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Vortragsbesuch: Lichttherapie bei Rosazea.

Am 22.10.2008 fand eine Fortbildungsveranstaltung der Berliner Ärztekammer statt, die von der Hautklinik der Charite initiiert wurde zum Thema „Ästhetische Dermatologie“. U.a. hielt Herr Dr. Kautz aus Konz einen Vortrag zur Laser – und Lichttherapie bei Rosazea und Akne.

 Dr. Kautz ist Dermatologe, hat eine klassische dermatologische Praxis und betreibt ein Laserzentrum mit einer Vielzahl von verschiedenen Lasergeräten und IPL-Systemen, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit diesem Thema und begleitet Hospitationen und Fortbildungen für Ärzte auf diesem Gebiet.

Was habe ich aus dem Vortrag für Informationen mitgenommen:

Vor einer Licht – und Lasertherapie muss man einen „geeigneten Behandler“ (m.E. muss das unbedingt ein Dermatologe sein, der die Facetten der Erkrankung kennt) finden. Auf gar keinen Fall sollte man sich in die Hände von Kosmetikstudios begeben, die manchmal auch eine „IPL-Behandlung“ anbieten.

Es gibt wohl mittlerweile eine unübersehbare Zahl von Herstellern von Lasergeräten und IPLSystemen. Die Behandlungsparameter – wie Impulshöhe, -dauer und Auswahl der Filter – zwischen verschiedenen Geräten sind nicht identisch und damit nicht zu vergleichen, so dass keine generelle Empfehlung zur Einstellung gegeben werden kann. Patienten informieren sich häufig untereinander zu den bei ihnen angewandten technischen Daten; das macht keinen Sinn. Was für den einen optimal ist, kann bei anderen Patienten zu unerwünschten Nebenwirkungen bis Verbrennungen führen.

Bei der Behandlung der Rosazea wurde folgendes zusammengefasst:
IPL ist hervorragend geeignet zur Flächentherapie mit geringen Nebenwirkungen. Der Farbstofflaser ist stark bei der Therapie von Gefäßen. Der Diodenlaser ist ideal zur Therapie von dickeren Gefäßen (eher weniger bei der Rosazea). Ich denke, für den Therapieerfolg ist entscheidend, mit welchem Gerät der Arzt seine Erfahrungen gesammelt hat.

Inzwischen wurden IPL-Geräte entwickelt, mit denen eine höhere Frequenz erzeugt wird und damit die Behandlungszeit (jetzt derzeit pro Behandlung zw. 20 – 30 Minuten) verkürzt wird. Es gibt Softwareprogramme, bei denen per Tastatur vorliegende Daten wie Hautbild, Stadium der Erkrankung, Hautbeschaffenheit wie Pigmentierungen usw. eingegeben werden und ein Vorschlag für die Einstellung der technischen Daten erstellt wird. Behandlungsdaten können für den einzelnen Patienten gespeichert werden, damit sie zur nächsten Behandlung zur Verfügung stehen. Trotzdem sollten durch den Arzt weitere Informationen wie Verträglichkeit, Nebenwirkungen nach der vorangegangenen Behandlung dokumentiert
werden.

Mit den IPL-Systemen ist die Rosazea grundsätzlich vom Stadium I bis III behandelbar, wobei beim Rhinophym zusätzlich ablative Verfahren notwendig werden. Insbesondere das Stadium II soll gut behandelbar sein, wobei nicht auf die vollständige Abheilung der Papeln und Pusteln gewartet werden muss.

Eine Vorbehandlung beim Stadium II über mehrere Wochen mit topischen Medikamenten (z.B. Metronidazolcreme) ist aber notwendig und verbessert das Ergebnis.

Entscheidend ist, dass die Haut nicht vorgebräunt ist. Konsequentes Vermeiden von Sonnenbädern, hoher Lichtschutzfaktor, auch keine künstlichen Bräuner anwenden. Das gilt auch nach der IPL und Laserbehandlung. Pigmente lassen eine Behandlung der tiefer liegenden Gefäße nicht ohne weiteres zu. Es resultieren daraus auch Nebenwirkungen.

Die Einnahme von Aspirin vor der Behandlung sollte vermieden werden (Aspirinbehandlung z.B. zur Blutverdünnung). Die Behandlung mit Aspirin darf aber nicht ohne Zustimmung des verordnenden Arztes eigenmächtig abgesetzt werden! Alle eingenommenen Medikamente müssen dem Hautarzt mitgeteilt werden.

Die Bartregion ist ausgeschlossen von der Behandlung.

Make up muss vorher unbedingt entfernt werden.

Die Behandlung sollte zunächst an den äußeren Gesichtsregionen beginnen; am
schwierigsten soll die Nase zu behandeln sein.

Das vor der Behandlung auf die Haut aufgetragene Gel muss zwischenzeitlich  entfernt werden, um ggf. auftretende Sofortnebenwirkungen zu erkennen.

Bei der Behandlung in Lippennähe sollten die Zähne durch Watteröllchen im Mund geschützt werden.

Direkt nach der Behandlung sollte unbedingt gekühlt werden.

„Normale“ Nebenwirkungen können sein: Schwellung für 1 Tag, Rötung bis zu 3 Tagen, ggf. vorübergehende Pigmentstörungen.

In der Regel sind 4 bis 5 Behandlungen im Abstand von 4 Wochen erforderlich.

Der Patient muss vor der Behandlung über die Methode, mögliche Nebenwirkungen und über das unterschiedliche und nicht voraussehbare Ansprechen der Therapie informiert werden.

Es müssen realistische Vorstellungen vom Behandlungsergebnis vermittelt werden, um die Erwartungen nicht zu enttäuschen.

Mit dem Patienten sollte ein Behandlungsvertrag geschlossen werden; die Gebührenordnung GOÄ ist in Ansatz zu bringen.

In der Regel muss die Behandlung nach Abschluss des Behandlungszyklus nach
Monaten/Jahren wiederholt werden, da ja die Ursache der Erkrankung nicht beseitigt wird.

Fazit

In der Hand des Experten soll die Behandlung der Rosazea (und Akne) mit IPL eine gut geeignete Methode sein, die das Hauterscheinungsbild deutlich verbessert. Dabei geht es nicht nur um das Abblassen der Rötungen, sondern es soll auch zur Verbesserung der Hautstruktur und zur Verminderung von Pigmentstörungen kommen.
Ich betone ausdrücklich, dass das hier von mir Dokumentierte meine persönlichen Eindrücke des Vortrages widerspiegelt.
Sicherlich ist die Therapie mit dem Farbstofflaser, so wie es die Hautärzte im Rosazea Journal im Jahr 2006 für die einzelnen Stadien der Rosazea sehr ausführlich berichtet haben, ebenso effektiv.

Autorin: B. Tö.

Die Redaktion dankt dem Mitglied der Deutschen Rosazea Hilfe e.V. für die große Mühe der Aufzeichnung und für das solidarische Verhalten, uns alle über das Gehörte zu informieren.

Literaturempfehlung










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