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Wenn der Partner reizt...

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„Was sich liebt, das neckt sich.“ Dieses Sprichwort kennen Sie bestimmt. Oder besser gesagt: Was sich liebt, das reibt und kuschelt sich aneinander, immer und immer wieder. Denn frisch Verliebte können ja gar nicht genug davon bekommen, sich zu berühren, zu spüren und zu herzen. Und da gibt es noch einen anderen Ausspruch: „Nichts ist ohne Nebenwirkungen.“



Vielleicht erwarten Sie an dieser Stelle einen Artikel über Partnerschaftsprobleme, wäre ja schließlich naheliegend beim genannten Titel dieses Artikels. Aber weit gefehlt. Vielmehr geht es hier um all jene Tücken, die neurodermitis- und allergiebelastete Haut mit sich bringen kann – für Mann oder Frau bzw. beide als Paar.

“Die rosarote Zeit” und ihre Fallstricke

Frisch verliebt will sich ein jeder von seiner besten Seite zeigen, sich dem Gegenüber unbeschwert und unbelastet nähern, um so eine stabile Beziehung entstehen zu lassen. Man könnte auch bildhaft sagen: Ein zartes Pflänzchen soll zu einer stabilen Buche heranwachsen. Man überrascht sich, spürt endlose Sehnsucht und kann gar nicht voneinander lassen.
Man kuschelt sich im Kino beim ersten oder zweiten Date an die Schulter der Begleitung und bekommt im eigenen Gesicht die Wollqualität des Pullovers der Begleitung zu spüren. Schlagartig verliert das Kuscheln seinen reizvollen und anziehenden Charakter. Denn wer möchte sich schon – errötet vor Juckreiz – nach Filmende im grellen Licht entsprechend augenscheinlich zeigen? Gerade Wolle stellt für die meisten Neurodermitiker eine mögliche juckreizauslösende Quelle dar. Ähnliches könnte einem übrigens auch bei einem Baumwollpullover o.Ä. geschehen, wenn der neue Partner ein Waschmittel und einen Weichspüler verwendet und man als Hautbetroffe(r) auf Duft-, Farb- oder Konservierungsmittel reagiert. Auch dies ist keine Seltenheit bei Neurodermitis-Betroffenen.                                                                                                       
Diese geschilderten Umstände sind mit Sicherheit nur kleine Hürden zu Beginn einer Beziehung, wenn man charmant um Verständnis bittet und dem „Schatz“ beim nächsten Besuch ein verträgliches Waschmittel mitbringt. Ganz einfach und praktisch.

Szenenwechsel. Vielleicht wird man vom neuen Herzblatt ja auch mit einem Massageöl überrascht. Lieb gemeint, kann sich auch hier die nächste Falle ergeben. Denn gerade bei zugesetzten Duftstoffen lauert eine mögliche allergieauslösende Situation. Die Palette an hypoallergenen Produkten ist heute v.a. in der Apotheke breit gefächert; mittlerweile gibt es auch entsprechende Produkte speziell für Männer oder eben unisex. Besser erspart man sich unnötige Diskussionen mit dem neuen Mann an der Seite, indem man ihm zu Beginn einfach ein Start-Set an hypoallergenem Shampoo, Duschgel, Deo, Rasierschaum und Aftershave schenkt. Viele Männer sind in dieserlei Hinsicht ja eher pragmatischer eingestellt als Frauen heutzutage, die sich immer wieder gern etwas Neues kaufen und sich damit verwöhnen und belohnen wollen. Männer sind in der Regel doch eher einem Produkt jahrelang treu. Aber erst einmal an ein Geschenk gewöhnt, fällt mit Sicherheit das Nachkaufen in der Apotheke nicht mehr so schwer. Auch mit den Duftwässerchen ist das so eine Sache. Man sollte es lieber auf die Kleidung als auf die Haut sprühen, wenn man nicht komplett darauf verzichten möchte.

