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Kleidung für empfindliche Haut

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Teil 1 Naturfasern und Textilbehandlungen

Der Pullover war ein echtes Schnäppchen. Lisa behielt ihn gleich im Laden an und nach 30 Minuten ging das Jucken los. Was war passiert? Hinter dem Jucken können viele Ursachen stecken. Immer mehr Menschen reagieren allergisch auf Farbstoffe und Hilfsmittel, die zur Färbung von Textilien benutzt werden. Leidtragende sind vor allem Frauen, da sie öfter eng anliegende Kleidungsstücke tragen. Lesen Sie welche Materialien gut für die Haut sind und welche Textilbehandlungen vermieden werden sollten.

Im Kauf und Verbrauch von Textilien sind deutsche Konsumenten, oder vielmehr Konsumentinnen, Weltmeisterinnen: Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei über 10 kg neue Bekleidungstextilien pro Jahr. In Deutschland gilt für Textilien bereits ein hoher Sicherheitsstandard, allerdings nicht für importierte Bekleidung. Rund 90 % der in Deutschland verkauften Textilien werden importiert, davon ein hoher Anteil aus Billiglohnländern. Die bei der Herstellung benutzten Chemikalien bleiben als Rückstände in T-Shirts, Hosen und Co. und reizen die Haut besonders stark. Nicht selten bilden sich beim Tragen am ganzen Körper Ekzeme und Flecken, die erst einige Tage nach dem Tragen des Kleidungsstücks wieder verschwinden. 1 - 2 % aller Kontaktallergien in deutschen Kliniken werden auf Textilfarben zurückgeführt. Zusätzlich werden Gifte, die sich mitunter in Kleiderstoffen finden, über die Haut aufgenommen und belasten so innere Organe. 

Textile Materialien sind ein Cocktail an Farbstoffen, chemischen Behandlungsverfahren und Fasern.

Anders als bei Nahrungsmitteln oder Arzneimitteln, die einer strengen Prüfung und Zulassung für den Markt durchlaufen, sind Bekleidungstextilien weder anmelde- noch zulassungspflichtig. Deswegen sind die Behörden über Textilhilfsmittel und Farbmittel nicht im Einzelnen informiert. Diesen Missstand versucht eine Arbeitsgruppe „Textilien“ des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zu verbessern. Sie nehmen gesundheitliche Bewertung von Textilhilfsmitteln und -farbmitteln vor. Leider sagt 100 % Baumwolle nichts aus über die Verträglichkeit der Naturfaser. Vielmehr ist die Naturfaser meist eingehüllt in Farbe und Anti-Bügel-Imprägnierung. 

Nach dem Textilkennzeichnungsgesetz braucht nur das Nettogewicht der verwendeten Fasern angegeben werden. Steht auf dem Etikett 100 % Baumwolle, ist ihr Anteil oft unter 80 % im Endprodukt. Denn Farb- oder Ausrüstungsstoffe wie Kunstharze müssen nicht berechnet und angegeben werden.

Der erste Verdacht bei Sofortreaktionen wie Jucken und roten Flecken ist die Diagnose Kontaktallergie. Kleiderstoffe werden mehrfach behandelt, bis sie als Jeans oder T-Shirt im Laden liegen. Dies beginnt bei Naturfasern wie Baumwolle, Seide, Wolle oder Leinen bereits mit der Behandlung der Pflanzen oder Tiere. Kunststoffe wie Nylon, Polyacryl oder Polyester werden in komplexen chemischen Verfahren hergestellt. Sowohl Naturstoffe als auch Kunststoffe können für die Haut belastend sein. Allergische Reaktionen auf Textilien werden häufig nicht durch die Fasern verursacht, sondern durch Farb- und Textilveredelungsstoffe sowie Farbstoffe, die den Fasern zugesetzt werden. Die Fasern selbst haben eine weniger reizende Wirkung. Allergische Kontaktekzeme finden sich meist an Stellen des intensiven Hautkontakts. Dies sind der Halsbereich (Hemdkragen), die Achseln, der Bundbereich, die Oberschenkel und Kniekehlen. Jedoch werden gerade bei Atopikern mit vorgeschädigter Haut Irritationen durch Druck, Wärme, Reibung und Schwitzen begünstigt. Diese Irritationen durch Textilien entstehen durch Fasern oder Chemikalien bei einer Schädigung der Epidermis, wobei die Rauigkeit des Gewebes und die Reibung verstärkend wirken. Irritationen entstehen auch, wo harte oder scharfe Textilbestandteile die Haut verletzen, z. B. Etiketten, Knöpfe oder eingenähte Embleme. 

