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18.04.2016

Arzneimittelreaktionen

Nahezu jedes Arzneimittel, das der Gesundheit dient, kann auch Nebenwirkungen haben. Besonders häufig ist die Haut betroffen. Vor allem bei älteren Menschen, die oft mehrere Medikamente benötigen, ist das Risiko für unerwünschte Arzneimittelreaktionen erhöht.

„Arzneimittel können zu so vielfältigen Reaktionen an der Haut führen, dass sich damit ein ganzes Buch füllen lässt“, sagt Prof. Dr. Hans Merk, Universitätshautklinik Aachen. Diese reichen von harmlosen Hautausschlägen, die sich nach Absetzen des Medikaments von selbst zurückbilden, bis hin zum anaphylaktischen Schock und anderen lebensbedrohlichen Reaktionen, bei denen es zum Beispiel zu schweren Blasenbildungen an der Haut oder zur Mitbeteiligung anderer Organe kommt.

Von Arzneimittelreaktionen betroffen sind häufig ältere Menschen, die mehrere Medikamente benötigen. Wechselwirkungen oder eine beeinträchtigte Stoffwechselleistung können Nebenwirkungen begünstigen. Vor allem aber: „Mit der Zahl der Arzneimittel steigt auch die Wahrscheinlichkeit, auf eines davon unerwünschte Arzneimittelreaktionen zu entwickeln“, erklärt Prof. Merk.
„Grundsätzlich kann jedes Medikament allergische Reaktionen hervorrufen“, sagt der Allergologe. Bei einer Allergie kommt es zunächst zu einer Sensibilisierung des Immunsystems und bei wiederholter Anwendung des Allergieauslösers entwickeln sich Symptome. Davon zu unterscheiden sind pseudoallergische Reaktionen, die schon bei der ersten Verabreichung eines Medikaments auftreten können. Die Symptome sind ähnlich wie bei einem allergisch bedingten Hautausschlag.

Zu den häufigsten Auslösern von Unverträglichkeitsreaktionen an der Haut zählen Antibiotika, Medikamente zur Behandlung von Tumoren, insbesondere Platinverbindungen, Epilepsiemittel, Schmerz- und Rheumamedikamente, manche Mittel gegen Bluthochdruck, Schilddrüsenmedikamente sowie das Gichtmittel Allopurinol.
Die häufigsten unerwünschten Reaktionen an der Haut sind Arzneimittelexantheme in Form eines fleckigen oder knötchenartigen Hautausschlags.
Kleinfleckige Hautausschläge treten oft schon in den ersten drei Behandlungstagen,
andere erst verzögert zwischen dem siebten bis zwölften Tag auf. Ein Auftreten ist noch bis zu acht Wochen nach Behandlungsbeginn möglich. In den meisten Fällen klingt der Hautausschlag nach Absetzen des Arzneimittels wieder ab.
Fast ebenso häufig ist eine Nesselsucht (Urtikaria) mit stark juckenden Quaddeln, die sich meist nach einigen Stunden wieder zurückbildet. Es kann jedoch auch zu Schwellungen (Angioödeme), vor allem im Lippenund Augenbereich kommen. Bei Schwellungen an Zunge und Kehlkopf, die zu Atemnot führen können, oder bei Zeichen eines lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schocks wie Blutdruckabfall und Herzrasen ist eine notfallmedizinische Behandlung erforderlich.
„Betroffene sollten unbedingt ärztlich abklären lassen, ob und welche Arzneimittel die Reaktionen ausgelöst haben“, rät Prof. Merk. Bestätigt sich der Verdacht auf eine Arzneimittelallergie, erhält der Patient einen Allergiepass, in dem vermerkt wird, welche Wirkstoffe möglichst zu meiden sind. Diesen Allergiepass sollte der Patient künftig bei Arzt- oder Apothekenbesuchen vorlegen, damit er alternative Medikamente erhält.
Neben allergischen und pseudoallergischen Reaktionen kann es auch zu unerwünschten Begleiterscheinungen an der Haut kommen, die sich aus dem jeweiligen pharmakologischen Wirkmechanismus des Medikaments erklären lassen, der für ihren therapeutischen Effekt erforderlich ist. So haben beispielsweise Glukokortikoide nicht nur die erwünschte Wirkung, Entzündungsreaktionen zu hemmen.
Bei einer Langzeittherapie kann es auch zu einer Hautverdünnung kommen, da auch die Aktivität und Reifung von Bindegewebszellen beeinträchtigt wird. Unter der Gabe von gerinnungshemmenden Medikamenten wie Heparin und Cumarinderivaten können Hautblutungen auftreten.
Ein weiteres Beispiel sind Krebsmedikamente, die nicht nur das Wachstum von Tumorzellen, sondern auch von Hautzellen oder die Haarwurzeln beeinflussen. So kommt es bei einer Chemotherapie meist zu Haarausfall.
Andere Krebsmedikamente können Akne-ähnliche Hautausschläge hervorrufen.
Solche Reaktionen sollten mit dem Arzt besprochen werden, rät Professor Merk. Eine Dosisanpassung oder Umstellung auf ein anderes Medikament kann Abhilfe schaffen. Manchmal müssen Nebenwirkungen an der Haut jedoch in Kauf genommen werden, weil die Gabe des Medikaments unabdingbar ist und keine Alternative zur Verfügung steht.

Quelle: hautinform

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