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13.03.2023

sebamed Forum Gesunde Haut: Hautqualität im Fokus

Abstract: Hautqualität: Relevanz für den Patienten, Definition, Kriterien und Therapiemöglichkeiten durch Dermatokosmetika

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Eine gute Hautqualität hat einen erheblichen Einfluss auf die Wahrnehmung von Attraktivität, Alter, Hautgesundheit und Jugendlichkeit, so dass die Nachfrage nach Möglichkeiten, die Hautqualität zu verbessern, stetig steigt. 
Einem internationalen Konsensus zufolge wird eine gute Hautqualität definiert als gesunde, jugendliche und makellose Haut, die durch die vier Schlüsselkategorien Hautfestigkeit, Hautoberflächentopographie, Hautstrahlkraft und Hautton näher beschrieben werden kann. Diese Schlüsselkategorien, die jeweils diverse Parameter wie etwa Hydratation, Elastizität, Brillanz, Hyper- oder Hypopigmentierungen, Erytheme oder auch Porengröße, Barcode-Lines sowie Narben und Gesichtsbehaarung umfassen, können durch biophysikalische Messmethoden sowie durch standardisierte Photographie objektiviert werden und durch den fortschreitenden Hautalterungsprozess und exposomale Stressoren, zu denen neben der UV-Strahlung auch das sichtbare Licht und die Infrarot-Strahlung zählen, negativ beeinflusst werden, da sie zur Schädigung der DANN, zu einer vermehrten Protein-Oxidation und einer Schädigung der Hautbarriere führen. 
Auch Nikotinkonsum hat Auswirkungen auf den Kollagenstoffwechsel sowie die Hautbarriere und lässt die Haut frühzeitig altern. Zudem führen Feinstaub und Rußpartikel zu vermehrtem oxidativen Stress und mitochondrialen Schäden. Hormone sind ein weiterer exposomaler Faktor, der die Hautalterung, besonders bei Frauen, beeinflussen kann. 
Die altersbedingte Abnahme von Östrogen führt zur Abnahme der Elastizität der Haut. Zudem sind in manchen Kosmetika endokrine Disruptoren enthalten. Diese können mit den Hormonrezeptoren der Haut interagieren und so das Hormonsystem stören, wodurch die Hautbarriere und die biomechanischen Eigenschaften der Haut beeinträchtigt und die Hautqualität deutlich verschlechtert werden können. Klinische Zeichen, die durch diese und weitere exposomale Stressoren hervorgerufen werden können, sind eine erhöhte Hautoberflächenrauigkeit, eine trockene, stumpfe Hautoberfläche, feine oberflächliche Falten, Erytheme, Teleangiektasien, Pigmentverschiebungen sowie ein Elastizitätsverlust, also Zeichen einer verminderten Hautqualität.

Eine individualisierte Dermatokosmetik als Basis einer guten Hautqualität

Das wichtigste Ziel einer individualisierten Dermatokosmetik, die die jeweilige Hautphysiologie berücksichtigt, ist eine Stabilisierung der Hautbarriere in Verbindung mit einer hohen antioxidativen Kapazität. Hier kommt dem Erhalt des physiologischen pH-Wertes von pH 5.5 eine sehr große Bedeutung zu. 
Um die epidermale Barriere zu stärken und die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen, zählt die Hyaluronsäure zu den bewährten Inhaltsstoffen mit hoher Verträglichkeit und nachgewiesener Wirksamkeit. Hoch- wie niedermolekulares Hyaluron können die Hauthydration und Elastizität verbessern und die Hautoberfläche glätten – also die Hautqualität verbessern. Neben der Barrierestabilisierung sollten eine gleichmäßige Pigmentierung gefördert, die Fibroblastenaktivität angeregt und oberflächliche Fältchen geglättet werden. Dies wird vor allem durch Antioxidantien, insbesondere Vitamin C, Coenzym Q 10 und Niacinamid erreicht. Durch die Neutralisierung von freien Radikalen können sie oxidativen Stress vermindern, Entzündungen hemmen sowie die Kollagensynthese stimulieren.
Ein individualisiertes Hautpflegeregime, das die jeweilige Hautphysiologie, das individuelle Exposom sowie die Epigenetik berücksichtigt, stellt eine der wesentlichen Säulen dar, eine gute Hautqualität zu erhalten oder wiederherzustellen und kann durch eine Vielzahl minimal invasiver Verfahren ergänzt werden.

Quelle: sebamed Forum Gesunde Haut: Hautqualität im Fokus – (02. Februar 2023)

Autor: Univ.-Prof. Dr. med. Martina Kerscher, Studiengang Kosmetikwissenschaft, Universität Hamburg

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