Naturfasern
Naturfasern können pflanzlichen oder tierischen Ursprungs sein. Baumwolle, Leinen, Hanf sind pflanzliche Produkte. Wolle und Seide werden von Tieren gewonnen. Bei allen Naturstoffen sollte auf die Herkunft geachtet werden. Je nach Anbau der Pflanzen oder Haltung der Tiere sind schon Belastungen in den Fasern.

Naturfaser Nr. 1 Baumwolle gilt als natürliche und hautfreundliche Faser. Sie wird geschätzt, da Sie angenehm auf der Haut ist, sich nicht statisch auflädt, sie ist weich, strapazierfähig, atmungsaktiv und dank der Waschbarkeit bis 95 °C hygienisch. Zu beachten ist, dass sie beim Waschen stark eingeht. Textilien aus Baumwolle können sehr viel Feuchtigkeit und Hautfett aufnehmen. Sie fühlen sich noch trocken an, wenn sie 20 % ihres Gewichtes an Wasser aufgesogen haben. Baumwollfasern sind kaum elastisch und knittern stark, deshalb werden sie häufig extra behandelt. 
Über 90 % der Baumwoll-T-Shirts, Jeans, Pullover, Sportkleidung und auch Kinderkleidung enthalten einen erheblichen Anteil an Chemie. Baumwolle wächst im konventionellen Anbau in Monokulturen und ist dadurch gegen Schädlinge besonders empfindlich. Wie alle Monokulturen werden die Pflanzen stark mit Pestiziden und anderen Giften behandelt. Die Folgen dieser Anbau- und Verarbeitungsmethoden gehen leider unter die Haut. Neben Kontaktallergien kann es bis zu inneren Erkrankungen kommen. Doch nicht nur der Pflanzenanbau ist entscheidend, auch die sogenannte „Ausrüstung“ mit Farben, Imprägnierungen oder Weichmachern kann hautbelastende Faktoren enthalten. Die unterschiedlichen Stoffqualitäten von strapazierfähigen Jeans, weicher Unterwäsche oder flauschigem Frotteehandtuch, alle aus Baumwolle, werden durch den Zusatz von Substanzen erreicht, die das Aussehen sowie die Gebrauchseigenschaften verändern. 

Leinen und Hanf
Flachs, die Pflanze die Leinen liefert, und Hanf werden in Europa und weltweit vor allem zur Gewinnung von Fasern angebaut. Hanf und Leinen wurden früher vorwiegend für die Stoffproduktion in Europa genutzt, jedoch vor gut 200 Jahren von der Baumwolle verdrängt. Die Ernte und Verarbeitung von Hanf war damals noch Handarbeit und somit teuer, während man für Baumwolle bereits maschinelle Verfahren gefunden hatte. Bis vor 15 Jahren war der landwirtschaftliche Anbau von Hanf in Deutschland wegen seiner berauschenden Wirkung komplett verboten. Seitdem dürfen nur registrierte Sorten angebaut werden, die maximal 0,3 % des berauschenden Wirkstoffs enthalten. Bei beiden Pflanzen ist, anders als beim Baumwollanbau, kaum chemische Pflanzenbehandlung nötig. 

Leinen nimmt Feuchtigkeit gut auf, bietet leider kaum Wärmeschutz, deshalb wird es besonders für Sommerkleidung benutzt. Die Leinenfasern sind sehr reißfest und somit strapazierfähig, aber auch unelastisch. Leinenstoffe knittern leicht und sind schwer zu bügeln. Da Leinen nicht wie Wolle Flusen bildet, eignet es sich besonders gut für Geschirrtücher. Leinenartikel können bei hohen Temperaturen gewaschen und gebügelt werden. Mit dem Begriff »Reinleinen« dürfen nur Textilien gekennzeichnet werden, die zu 100 % aus Leinen bestehen. Reinleinen findet man oft in Bett- und Tischwäsche. In Kleidungsstücken wird Leinen oft zusammen mit Baumwolle verarbeitet. Bei einem Anteil von mindestens 40 % Leinen nennt man diese Stoffe »Halbleinen«. 
Hanffasern gehören zu den reißfestesten Naturfasern, sie sind sehr strapazierfähig, atmungsaktiv, können Feuchtigkeit leicht aufnehmen und wieder abgeben. Für Menschen mit sensibler Haut können Hanftextilien besser verträglich sein. In Kleidung wird Hanf jedoch oft zusammen mit Baumwolle verarbeitet.

