von einem kleinen Stück des benachbarten Gewebes. Dies führt zu einer zarten Verbrennungszone. Das Operationsgebiet ist in der Regel trocken und übersichtlich, da Blut- und Lymphgefäße bis zu einem Durchmesser von 1 mm verschlossen werden.
Die Therapie mit dem CO2-Laser ist schmerzhaft, so dass eine örtliche Betäubungsspritze in der Regel notwendig ist. Die durch den CO2-Laser automatisch erzielte Blutstillung kann sich bei der Behandlung der Rosacea-Phyme sogar als hinderlich erweisen, da der Operateur die erreichte Gewebetiefe nicht eindeutig identifizieren kann. Das Abtragen von Hautgewebe mit dem CO2-Laser wie auch mit dem Erbium-YAG-Laser erfolgt nämlich wie mit einem Radiergummi. Man arbeitet sich Schicht für Schicht in die Tiefe vor.
Der Erbium-YAG-Laser (ausführliche Darstellung mit Bilddokumentation einer Rhinophym-Behandlung im Teil III) wirkt mit einer Wellenlänge von 2940nm im mittleren Infrarotbereich. Diese Wellenlänge dringt lediglich oberflächlich in das Gewebe ein und wird hochspezifisch von Gewebewasser in einem Umkreis von ca. 1?m ( 1 millionstel Meter !) absorbiert. Es entsteht lediglich ein minimaler thermischer Gewebeschaden (Verbrennung).
Dadurch wird ein sogenanntes “kaltes” Abtragen von feinsten Hautschichten zwischen 5 und 15?m Dicke ermöglicht. Hierdurch sind optimale Voraussetzungen für die Wundheilung gegeben. Der Erhitzungseffekt ist so minimal, dass es nicht zu einer Blutstillung durch den Laser kommt. Die Einschätzung über das Erreichen der verschiedenen Haut- und Gewebeschichten während der Erbium-YAG-Lasertherapie der Rosacea-Phyme kann der Laserchirurg deshalb anhand des Auftretens von Blutungen erkennen, die sich z.B. anfangs punktförmig oder später auch flächenhaft darstellen. Hierdurch kann man sich einer Narbenfreiheit als Ergebnis der Lasertherapie ziemlich gewiss sein. Wegen der hochwertigen, narbenfreien ästhetischen Ergebnisse hat der Erbium-YAG-Laser sein großes Einsatzgebiet häufig auch im dermatologisch-kosmetischen Bereich (z.B. Entfernung gutartiger Hautwucherungen, Glättung von Falten). Eine Betäubungsspritze ist häufig nicht nötig, jedoch wird die Behandlung von manchen Patienten nach Auftragen einer Betäubungscreme deutlich besser vertragen.

„Intense pulsed light (IPL)-Technik“
Bei den hier nachfolgend beschriebenen Lichtbestrahlungsgeräten mit IPL-Technik handelt es sich um hochenergetische Blitzlampen (Foto-Blitzlampen), die im Gegensatz zu Lasern polychromatisches (vielfarbiges) Licht (siehe auch Teil I) verschiedener Wellenlängen ( ab 500nm aufwärts) ausstrahlen und dabei in den Parametern Wellenlänge, Pulsdauer und Abfolge der Pulse variabel einstellbar sind. Durch diese unterschiedlichen Einstellungsmöglichkeiten bietet die IPL-Technik eine große Auswahl an Behandlungsvariationen für ein breites Spektrum verschiedener Hautveränderungen an.
Bei der IPL-Technik handelt es sich jedoch nicht um Lasersysteme, sie ist auch kein Bestandteil des Leistungskataloges der gesetzlichen Krankenversicherung. Da es sich hierbei nicht um eine Lasertherapie handelt, kann es durchaus auch zu Schwierigkeiten bei der Kostenübernahme durch eine private Krankenversicherung kommen. Dies sollte dann besser im Vorfeld abgeklärt werden.
Zielstrukturen einer Blitzlampentherapie sind oberflächliche Gefäße, Pigmentierungen und Haare. Hieraus ergeben sich weite Anwendungsmöglichkeiten der IPL-Technik. Aber die Spezifität ist dabei natürlich nicht so hoch wie bei einem Laser, der in der Regel nur eine Zielstruktur hat.
Gebräunte oder dunkelhäutige Patienten können, wenn überhaupt, nur viel vorsichtiger behandelt werden als Hellhäutige. Nebenwirkungen wie Hautrötungen, Krusten, Blasen oder Verfärbungen sind bei gebräunter Haut viel häufiger zu erwarten. Auch sollten im Vorfeld „Selbstbräuner“ und Medikamente gemieden werden, die die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen können (z. B. Johanniskraut, Ibuprofen, Antibiotika, etc.).
Im Anschluss an die Therapie ist eine anhaltende flächige Rötung oder leichte Schwellung bis
48 Stunden nach der Behandlung häufig, die ebenso wie kleine bläuliche ganz oberflächlich Blutergüsse mit deckendem Make-up sofort abgedeckt werden kann. Mögliche Nebenwirkungen sind Verbrennungs-ähnliche Hautreaktionen wie Krusten, Blasen, länger anhaltende Schwellungen und sich daraus ergebende, vorübergehende Heller- oder Dunklerfärbungen (Hyper- oder Hypopigmentierungen) der Haut bis zu mehreren Monaten.