Szenenwechsel. Man ist mit derrr neuen besseren Hälfte auf einer privaten Party eingeladen und findet sich mitten in Zigarettenrauch wieder. Auch dieser Qualm kann der Neurodermitis-Haut zusetzen. Ein paar Stunden erträgt man es, man ist abgelenkt. Aber auf dem Heimweg bekommt man zu spüren, wie gereizt und gespannt die eigene Haut ist. Zu Hause angekommen ist es mit Sicherheit eine gute Idee, die Kleidung nicht im Schlafzimmer auszuziehen und sich gleich eine kurze Dusche – vielleicht auch  gemeinsam - zu gönnen, um nicht am nächsten Morgen mit geröteter Haut in von Rauch riechender Bettwäsche aufzuwachen.

Szenenwechsel. Vielleicht wird man auch vom neuen Schatz mit einem wunderbaren
3-Gänge-Menu verwöhnt. Mann oder Frau zaubert einem Lebensmittel auf den Tisch, die man selbst z.T. nicht verträgt. Ihr, in Neurodermitis-Angelegenheiten noch unerfahrerer Schatz ahnt u.U. gar nicht, worauf man achten oder verzichten sollte.

Szenenwechsel. Ihr neuer Schwarm trägt einen knackigen 3-Tage-Bart. Frau ist hin und weg und wundert sich nach ausgiebigen Knutschereien, dass das eigene Gesicht doch deutlich in Mitleidenschaft gezogen wurde. Dieses Beispiel zeigt, wie Mann  z.B. aufgrund von haarigen Angelegenheiten Frauenhaut reizen kann, ganz einfach durch mechanische Reizung, und das völlig unbeabsichtigt.

Szenenwechsel. Irgendwann in naher oder späterer Zukunft übernachtet man das erste Mal beim neuen Schatz. Und vielleicht tappen  Sie als Neurodermitis-Betroffene(r) ganz unbedarft und in rosaroter Stimmung in ein Bett ohne Milbenbezüge; es ist keine Seltenheit, dass Neurodermitiker eine Hausstaubmilbenallergie haben; und zum Auslösen eines neuen Hautschubes reicht schon eine Nacht in einem „fremden“ Bett ohne Milbenbezüge. Aber vielleicht hat man als Betroffene(r) ein Antiallergikum in der Tasche dabei, um gut für sich zu sorgen. Auf die Dauer ist sicherlich die Anschaffung eines Partnermilbensatzes an Bezügen das Sinnvollste, damit Juckreiz und erneute Schübe abgefedert werden können. Auch Bücher und Teppiche im Schlafzimmer sind aus dieser Hinsicht eher zu vermeiden.

Selbstfürsorge – das A & O

Auch die anderen skizzierten Beispiele zeigen die Zusammenhänge deutlich, dass es genügend Fallstricke gibt, die man seiner Hautgesundheit zuliebe entschärfen sollte. Gerade zu Beginn einer Beziehung möchte man sich natürlich so „unbetroffen“ wie möglich zeigen. Man möchte sich aber auch in der eigenen Haut wohlführen, ohne zu fürchten, in die nächste reizende Falle zu tappen.
Bedenken Sie, dass ein möglichst natürlicher und selbstverantwortlicher Umgang mit dem eigenen „Rucksack“, also der eigenen Hauterkrankung, einen guten Eindruck hinterlässt. Wer offen und charmant Ideen und Lösungsvorschläge anbringt, hat bereits das berühmte „Eis“ gebrochen.
Oliver Hassencamp, ein deutscher Schriftsteller sagte treffend: „Liebe macht nicht blind. Der Liebende sieht weit mehr als da ist.“ Lenken Sie also die Aufmerksamkeit mit Ihren Ideen weg von der Krankheit und hin zudem, was möglich ist und Ihrer Haut nicht zusetzen kann. Verändern Sie all jene Dinge, die Sie selbst aktiv verändern können. Denn das bekommt Ihrer Beziehung. Um es mit den Worten von Pearl S. Buck zu sagen: „Die großen Tugenden machen einen Menschen bewunderswert, die kleinen Fehler machen ihn liebenswert.”

Autorin: Dipl.-Psych. Sonja Dargatz
















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