Seltene pflanzliche Stoffe
Kaum einer denkt bei der Brennnessel an Stoff. Doch immerhin haben selbst wilde Brennnesseln ca. 5%  Faseranteil. Hochgezüchtete Sorten aus wissenschaftlichen Studien kommen auf bis zu 20 %. Der Ertrag ist auch bei den hochgezüchteten Sorten viel geringer als beispielsweise bei Hanf. Für Textilien werden die Brennnesselfasern in Mischgeweben mit Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau verarbeitet. Reine Brennnesselstoffe sind auf dem Markt noch nicht verfügbar, da die Erträge noch zu gering sind. Die Stoffe erhalten keine chemischen Ausrüstungen, die Textilien pflegeleichter machen. Stoff aus Brennnesselfasern ist weich und glänzt ähnlich wie Seide. Die Fasern sind reißfester als die von Hanf. Brennnesselstoffe sind deshalb besonders strapazierfähig und langlebig. Darüber hinaus nehmen sie Feuchtigkeit gut auf.
Achtung: Die Begriffe „Nesselstoff“ oder „Nesseltuch“ stehen heute für eine Stoffart aus Baumwolle und bedeuten nicht, dass der Stoff aus Brennnesseln gewonnen wurde.

Jute wird wie Hanf oder Flachs aus sogenannten Stängelfasern gewonnen. Jutefasern sind stark verholzt und sind deshalb sehr strapazierfähig und fest. Das Image von Jute für Säcke oder Taschen ändert sich und so wird Jute auch als Material für Gardinen oder Heimtextilien verwendet, da es sich gut färben lässt, es sehr belastbar und reißfest ist. Teilweise gibt es bereits Textilien mit Jutemischungen. 

Tierische Textilien

Wolle ist eine Bezeichnung für Fasern vom Fell des Schafes. Schurwolle sind Haare von lebenden Tieren. So schließt Schurwolle auch Haare von anderen Tieren z. B. Kamel oder Angora mit ein. Wolle stammt hauptsächlich aus Australien, Neuseeland, Südamerika und Südafrika. Wolle ähnelt dem menschlichen Haar. Die Grundsubstanz bildet das Keratin (Einweißmoleküle). Die Fasern sind sehr elastisch und dadurch knitterarm. Wolle nimmt Feuchtigkeit sehr gut auf und verfügt über eine gute Wärmehaltung. Problematisch ist, dass Schafe und deren Wolle regelmäßig chemisch abgesprüht werden. Wolle hat eine schuppige Oberfläche, die Hautreizungen hervorrufen kann. Wollgewebe kann bei Personen mit atopischer Disposition Ekzeme auslösen. 

Seide
Nach dem Textilkennzeichnungsgesetz dürfen nur Fasern, die ausschließlich aus Kokons Seiden spinnender Insekten gewonnen werden als Seide bezeichnet werden. Seide nimmt bis zu 30 % des Eigengewichtes an Feuchtigkeit auf, ohne sich nass anzufühlen. Seide hat einen edlen Glanz, ist sehr weich, geschmeidig. Die Faser verfügt über eine gute Wärmeisolation und ist gut färbbar. Seide ist feuchtigkeitsanziehend, empfindlich gegen Körperschweiß (Schweißflecken), Laugen und Sonneneinstrahlung. Seide hat außerdem die höchste Elastizität aller Naturfaserstoffe. Sie gilt als gut hautverträglich.

