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13.02.2020

Die Qualität der Luft und ihr Einfluss auf die Haut

pixabay © stevepb

Die Haut ist das größte Organ des Menschen. Personen mit Hauptproblemen können ihnen nicht entfliehen, sie sind ständig präsent. Ähnlich ist es mit der Luft, die uns dauernd umgibt, unsere Haut berührt und durch die Atmung und die Poren in unseren Körper eindringt. Es gibt große Wechselwirkungen zwischen der Qualität der Luft und dem Zustand der Haut. Belastete Luft kann Hautprobleme verschlimmern. Städter müssen mit schlechterer Haut leben als Menschen, die auf dem Land wohnen, sie bekommen schneller Falten und Altersflecken. Dort, wo die Luft am saubersten ist, etwa im Reizklima an der Nordsee, können alle aufatmen.

 

Schlechte Luft kann Hautkrankheiten auslösen

Relativ neu ist die Erkenntnis, dass schlechte Luft Hautprobleme nicht nur verschlimmern, sondern sie sogar auslösen kann. Die umweltdermatologische Forschung hatte hauptsächlich die ultraviolette Strahlung des Sonnenlichtes im Fokus. Doch verschmutzte Luft hat ebenfalls Auswirkungen aus Gesundheit und Aussehen der Haut. Sie löst Krankheiten aus, verschlechtert ihren Fortgang und beschleunigt den extrinsischen Hautalterungsprozess des Menschen.


So reagieren die Schwebeteilchen in der Luft mit unserer Haut

Die kleinen Schwebstoffe in der Luft tragen organische, fettlösliche Verbindungen mit sich. Wenn sie sie Haut berühren, können sie in sie eindringen und unter der Oberfläche biochemische Reaktionen verursachen. Es entstehen Falten und Melasmen, die dunklen Flecken auf der Haut.
Nicht nur die Kohlenstoffpartikel aus den Abgasen, auch das Stickoxid, welches von Dieselfahrzeugen ausgestoßen wird, schädigt neben der Lunge auch die Haut. Dabei sind Kinder, ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen der Haut besonders gefährdet.

Moderne Luftschadstoffe sind teilweise noch gefährlicher

Die Abgase und der Ruß aus alten Industrieschornsteinen wirkten besonders bedrohlich, denn sie schwängerten die Luft mit ihrem grauschwarzen Dreck. Die modernen Luftschadstoffe sind jedoch nicht weniger schlimm, ganz im Gegenteil. Sie sind so klein, dass sie unsichtbar bleiben und leichter über die Haut und die Lunge in den Körper eindringen können.

Allergiker sind besonders gefährdet

pixabay © cenczi

Was ist eine Allergie? Wer allergisch ist, reagiert heftig auf in den Körper eindringende Substanzen, die anderen Menschen nichts ausmachen. Das können Pollen, Staub oder zahlreiche andere Allergene sein.
Bei einem ersten Kontakt bildet das Immunsystem Antikörper aus, die später die allergischen Reaktionen auslösen. Eine eigentlich sinnvolle Reaktion des Körpers gerät außer Kontrolle. Auch Feinstaub kann die gefürchteten Symptome auslösen, die von Juckreiz bis hin zu Hautausschlägen, von Reizungen der Schleimhäute und der Augen bis hin zu Atemproblemen, Husten und Schnupfen und Beschwerden im Magen-Darm-Trakt gehen können.

Reizungen der Schleimhäute und der Augen bis hin zu Atemproblemen, Husten und Schnupfen und Beschwerden im Magen-Darm-Trakt gehen können. Im schlimmsten Fall droht ein Schock (Anaphylaxie), der lebensbedrohlich sein kann.


Die Qualität der Atemluft hat einen großen Einfluss auf Allergien

Luft ist immer da, wir sind in dauerndem Kontakt mit ihr. Bei schlechter Luft, zum Beispiel im Büro, kann das zu einer echten Tortur werden. Die Luftschadstoffe können allergische Reaktionen verstärken oder hervorrufen oder sich in bestimmten Erkrankungen niederschlagen. Besonders häufig sind das Asthma, Heuschnupfen und Neurodermitis, sogenannte atopische Krankheiten. Hat man eine atopische Erkrankung, besteht ein besonderes Risiko, eine andere ebenfalls zu entwickeln. Das Immunsystem ist andauernd im Stress und eine Überreaktion folgt der nächsten.

Was können Betroffene tun?

Neben den üblichen Maßnahmen der Hautpflege und Anpassung der Essgewohnheiten kann es hilfreich sein, sich mit dem Thema Luftqualität zu beschäftigen.

Dicke Luft im Büro?

Viele Arbeitnehmer leiden unter schlechter Büroluft. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, für eine gute Luftqualität zu sorgen, doch nicht alle Verantwortlichen kommen dieser Aufgabe nach. Hier kann es hilfreich sein, die Luftqualität zu testen, um konkrete Argumente zu haben und immer wieder nachzuhaken. Manchmal hilft es schon, an einem anderen Platz zu sitzen, etwa weiter entfernt oder näher an der Lüftung und mit möglichst viel Abstand zur Klimaanlage.

Perfekte Luft in den eigenen vier Wänden

Wo man unterwegs und auf der Arbeit wenig Möglichkeiten hat, sich gegen schlechte Luft zur Wehr zu setzen, hat man die Atemluft der eigenen vier Wände jedoch in der Hand. So kann man sich wenigstens für einige Stunden und, besonders wichtig, während des Nachtschlafs von der belasteten Luft erholen. Dafür ist es zum Beispiel sehr hilfreich, nur dann zu lüften, wenn die eigenen Allergene gerade nicht unterwegs sind, was sich von Pflanze zu Pflanze unterscheiden kann. Weiterhin kann lindern sein:

  • Schuhe und Oberbekleidung gleich an der Tür ausziehen und am besten in den Schuhschrank bzw. die Waschmaschine stecken. Schuhe und Jacken können auch vor der Tür deponiert werden.
  • Abendliches Haare waschen entfernt lästige Pollen, die man sonst unabsichtlich mit ins Bett nimmt.
  • Teppich oder lieber ein glatter Boden? Das kommt ganz darauf an! In der Regel hält Teppich den Staub zuverlässig fest und er kann mit dem Staubsauger einfach entfernt werden. Auf glatten Böden kann hingegen gewischt werden, was ebenfalls sehr gut gegen Staub wirkt. Am besten probiert man aus, was sich am besten anfühlt.
  • Für viele Betroffene ist ein Luftreiniger oder Luftwäscher eine immense Erleichterung. Welche der beiden Methoden besser geeignet ist, hängt ganz davon ab, ob man besonders empfindlich auf trockene Luft reagiert.
  • Regelmäßige Aufenthalte an der Nordsee, hoch in den Bergen oder auf dem „tiefsten Land“ können helfen, dass das Immunsystem sich erholen kann.
  • Wenn gar nichts mehr hilft und man die Stadt nicht mehr ertragen kann, hilft nur noch ein Wohnortwechsel. Die Gesundheit geht immer vor.

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