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Es grünt und blüht - ein Genuss für Neurodermitiker

Willst Du für eine Stunde glücklich sein, so betrinke Dich.
Willst Du für drei Tage glücklich sein, so heirate.
Willst Du für acht Tage glücklich sein, so schlachte ein Schwein und gib ein Festessen.
Willst Du aber ein Leben lang glücklich sein, so schaffe Dir einen Garten.
(chinesische Weisheit)

Erfreuen Sie sich am eigenen Balkon oder Garten. Vielleicht planen Sie die Umgestaltung Ihres „grünen Eigentums“ und möchten gerne einen allergikerfreundlichen Balkon oder Garten. Wir haben für Sie Tipps rund um hautfreundliche Balkons, Terrassen und Gärten zusammengestellt und besonders auf den Schutz für die empfindliche Haut im Garten geachtet.


Vorbereitung für Hobbygärtner
Wer einen Garten hat, braucht weder Fitnessstudio noch Urlaub.

Bevor Sie starten, bedenken Sie Ihr Zeit- und Geldbudget. Egal, ob eine Terrasse, ein Reihenhausgarten oder ein großer Garten alles ist „schnell“ angelegt und braucht danach aber weiterhin Pflege. Diese Pflege kostet Zeit und Geld. Natürlich ist es auch ein Genuss im eigenen Grünen zu werkeln. Je nach Größe und Vielfältigkeit erledigen sich dann alle anderen Hobbys oder hoffentlich wird die Gartenarbeit das Lieblingshobby. Die bunten Gartenbücher machen Lust auf das eigene Grün. Neben Rezeptbüchern sind Gartenbücher der große Verkaufsschlager in Buchhandlungen. Sie finde dort alles vom „Garten für Faule“ bis zum „Feng Shui Garten“. „Gärten für Allergiker“ sind selten zu finden. 

Die Vorbereitung beginnt bereits bei der Gestaltungsidee, der Auswahl der Pflanzen, der Kleidung für die Gartenarbeit und dem optimalen Zeitpunkt für Aktivitäten im Grünen.

Am Anfang ist die Idee
Jede Balkon- oder Gartengestaltung beginnt mit der Idee. Falls Sie einen Fachmann/ einer Fachfrau zurate ziehen, erwähnen Sie auf jeden Fall, dass Sie Neurodermitiker sind und gegebenenfalls welche Allergien Sie haben. Alle Gestaltungselemente haben ihre Reize im positiven wie im negativen Sinne. Je mehr Fläche Ihnen zur Verfügung steht, desto mehr Spielräume ergeben sich.

Flächen
Wiesen und Rasen sind schön anzusehen und locken gleichzeitig Bienen an, sie brauchen regelmäßig einen Schnitt, sind Heimat vieler Pollen und wahre Staubfänger. Hausnahe Wiesen und Pflanzen erhöhen die Belastung für die Bewohner, auch im Haus. Dies gilt besonders im Schlafzimmer nachts bei der Lüftung. Statt Rasen oder Wiesen bieten Kies, Pflaster, Holz- oder Steinplatten die pflegeleichte Alternative. Je kürzer der Rasen gehalten wird und je weniger blühende Pflanzen im Rasen versteckt sind, desto eher wird auch Rasen vertragen. Bedenken Sie allerdings, dass der Rasenschnitt eher von „Nicht-Allergikern“ übernommen werden sollte.

Begrenzungen
Ob Sichtschutz oder Grenzziehung viele Gartenbesitzer möchten ihren Garten abgrenzen oder vor fremden Blicken schützen. Bei Heckenpflanzen gibt es ganzjährig grüne -, blühende - oder Laubpflanzen, die Verträglichkeit ist abhängig von individuellen Allergien. Bedenkenswert ist auf jeden Fall, dass Hecken regelmäßig einen Schnitt brauchen, dabei werden Allergen frei, die Haut wird gereizt. Immer gleich dichten Schutz bieten Holzflechtzäune. Diese können mit Rankpflanzen begrünt werden. Verträgliche Pflanzen finden Sie in der Übersicht. Auch Metallzäune bieten einen Grenzschutz, der mit wildem Wein oder Rankblumen wie Clematis verziert werden kann. Im Garten sind Natursteinmauern schöne Blickfänger. Steingartenpflanzen sind meist gut verträglich für Pollenallergiker.