Textilienbehandlungen
Die Behandlung von Blusen, Hosen und Bettwäsche beginnt nach der eigentlichen Herstellung. Unter der Bezeichnung Ausrüstung werden alle Veredlungsmaßnahmen an textilen Stoffen und Fasern bezeichnet. Damit sollen die Materialeigenschaften von Kleidern und Heimtextilien im Sinne des gewünschten Zweckes verbessert werden. Diese Maßnahmen gehen leider meist zulasten der Gesundheit und damit Hautverträglichkeit. Einsatz finden 800 verschiedene Farbstoffe und etwa 600 Substanzen zur "Textilausrüstung" und als Hilfsmittel bei der Textilherstellung. Von denen verbleibt ein Teil auch nach der Fertigstellung auf dem Textil. Ohne jede Deklaration können bis zu 20 % an Zusatzstoffen in der Textilie enthalten sein. Die Belastungen der Umwelt werden dabei genauso wenig bekannt, wie die Verträglichkeit für Haut und Organismus oder das Allergien auslösende Potenzial, der in den Textilien verbleibenden Substanzen. Eine Anmelde-, Registrier- oder Zulassungspflicht besteht für diese Substanzen innerhalb der Europäischen Union nicht. Gesetzliche Verbote oder Grenzwerte gibt es nur für einige Substanzen. Sofern chemische Substanzen nicht fest an das textile Material gebunden sind, können sie insbesondere bei Textilien, die über längere Zeit mit dem menschlichen Körper direkt in Kontakt kommen, auf die Haut übergehen und resorbiert werden. Von entscheidender Bedeutung für eine mögliche Gefährdung der Gesundheit ist vor allem das Ausmaß des Übergangs der Stoffe auf die Haut und das Ausmaß der Aufnahme in den Körper. Dies hängt nicht nur von der chemischen Substanz ab, sondern von den Tragebedingungen, vom Textilmaterial bzw. der Ausrüstungs- und Färbetechnik.

Als Auslöser für Kontaktallergien werden Farbstoffe, Ausrüstung, Waschmittel, Weichspüler, Appreturen (z. B. UV-Filter) und „Applikationen“ (z. B. Gummi, Nickel) diskutiert. 

Die chemische Ausrüstung ist die umstrittenste Behandlung. Substanzen, die zur Verbesserung der Verarbeitungseigenschaften, Mittel gegen das Knittern sowie Flammenschutzmittel, die Textilien schwer entzündlich machen, gehören dazu; ebenso das Färben, Bleichen, Nanoausrüstung, Fleckenschutz. Bügelfreie, antistatische oder antibakterielle Kleidung ist immer chemisch behandelt. Eine Mischung verschiedener Substanzen wird auf und in den Stoff gebracht. Je nach Stoff und Substanzen lösen sich die Substanzen beim Tragen, bei der Wäsche oder werden durch Sonneneinstrahlung verändert. Das Institut Hohenstein untersucht Textilien auf ihre Hautverträglichkeit. Mit Hilfe von vielfältigen Tests kann überprüft werden, ob Textilien über den Körperkontakt negative Auswirkungen auf den Träger haben. Das Institut kennzeichnet Produkte als „hautfreundlich“, bei denen sichergestellt ist, dass keine gesundheitsgefährdenden Substanzen beim Tragen auf die Haut übergehen und Hautzellen reizen. Die Ursache einer chemischen bzw. mechanischen Irritation oder Kontaktallergie wird über Test ermittelt, die das allergene Sensibilisierungspotenzial von Textilien/Materialien belegen. Textilien werden als „allergikerfreundlich“ bezeichnet, bei denen eine Allergie auslösende Wirkung ausgeschlossen werden kann. Ebenso können mit einem Test auf DNA-schädigende Wirkung unerwünschte Farbstoffe in körpernah getragener Bekleidung ausgeschlossen werden. Weiter Informationen dazu unter www.hohenstein.de

Textilfarbstoffe haben ein hohes allergenes Potenzial. Farbmittel lösen sich schneller auf glatten synthetischen Fasern als auf natürlichen Fasern. Häufiges Tragen eng anliegender Kleidung begünstigt das Eindringen von Färbemitteln in die Haut. Beschleunigt durch Druck, Reibung und Schwitzen. Bei den Textilfarbstoff-Allergenen handelt es sich überwiegend um Dispersionsfarbstoffe. Insgesamt beträgt die Zahl der zur Zeit bekannten allergenen Farbstoffe etwa 70. Azo- und Anthrachinon-Farbmittel sind die häufigsten Auslöser eines allergischen Textilekzems. Durch die Mischung mehrerer blauer, roter und gelber Farbmittel wird z. B. bei Feinstrumpfhosen, Samtleggings oder Unterwäsche (”Bodys”) der Eindruck eines vollkommenen Schwarz erzeugt. Diese Farben werden nur unzureichend fixiert auf die Fasern gebracht und haben eine relativ hohe Sensibilisierung. Obwohl die Farbstoffe teilweise in Deutschland nicht mehr zugelassen sind, werden sie in England hergestellt und gelangen auf Umwegen über Importe nach Deutschland. Nachgewiesen werden konnten diese Farbstoffe im Kleiderfutter, Unterrock, schwarzer Unterwäsche, einem schwarzen Minirock und einem schwarzen, teuren Abendkostüm. Selten werden fototoxische Reaktionen in Form von scharf begrenzter Rötung und Hyperpigmentierungen durch Textilfarben beobachtet. 
Veredelungen wie Weichmacher, Bleichmittel, optische Appreturen zur Versteifung der Kleidung sowie antimikrobielle Substanzen, formaldehydhaltige Harze, die überwiegend zur Erzeugung von knitterfreier Kleidung können neben den Farbmitteln Ekzeme auslösen. Metalle wie Chrom, Nickel und Kobalt in Knöpfen und Emblemen können zu entsprechenden Sensibilisierungen führen ebenso wie in Kleidungsstücken enthaltene Gummimaterialien (z. B. Gummizüge und -bänder). 
Neben der chemischen Behandlung gibt es die mechanischen Ausrüstungen wie Stoffe aufrauen, walken, beschichten. Von den mechanischen Behandlungen gehen weniger allergene Potenziale als von Chemischen aus.