KTP-Neodym-YAG-Laser

Das Anfangsstadium der Rosacea, das Stadium I (siehe Abbildungen 1 und 3), dass durch Rötungen und Gefäßerweiterungen (Couperose, Teleangiektasien) gekennzeichnet ist, spricht von allen Stadien am besten auf Licht- und Lasertherapien an (siehe Abbildungen 3 und 4).
Sehr effektiv ist hierbei das grüne Licht des 532nm-KTP-Neodym-YAG-Lasers, das oberflächliche Gefäßerweiterungen (typische rote Bäckchen siehe auch Abbildung 3) zielgenau therapieren kann. Teilweise werden die Laserimpulse vom Patienten als kaum schmerzhaft empfunden, teilweise wird aber auch ein „pieksiges“ Gefühl wie durch viele kleine Nadeln gespürt. Dann kann ein sehr guter schmerzstillender Effekt durch das Auftragen einer betäubenden Creme vor der Behandlung erzielt werden. Direkt nach der Behandlung kann man die erfolgreich laser-verödeten Blutgefäße als kleine, feine weiße Striche wahrnehmen (siehe Abbildung 2). In den Folgetagen entstehen aus diesen weißen Strichen kleine Krüstchen, die nach ein paar Tagen wieder z.B. beim Waschen von alleine abfallen. Um das Narbenbildungsrisiko so gering wie möglich zu halten, darf an diesen Krüstchen auf keinen Fall „geknibbelt“ werden.
Der hier beschriebene Lasertyp wird auch als frequenzverdoppelter Neodym-YAG-Laser bezeichnet. Ein „normaler“ Neodym-YAG-Laser hat eine Wellenlänge von 1064nm (siehe Textkasten Neodym). Die Frequenzverdopplung und somit die Halbierung der Wellenlänge wird durch den vorgeschalteten Einsatz eines Kalium-Titanyl-Phosphat- (KTP)-Kristalls erreicht. Da die Wellenlänge des KTP-Neodym-YAG-Laser-Lichts mit 532nm deutlich kürzer ist als die des o.g. Farbstofflasers mit 585nm, gelangt diese Laserstrahlung nur in die oberen Hautschichten (obere Dermis). Deswegen eignet sich dieser Lasertyp auch nur zur Therapie der Symptome des Rosacea-Stadiums I (siehe auch Teil I zur Lasertherapie der Rosacea).

Über die Autoren:
Die beiden Autoren sind niedergelassene Dermatologen und Vorsitzende des Dachverbands für Wohnortnahe Dermatologische Rehabilitation und Therapie chronischer Hautkrankheiten (DWDR e.V.), der sich u.a. eine bessere und auch flächendeckende Versorgung von Patienten mit chronischen Hautkrankheiten zur Aufgabe gemacht hat. Als langjährig versierte Laserexperten sind sie seit Jahren in der Vereinigung für ästhetische Dermatologie und Lasermedizin (VDL e.V.) u.a. auch im Vorstand aktiv. Durch die regelmäßige Ausschreibung des VDL-Förderpreises tragen sie seit Jahren dazu bei, dass neueste Erkenntnisse und Methoden in der Lasertherapie rasche Verbreitung finden und zeitnah und flächendeckend zum Wohl der Patienten eingesetzt werden können.
Allein in den letzten 5 Jahren haben sie zum Thema „308nm Excimer-Laser bei chronischen Hautkrankheiten“ über 25 Artikel in medizinischen Fachzeitschriften, Poster auf Fachkongressen und Vorträge präsentiert. Dr. Peter Dorittke gehörte mit zu den Erstanwendern des Modellprojekts Balneophototherapie in Deutschland. Dr. Bernd Kardorff war mit Gründung des ersten wohnortnahen dermatologischen Rehabilitationszentrums in einem städtischen Ballungsgebiet „Rhein-Klinik St. Joseph Duisburg“ Mitbegründer des zukunftweisenden Therapiezweigs „Wohnortnahe Dermatologische Rehabilitation“. In den letzten Jahren sind von ihm verschiedene medizinische Patientenratgeber und Lehrbücher für Ärzte erschienen.

