Milbenwirksame Textilien
Hausstauballergiker erfreuen sich seit Langem am Nachweis, dass sie umgebende Textilien wirksam gegen Milben schützen. Doch auch Patienten, die an Neurodermitis leiden, dürften künftig an derart im Handel ausgezeichneter Ware Gefallen finden: Denn Milben können auch Auslöser für Neurodermitis sein.
Deutsche Wissenschaftler haben Neurodermitis-Patienten auf eine Milbenallergie getestet - und herausgefunden, dass 90 Prozent der Neurodermitiker auch gegen Milben allergisch waren - ohne es zu wissen. Bestätigt wurde dies nun in einer Studie aus England, die nachgewiesen hat, wie Milbenallergene das Immunsystem aktivieren und Entzündungsreaktionen der Haut auslösen. Von Neurodermitis betroffen sind vor allem Kinder. Sie leiden an Symptomen wie roten, schuppenden Ekzemen oder starkem Juckreiz.
Beiden Studien zufolge ist es also wichtig, den Kontakt der Haut zum Milbenkot auch über Textilien zu vermeiden, um der Neurodermitis zu begegnen.
„Dies sind zwei wichtige Studien“, so Prof. Dr. Dirk Höfer vom William-Küster-Institut an den Hohenstein Instituten, der sich damit beschäftigt, welche Kleidung Menschen mit Neurodermitis und empfindlicher Haut helfen kann, „denn sie weisen erstmals den Zusammenhang nach, dass ein und dasselbe Allergen sowohl Atemwege als auch Haut reizen kann. Zugleich machen sie deutlich, dass geeignete Textilien die Neurodermitis-Symptome lindern können“.
Neben der Anti-Milben-Wirksamkeit müssen jedoch auch stets die speziellen Anforderungen der sensitiven und Ekzemhaut an Textilien beachtet werden, so Prof. Höfer. Als flankierende Maßnahme in der Prävention und Behandlung von Neurodermitis sollten daher zum Einsatz kommen: Infektionspräventive Garne, die weder zytotoxisch noch sensibilisierend wirken (Haut- und Gewebeverträglichkeit).
Darüber hinaus Flächen, die keine mechanisch-irritierenden Fasern, Nähte oder Accessoires enthalten, die ein Mikroklima mit optimalen textilphysiologischen Parametern wie Wärmeleitfähigkeit, Feuchtigkeitsaufnahme- und Ableitung aufweisen und auf luftabschließende (okklusive) Bereiche verzichten, und die zuletzt auch kompatibel sind mit Behandlungsmaßnahmen wie z.B. Salben.
Bisher waren hauptsächlich Hersteller von Bettwaren und Encasings daran interessiert, ihre Produkte auf „Anti-Milben-Wirksamkeit“ zu prüfen, denn Textilien die erfolgreich Milben und die im Milbenkot enthaltenen Allergene (Der p1) vom Menschen fernhalten, schützen den Endverbraucher vor den Begleiterscheinungen einer Hausstauballergie.
Vor allem im Gesundheitswesen, Hotel- und Gaststättengewerbe, aber auch in Privathaushalten sind diese Produkte daher gefragt. Aufgrund der neuen Erkenntnisse sollten künftig aber auch Hersteller und Händler speziell neurodermitisgeeigneter Textilien im Sinne des Verbrauchers verstärkten Wert auf den Nachweis eines „milbenwirksamen Textils“ legen. Doch was versteht man darunter?
Für diese Aussage bieten die Hohenstein Institute zwei akkreditierte Prüfungen an. Beurteilen lässt sich einerseits die „Allergendichtigkeit von Textilien“; denn halten z.B. Bettwaren den Milbenkot effektiv ab, kann das Label „Hausstaub- und Milbenbarriere“ vergeben werden. Demgegenüber gibt die „Prüfung auf Anti-Milben-Wirkung“ Aufschluss darüber, ob eine ausgerüstete Ware das Wachstum von Hausstaubmilben hemmt oder diese gar abtötet. Die in Anlehnung an die Norm NF G39-011 auf diese Weise geprüften Textilien können anschließend mit dem Label „Wirksam gegen Milben“ ausgezeichnet werden. Dies kennzeichnet somit vorteilhafte Bekleidung für Neurodermitiker.
Die Hohenstein Label und Zertifikate können von Textilherstellern werbewirksam eingesetzt werden. Sowohl die Zielgruppe „Hausstauballergiker“, als auch die Zielgruppe „Neurodermitiker“, sowie gesunde Menschen, die Neurodermitis präventiv entgegen wirken wollen, lassen sich damit erfolgreich ansprechen und erhalten eine sinnvolle Beratung beim Kauf von Textilien.
Weitere „Empfehlungen für den Textilkauf für Patienten mit Neurodermitis“ können auf der Homepage der Hohenstein Institute als pdf-Datei heruntergeladen werden.
Milben ernähren sich von Hautschuppen und Feuchtigkeit. Neben Matratzen und Bettwaren besiedeln sie daher mit Vorliebe Kleidung und Heimtextilien wie Polstermöbel und Teppiche. Sollen diese Produkte neurodermitikerfreundliche Eigenschaften bieten, ist eine nachgewiesene „Anti-Milben-Wirkung“ unabdingbar.
Die Wirkweise von „Anti-Milben-Textilien“ beruht entweder darauf, die Milben durch chemische Agenzien („Anti- Milben-Ausrüstungen“) abzutöten, oder die Textilien so dicht zu gestalten, dass kein Milbenkot durchdringen kann. Textile Flächen können auf beide Eigenschaften geprüft und bewertet werden.
Presseinformation
Hohenstein Laboratories GmbH & Co. KG
Hohenstein Textile Testing Institute GmbH & Co. KG
Hohenstein Institut für Textilinnovation gGmbH
Hohenstein Academy e.V.
Marketing & Business Development
Schloss Hohenstein
E-Mail: b.gortan@hohenstein.de