Generell gilt: Je pflegeleichter die Stoffe sind, desto mehr Behandlungen haben sie hinter sich, z.B. bügelfreie Hemden sind extra imprägniert. Die „Ausrüstungs“-Dermatitis hat ihren Namen nach den Ausrüstungsmitteln zur Verbesserung der Formbeständigkeit und Griffigkeit von Textilien. Diese Behandlung ist umstritten, da hierfür Kunstharze eingesetzt werden, die unter bestimmten Bedingungen Formaldehyd freisetzen können. Als Ursachen von Textilallergien konnten, verarbeitete Lichtfilter, Harze im Label und eingewebte Metallfäden nachgewiesen werden. 


Tipps für den Einkauf hautverträglicher Kleidung

- Keine Kleidung kaufen, die chemisch gereinigt werden muss.
- Vermeiden von Ware mit dem Hinweis "separat waschen" oder "Farbe blutet aus". Je dunkler die Stoffe sind, desto eher reizen die Stoffe die Haut. Helle Farben enthalten wenig Farbstoff und minimieren dadurch das Ausbluten Wasser- und Hautbelastung.
- Als Allergiker nur blaue oder naturfarbene Jeans tragen – diese Farben lösen keine allergischen Reaktionen aus. Abfärbende Stoffe nie direkt auf der Haut tragen.
- Je günstiger Schnäppchen sind, desto eher kommen sie aus einer „billigen“ Fabrikation mit zweifelhaften Farben und Behandlungen. 
- Neue Kleidungsstücke, Unterwäsche, Handtücher, Bettwäsche vor dem ersten Tragen 3 - 4-mal waschen. Das spült schädliche chemische Substanzen, mit denen Stoffe oft behandelt werden, zum größten Teil heraus.
- Eine atopische Dermatitis kann durch Wolle oder Seide verstärkt werden. Baumwolle wird von Atopikern am besten vertragen. 
- Keine Kleidung aus Deko-Stoffen auf der Haut tragen.
- Bei Nickelallergie: Überkleben von nickelhaltigen Knöpfen mit einem Pflaster. Auch Body-Verschlüsse können Nickel enthalten. Es gibt nickelfreie Knöpfe und Reißverschlüsse. Unterhemden tragen, damit kein direkter Nickel-Kontakt zur Haut besteht.
- Stoffschuhe mehrmals von innen mit Haarlack einsprühen. Damit wird verhindert, dass sie abfärben.
- Auf gekennzeichnete und zertifizierte Mode umsteigen. Hautverträgliche Naturtextilien aus zertifizierten Anbau und kontrollierten Verarbeitungsschritten sind noch nicht flächendeckend in Läden erhältlich. Hersteller von Naturtextilien setzen ökologische und soziale Standards für die gesamte textile Kette vom Anbau bis zur Verarbeitung. Der Verbraucher hat es in der Hand mit der Nachfrage nach haut- und umweltverträglichen Stoffen. 

Speziell für hautsensible Menschen gilt: Lassen Sie sich Zeit mit der Auswahl Ihrer Kleidung, seien Sie kritisch, schließlich umgibt uns unsere Kleidung wie eine 2. Haut.

Lesen Sie im nächsten Heft weiter: Sind Kunsttextilien besser als Baumwolle und welchen Gütesiegeln kann ich vertrauen?

Links zum Thema



Firmenlinks z.B.:


Autorin: Susanne Miesera www.susanne-miesera.de

Alle Fotos: Katrin Röhner www.second-skin.de.gg

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