Sitzplätze
Wohlüberlegte Sitzplätze auf Balkons und im Garten sind Oasen für alle. Damit auch Allergiker und hautsensible Menschen Freude an diesen Plätzen haben, sind einige Empfehlungen hilfreich. Achten Sie auf genug Abstand zu umgebenden Pflanzen, da ein Körperkontakt beim Sitzen unangenehme Reizungen auslösen kann. Suchen Sie einen windstillen Platz aus. Achten Sie besonders auf die nächsten Pflanzen und mögliche Pollen, je näher der Aufenthaltsort ist, desto stärker ist die Pollenbelastung. Die schlimmste „Allergenschleuder“ der Komposthaufen ist möglichst weit weg zu verbannen. Bedenken Sie dies auch für den Balkon, Kompostmüll aus der Küche hat nichts in Behältern auf dem Balkon zu suchen.

Die richtige Gartenzeit
Je nach Pollenallergie hat jeder Hobbygärtner seine optimale Gartenzeit. Ideal ist die kalte Jahreszeit, um Bäume und Hecken zu schneiden. Nach einer Regenperiode sind gute Bedingungen für die Gartenarbeit. Es wird wenig trockener Staub aufgewirbelt. Es liegen weniger Schimmelpilzsporen in der Luft, es fliegen kaum Pollen. Optimal sind feuchte Luft, Windstille und eher kühleres Wetter. Generell ist früh morgens eine gute Tageszeit. Rasenmähen nur, wenn der Rasen etwas angetrocknet ist, aber am besten vor der Blütezeit der Gräser. Der bundesweite Pollenflugservice informiert immer über die stärksten Pollenzeiten. Informationen gibt der Deutsche Wetterdienst (siehe Link). Besonders ungünstig sind warme, windige Tage. Pollenstarke Zeiten sind eher der Nachmittag und Abend. Bedenken Sie, dass besonders an den warmen Tage im Sommer auch der Ozongehalt steigt und damit die Reizung der Atemwege.


Regelmäßige Arbeiten auf dem Balkon und im Garten.
Kannst Du Dein Haus nicht mehr erspähen, wird’s höchste Zeit zum Rasenmähen.

Zeitgerechtes Arbeiten zahlt sich besonders für Allergiker aus. Wenn erstmal das Unkraut und die Gräser blühen, ist es zu spät. Pollen verteilen sich und reizen die Schleimhäute. Regelmäßiges Rasenmähen oder besser mähen lassen. Unkraut möglichst komplett aus dem Boden ziehen, ohne die Erde aufzuhacken. Erde ist ein Sammelbecken für Schimmelpilzsporen, Pollen, Kot von Tieren und Kleinstlebewesen und deshalb für fast jeden Neurodermitiker eine reizvolle Angelegenheit. Am besten möglichst wenig aufwühlen oder nur mit feuchter Erde arbeiten. Besonders Kompostbearbeitung, -verteilung oder –verwendung, anderen überlassen. Kompost ist der aggressivste Sporenmix. Wenn Regen fehlt, können auch Pflanzen oder Erde befeuchtet werden. Hecken abspritzen, bevor sie geschnitten werden.

Hautschutz mit der richtigen Kleidung
Bei allen Arbeiten schützt die richtige Kleidung vor Hautreizungen. Schmutzabweisende Kleidung tragen, die leicht zu waschen ist; am besten Kleidung speziell nur im Garten tragen. Hautstellen soweit es geht bedecken. Auch im Sommer lieber langärmelige Oberteile, lange Hosen und Handschuhe tragen. Falls auch Latexallergien belasten latexfreie Produkte verwenden. Handschuhe ersparen auch das ständige Händewaschen bei der Gartenarbeit, damit wird auch der Hautschutzmantel geschützt. Haare sind ein wahrer Pollenfänger, die leider auch später noch in der Wohnung oder im Bett reizen. Am besten ein dichtes Kopftuch nehmen, das die gesamten Haare versteckt. Auch mit Kopftuch immer nach der Gartenarbeit die Haare waschen. Zur Sicherheit und auch um die Reizung zu reduzieren, ist eine große Brille zu tragen. Viele Atemwegsempfindliche tragen zusätzlich Mund- und Nasenschutz.
Gut geschützt kann Gartenarbeit auch für Neurodermitiker ein Vergnügen sein.

Der kürzeste Weg zur Gesundheit ist der Weg in den Garten. Gärtner Pötschke

In diesem Sinne viel Freude auf dem eigenen Balkon oder im Garten.


Weitere Informationen

www.aktionsplanallergien.de/cln_153/SharedDocs/Downloads/05__Draussen__Unterwegs/AllergieKonkret__AllergenfreierGarten,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/AllergieKonkret_AllergenfreierGarten.pdf

www.swr.de/ratgeber/gesund/allergieausloeserambrosia//id=1798/nid=1798/did=1341056/jhj4km/index.html

www.dwd.de/pollenflug

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