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07.05.2012

Das Hautkrebs-Screening

Forscher der Universität zu Lübeck und des Dermatologischen Zentrums Buxtehude berichten gemeinsam mit amerikanischen Kollegen in der renommierten internationalen Zeitschrift CANCER über die Entwicklung der Hautkrebssterblichkeit in Schleswig-Holstein. „Mit der Durchführung des Modelprojekts zum Hautkrebs-Screening hat sich die Sterblichkeit am Melanom in Schleswig-Holstein halbiert“, erklärt der Epidemiologe Prof. Dr. Alexander Katalinic, Universität zu Lübeck. „Damit hat sich Schleswig-Holstein vom Bundesland mit der höchsten zum Bundesland mit der niedrigsten Hautkrebssterblichkeit entwickelt“.

In ihrer Studie untersuchten die Forschergruppen aus Lübeck, Buxtehude, Boston (USA) und Rhode Island (USA) die zeitliche Entwicklung der Hautkrebssterblichkeit (Melanom/schwarzer Hautkrebs) in Schleswig-Holstein und verglichen diese mit den direkt an Schleswig-Holstein angrenzenden Ländern, bzw. mit Deutschland.

Während in den angrenzenden Regionen bzw. in Deutschland nur eine gleichbleibende Tendenz der Melanom-Sterblichkeit festgestellt werden konnte, kam es in Schleswig-Holstein seit Ende 2000 zu einem konstanten Rückgang. In einem zweiten Schritt wurden mögliche Gründe für den beobachteten Unterschied zwischen den Regionen untersucht, wie z.B. unterschiedliche Behandlungsformen oder Präventionsstrategien. „Einziger Faktor, der Schleswig-Holstein von den angrenzenden Regionen unterschied, war das Hautkrebs-Screening, das wir seit 1998 in Schleswig-Holstein im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen entwickelt haben“, erklärt der Dermatologe Prof. Dr. Eckhard Breitbart, Dermatologisches Zentrum Buxtehude. „Damit konnte weltweit erstmals gezeigt werden, dass ein Hautkrebs-Screening die Sterblichkeit des malignen Melanoms nachhaltig senken kann“.

Seit 1998 wurde in Schleswig-Holstein das Programm zur Früherkennung von Hautkrebs vorbereitet. In dem einjährigen Modellprojekt  2003/2004 nahmen über 360.000 Personen an dem weltweit größten Modelprojekt zum Hautkrebs-Screening teil. Nachdem erste Analysen und Veröffentlichungen bereits gezeigt hatten, dass durch das Hautkrebs-Screening vermehrt Tumoren in einem prognostisch günstigen Stadium gefunden werden, zeigt die jetzige Untersuchung erstmals einen positiven Einfluss auf die Hautkrebssterblichkeit.

Das Hautkrebs-Screening wurde im Jahr 2008 deutschlandweit einführt. „Ab dem 35. Lebensjahr besteht jetzt in ganz Deutschland alle zwei Jahre Anspruch auf eine Ganzkörperuntersuchung bei Allgemeinmedizinern und Dermatologen“, so Prof. Breitbart. „Wir hoffen, dass bei guter Teilnahme in einigen Jahren die Hautkrebssterblichkeit auch in ganz Deutschland abnimmt“.

Hintergrund

Das Modellprojekt zum Hautkrebs-Screening wurde von der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention unter Leitung von Prof. Dr. Breitbart (Buxtehude) entwickelt und in den Jahren 2003/2004 unter Förderung der Krankenkassen, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Deutschen Krebshilfe durchgeführt.

Die Zeitschrift CANCER ist eine der führenden Zeitschriften im Bereiche der Krebsforschung und wird von der „American Cancer Society“ herausgegeben.

Die Studie wurde am 19. April zunächst vorab Online veröffentlicht:
Alexander Katalinic, Annika Waldmann, Martin A. Weinstock, Alan C. Geller, Nora Eisemann, Ruediger Greinert, Beate Volkmer, Eckhard Breitbart. Does skin cancer screening save lives? An observational study comparing trends in melanoma mortality in regions with and without screening”. CANCER, Article first published online: 19 APR 2012, DOI: 10.1002/cncr.27566

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