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Juckreiz. Ein paar Tipps für die Nacht

Das Kratzen ignorieren - leichter gesagt, als getan.

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Nachts ist es noch schwieriger als am Tage. Wenn Ihr Kind nachts aufwacht und schreit beziehungsweise ruft, sollten Sie es freundlich, aber ohne jeden Unterhaltungswert und möglichst, ohne Licht anzumachen, versorgen (beruhigend mit ihm sprechen, es eincremen, falls nötig trockenlegen). Beziehen Sie Ihren Partner mit ein, wechseln Sie sich möglichst ab. Wenn Ihr Kind alt genug ist, legen Sie ihm seine Creme oder einen feuchten Lappen ans Bett, damit es sich selbst helfen kann.
Wenn ein Kind Nacht für Nacht mehrmals aufwacht und betreut werden will, ist das ein Riesenproblem für die Familie. Nach einiger Zeit fragt man sich, ob der Juckreiz so stark ist oder ob die Gewohnheit im Vordergrund steht. Was bei akuten Krankheiten, wie einer Erkältung oder den Masern, und bei akuten Neurodermitisschüben notwendig und richtig ist, nämlich das Kind zu trösten und bei ihm zu bleiben, erweist sich über eine begrenzte Zeit hinaus als wenig sinnvoll.

Anfänglich lassen sich die Kinder relativschnell beruhigen, mit der Zeit steigern sich die Ansprüche jedoch meist. Auf die Dauer wirkt sich das auf das Mutter-Kind- bzw. das Eltern-Kind-Verhältnis und auf den Krankheitsverlauf negativ aus. Sind Sie regelmäßig unausgeschlafen, schlapp, deprimiert und gereizt? Müssen Sie Aggressionen unterdrücken, wenn Sie zum wiederholten Male aus dem Tiefschlaf gerissen werden, und haben Sie deswegen Schuldgefühle? Ist Ihre Partnerschaft in Mitleidenschaft gezogen?
Dann ist es höchste Zeit, sich gemeinsam mit der Familie eine Strategie zu überlegen, wie Sie zu ausreichender Nachtruhe kommen - auch damit Ihr Kind mehr Ruhe findet und nicht mehr ausprobieren muss, ob Mama nachts kommt, ob sie freundlich oder ärgerlich ist usw. Für die "Entwöhnungskur" gibt es kein Patentrezept. Das Alter, Ihre familiäre Situation und die Schwere der Erkrankung müssen dabei in Betracht gezogen werden. In Einzelfällen kann eine Erziehungsberatung oder ein Psychologe dabei helfen. 

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Manchmal wirkt allerdings schon folgender Trick: Wenn das Kind nachts ruft, kommt nicht wie gewohnt die Mutter, sondern der Vater und fragt, was das Kind möchte. Das ist für manche Kinder so unattraktiv, dass sie ihre Gewohnheit aufgeben und den Juckreiz nicht mehr als Anlass nehmen,
sich richtig wach zu machen, sondern das Unterbewusstsein auf Weiterschlafen umprogrammiert wird.

In vielen Familien - auch mit gesunden Kindern – dürfen die Kinder im Bett der Eltern bzw. der Mutter schlafen. Anfänglich erscheint dies häufig als gute Lösung und erspart das Aufstehen beim Erwachen des Kindes. Wenn Ihr Kind indessen Ihre Nachtruhe massiv stört, gestreichelt werden möchte, Sie beim geringsten Kratzgeräusch aufwachen usw., sollten Sie es sanft, aber konsequent an sein eigenes Bett gewöhnen. Häufig klappt das überraschend gut, wenn die Veränderung an ein Ereignis gebunden ist, zum Beispiel nach einer Reise oder einem Geburtstag (nach dem Motto: »Jetzt bist du groß.«), durch ein Geschenk (»Der Teddy schläft jetzt immer mit dir in deinem Bett.«), durch ein neues Ritual (»In deinem Bett lesen wir immer noch zwei Seiten aus dem neuen Buch.«) oder durch ein Gebet. Auf jeden Fall müssen Sie Ihrem Kind deutlich machen, dass die Veränderungen nicht erfolgen, weil Sie es nicht mehr lieb haben.

Betonen Sie, dass Sie durchschlafen möchten, um am nächsten Tag gute Laune zu haben. Sind Sie schon ins Kinderzimmer gezogen? Dann können Sie schrittweise vorgehen, also beispielsweise weiter entfernt schlafen oder nur noch zum Einschlafen dort bleiben, oder es auf einmal und mit Argumenten, wie sie oben genannt wurden, hinter sich bringen.

Buchcover G NickelWenn Ihr Kind weint und ruft, können Sie ihm zeigen, dass es nicht allein ist, und ihm einigekurze, beruhigende Sätze zurufen. Keinesfalls dürfen Sie sich jedoch auf Diskussionen einlassen. Wenn Ihr Kind aufsteht und zu Ihnen kommt, sollten Sie es ruhig, verständnisvoll und konsequent in sein Bett zurückbringen. Schimpfen Sie auf keinen Fall, auch wenn dies einige Nächte lang mehrmals passiert. Loben Sie Ihr Kind dagegen ausgiebig, wenn es in seinem Bett geblieben ist. Sie sollten innerlich unbedingt von der Notwendigkeit einer ungestörten Nachtruhe und der Richtigkeit Ihrer Maßnahmen überzeugt und fest entschlossen sein, konsequent zu bleiben.
Ihr Kind spürt, wenn Sie nur halbherzig vorgehen. Die Chance, dass es kampflos auf das Privileg der nächtlichen Zuwendung verzichtet, ist dann gering.

Diese und noch viel mehr hilfreiche Informationen finden Sie auch in dem Buch von Gisela Nickel: Neurodermitis, Asthma und Allergien bei Kindern – vorbeugen, behandeln, den Alltag meistern;
Der Ratgeber einer betroffenen Mutter
Verlag für Gesundheit.
ISBN-10:3333010615

Quelle: Auszug aus einem Flyer vom Deutschen Neurodermitis Bund e.V.

Autor: Gisela Nickel

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