Aktuelle Patientenratgeber:

• „Gesunde Haut – Lexikon von A bis Z“. Springer Heidelberg 2004 (ISBN 3-540205659)


• „Patientenratgeber und kurzes Lexikon der Hautkrankheiten, Venenleiden, allergischen Erkrankungen und kosmetischen Medizin“. BOD 2002 (ISBN: 3-8311-3238-0)


Fachbücher für Ärzte
zu den Themen Allergien, Lasertherapie, aktuelle Verfahren der Dermatologie und ästhetischen Medizin, etc. sind im Springer-Verlag Heidelberg und im Uni-Med-Verlag Bremen erschienen.

Kontaktdresse:

Dr. Bernd Kardorff
Dr. Peter Dorittke
Gemeinschaftspraxis für Dermatologie, Allergologie, Phlebologie und Umweltmedizin
• Vereinigung für ästhetische Dermatologie und Lasermedizin (VDL e.V., http://www.vdl-ev.de)
• Dachverband für Wohnortnahe Dermatologische Rehabilitation und Therapie chronischer Hautkrankheiten (DWDR e.V.)

Marktstr. 31
41236 Mönchengladbach
Tel.: 02166-43474
Mail: info@dorittke-kardorff.de
Web: http://www.dorittke-kardorff.de

Abbildungslegende:

Abbildung 1:

72jähriger Herr mit starken Teleangiektasien (Gefäßerweiterungen) an Nase und Wange im Rahmen einer noch erstgradigen Rosacea. Bei insgesamt sehr hellem Hauttyp hatte der Patient einen Großteil seiner Freizeit im Garten in der Sonne verbracht.

Abbildung 2:

Direkt im Anschluss an die Behandlung mit dem 532nm-KTP-Neodym-YAG-Laser sind sehr gut feine weiße Striche im Bereich der erfolgreich behandelten Blutgefäße von Nase und Wange zu erkennen. Diese weißen Streifen gehen in den folgenden Stunden in kleine Blutkrusten über, die dann wiederum nach wenigen Tagen abfallen. Das Endergebnis einer
einzelnen Behandlung ist erst nach 2-4 Wochen zu beurteilen, da sich bis zu diesem Zeitraum noch weitere Gefäße zurückbilden können.

Abbildung 3:

39jährige Frau mit sehr stark ausgeprägter Stadium I-Rosacea. Wangen und Nase sind flächig gerötet, übersät mit feinsten und größeren Gefäßerweiterungen und teilweise kissenartig geschwollen.

Abbildung 4:

3 Wochen nach der 4. KTP-Neodym-YAG-Laser-Therapie in Kombination mit einer medikamentösen Behandlung ist es zu einem Abblassen der Rosacea-bedingten Hautveränderungen gekommen. Die Patientin belohnt dies mit einem wieder natürlichen Lächeln.

TEXTKASTEN:
Neodym:
Abgeleitet wird das Wort aus dem Griechischen neós und didymos (zu Deutsch „Zwilling“). Neodym ist ein silberweiß glänzendes, leicht gelbliches Schwermetall, das an der Luft schnell anläuft. Das Metall ist sehr unedel, es oxidiert an der Luft und bildet eine gelbliche Oxidschicht. Neodympulver ist pyrophor und entzündet sich von selbst. In heißem Wasser und in verdünnten Säuren löst es sich auf und bildet Knallgas. Das Metall wird zur Erhöhung der mechanischen Eigenschaften mit anderen Metall legiert, z.B. in Magnesiumlegierungen.
Wie Cer (58Ce) dient es aufgrund seiner pyrophoren Eigenschaften zur Herstellung von Feuersteinen. Neodym ist auch ein wichtiger Rohstoff zur Herstellung von Aktivatoren für Farbfernseher und ist ein Bestandteil des Nd:YAG-Lasers. Neodymoxid-Zusätze färben Gläser rot bis violett. Das Element Neodym (6oNd) wurde 1885 von Carl Auer von Welsbach entdeckt.
Quelle: Chemielexikon, Thomas Seilnacht, Tuttlingen.

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