
Biologika und JAK-Hemmer
Atopische Dermatitis (Neurodermitis) ist eine verbreitete chronische Hautkrankheit mit starkem Einfluss auf die Lebensqualität der Erkrankten. Diagnostik und Therapie sind komplex. Bei moderaten bis ...
Die Frage stellen sich im Moment viele Betroffene von Neurodermitis. Die Infodemie in den Medien macht uns eher kirre. Deshalb haben wir unser langjähriges Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat, Prof. Dr. med. Matthias Augustin, Direktor am Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP) am Univ.- Krankenhaus Hamburg-Eppendorf (UKE) um eine Stellungnahme als Entscheidungshilfe für unsere Mitglieder gebeten.
„Danke für Ihre wichtige Anfrage. Für Betroffene mit den genannten chronischen Hautkrankheiten gilt zunächst, dass sie die gleichen Risikomerkmale aufweisen wie Menschen ohne Hautkrankheiten. Starkes Übergewicht, Diabetes, schwere Herz- Kreislauferkrankungen und Lungenkrankheiten sowie der Status als Raucher führen zu einem erhöhten Risiko für Komplikationen durch eine COVID-19 - Infektion.
Das Ansteckungsrisiko selbst ist allerdings nicht erhöht, sondern liegt an der Frage, wie man sich verhält und in welchen Menschengruppen man sich bewegt.
Als zusätzliches, durch die Hauterkrankung hervorgerufenes Risiko findet sich nur bei schweren chronischen entzündlichen Hautkrankheiten die höhere Wahrscheinlichkeit von Komplikationen, wenn diese chronische Entzündung nicht gut eingestellt ist. Deswegen raten wir beispielsweise den betroffenen Patienten mit schwerer Neurodermitis zu einer Entzündungs-kontrollierenden Behandlung, in der Regel einer SystemTherapie. Unter den eingesetzten Systemischen Therapien gibt es aber auch einige wenige, bei denen das Risiko für Komplikationen aufgrund der Immunsuppression erhöht ist. Dies gilt sehr stark für vorausgegangene innerliche Cortison-Anwendungen, aber auch zumindest theoretisch für starke Immunsuppressiva wie Cyclosporin in hoher Dosierung und langer Anwendung.
Die Biologika und modernen nicht-biologischen Systemtherapeutika wie Dupilumab und Baricitinib bei Neurodermitis sind hingegen problemlos oder sogar noch schützend vor entsprechenden Komplikationen, weil das Immunsystem hier im Falle einer COVID-Infektion nicht schädlich überschießend reagiert.
Zurück zu Ihrer Frage: bei leichter Neurodermitis so wie bei Rosazea und Vitiligo liegt eine Risikolage hinsichtlich COVID 19 vor wie bei anderen Menschen.
Bei schweren Formen der Neurodermitis und anderen stark entzündlichen Hauterkrankungen kann eine erhöhte Risikolage vorliegen, die individuell zu klären ist.
Für alle genannten Patientengruppen gilt daher, dass die Impfung gegen COVID-19 grundsätzlich zu empfehlen ist. Besondere Risiken durch die Impfung selbst lassen sich bei der augenblicklichen Datenlage und in Kenntnis der Entzündungsmechanismen dieser Erkrankungen nicht erkennen. Bei Vorliegen einer Systemtherapie ist aber grundsätzlich eine Beurteilung im Einzelfall mit dem behandelnden Arzt nötig.
Wir sind gerade dabei, für die chronischen Entzündungskrankheiten auf bundesweiter Expertenebene ein Empfehlungspapier zu Impfungen gegen SARS-CoV 2 zu verfassen. Wir stellen dieses Papier nach Fertigstellung gerne Ihrer Selbsthilfeorganisation zum Abdruck in ihren Zeitschriften und Websites zur Verfügung."
Prof. Dr. med. Matthias Augustin
Director, Institute for Health Services Research in Dermatology and Nursing (IVDP)
University Medical Center Hamburg-Eppendorf, Martinistr. 52, 20246 Hamburg
Affiliated Centers:
Center for Dermatological Research (CeDeF)
German Center for Health Services Research in Dermatology (CVderm)
Hamburg Center for Health Economics (HCHE)
Comprehensive Wound Center (CWC)
Dermatology Private Clinics
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