
Auswirkungen der Stigmatisierung
Stereotype und falsche Annahmen über chronische und sichtbare Hautkrankheiten können das Verhalten gegenüber den betroffenen Personen bestimmen und zu einer Stigmatisierung oder Diskriminierung führen ...
Es ist erst ein paar Tage her, seit ich mit Freunden am frühen Abend in einem BeachClub am Spreeufer saß und wir gemeinsam die Ausläufer dieses ersten warmen Tages im begonnenen Frühjahr genossen. Wir hatten das Glück, nah am Wasser zu sitzen, im angenehmen Halbschatten. Im Hintergrund lief chillige Musik, die unser zeitvergessenes entspanntes Dasein in der Abendsonne noch weiter beflügelte…
Nach einer guten Stunde spürte ich plötzlich, wie Nikotinschwaden über meinen Kopf hinweg zogen, ich schaute mich um, um zu erfassen, ob ich mich mit meinem Stuhl so umpositionieren könnte, ohne später mit geräucherter Haut und ebenso nach Nikotin riechenden Haaren nach Hause gehen zu müssen. Was ich dann sah, ließ mich meine Umsetz-Gedanken eine Zeitlang vergessen. Hinter mir saß ein Mann ca. Anfang 50, dessen Haut an Kopf und Hals krebsrot angelaufen war. Möglicherweise, um nicht zu sagen höchstwahrscheinlich, hatte er den ganzen Sonnentag draußen ohne Schutz und jedweden Schatten verbracht.
Mir kam folgendes Zitat von Eugen Roth in den Sinn: „Oft führ man gern aus seiner Haut. Doch wie man forschend um sich schaut, erblickt man ringsum lauter Häute, in die zu fahren auch nicht freute.“ Und wahrlich in der von Sonnenbrand geschädigten Haut des Mannes am Nebentisch wollte ich wirklich nicht stecken. Ich fragte mich vor allem, warum er seine Haut nicht geschützt hatte. Eine Antwort bekam ich natürlich nicht.
Stattdessen sprachen wir unter Freunden über die ungestillte Sonnensehnsucht der Norddeutschen nach einem viel zu langen Winter. Wir sprachen auch über die positive Wirkung, die die Sonne auf den Menschen grundsätzlich hat. Schließlich erweist sich die Sonne als essentiell für den Menschen, um ausreichend Vitamin D bilden zu können. Und wir alle kannten das Gefühl, dass wir uns an sonnigen Tagen wie heut noch besser und elanvoller fühlten.
Ein Freund äußerte, es sei eben so, wie es einst Paracelsus schon treffend auf den Punkt brachte: „Alle Ding sind Gift, und nichts ist ohne Gift. Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.“ Dem einen gelänge es eben besser, nicht wie ein Hefeteig über die Backform hinaus aufzugehen und überzuquellen. Dieser könne neben dem kurzfristigen Genuß auch die langfristigen Folgen sehen und eine gesunde Balance finden. Letztlich sei es auch eine Einstellungsfrage, was man vom Leben wolle: Im Hier und Jetzt leben, koste es, was es wolle. Oder eben maßvoller genießen, um auch für die Zukunft bestmöglich und selbstfürsorglich vorzusorgen. Letztlich sei es eine Entscheidung, die jeder selbst für sich fällen müsse.
Wir kamen auch über positive und negative Vorbilder ins Gespräch, vor allem im Hinblick auf die Frage, was wirkungsvoller sei, um heranwachsenden Kindern einen gesunden Umgang mit der Sonne zu vermitteln. Dabei stellt die Sonne ja auch nur eines von vielen (immateriellen) Gütern dar, mit denen wir Menschen einen verantwortungsvollen Umgang erlernen sollten. Dem einen reicht es, stellvertretend zu lernen, dass ein Sonnenbrand neben Hautalterung vor allem Hautkrebsrisiken mit sich bringt. Der andere muss es unter Umständen einmal selbst an der eigenen Haut zu spüren bekommen, um nachfolgend selbstfürsorglicher mit sich und vor allem seiner Haut umzugehen. Und wieder andere kümmern sich gar nicht darum.
Für uns selbst und für unsere Kinder bedeutet dies, vor allem im gemeinsamen Gespräch darüber zu sein und zu bleiben und einen möglichst natürlichen und alltäglichen Umgang mit der Sonne mit adäquatem Sonnenschutz zu finden und auf diesem Wege Verantwortungsbewusstsein zu vermitteln.
Der Philosoph Mong Dsi beschrieb dies mit folgenden Worten: „Die Verantwortung für sich selbst ist die Wurzel jeder Verantwortung.“
Dipl. - Psych. Sonja Dargatz
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