
Haarausfall bei Frauen in der Menopause
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Sophie von Streben: Liebe Frau Huber, wie kam es dazu, dass der Kompetenzpartner Schönheitspflege im Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V. (kurz IKW) eine Studie zur Erforschung der „Bedeutung von Frisur und Haarpflege für die Würde des Menschen“ in Auftrag gab?
Birgit Huber: Auslöser war die Corona-Pandemie. Als die Menschen während der Lockdowns zeitweise nicht mehr zum Friseur gehen konnten, realisierten viele zum ersten Mal, wie wichtig ihnen eine gepflegte Frisur und Haarpflege insgesamt ist. Rausgewachsene Haarschnitte und sichtbare Haaransätze wurden nicht nur als unschön empfunden. Viele fühlten sich sehr unwohl und fast nicht mehr gesellschaftsfähig. Wir wollten wissen, warum das so ist.
Im Rahmen der Studie wurden tiefenpsychologische Interviews mit 20 Personen und eine Online-Befragung von 1000 Menschen durchgeführt. Was war das Ziel dieses kombinierten methodischen Vorgehens?
Diese kombinierte Vorgehensweise ermöglicht einen sehr tiefgehenden Erkenntnisgewinn. Denn eine reine Onlinebefragung wäre für unsere Zwecke zu oberflächlich gewesen. Und eine ausschließliche Konzentration auf einige Einzelinterviews würde einem repräsentativen Anspruch nicht gerecht werden. In den tiefenpsychologischen Einzelgesprächen, dem qualitativen Teil der Befragung, spürten wir intensiv dem „Warum“ nach. Es ging darum herauszufinden, welche Motivationen hinter der Anwendung von Haarpflegeprodukten stecken und was eine gepflegte Frisur für die Menschen tatsächlich bedeutet. Der repräsentative Teil der Befragung, der quantitative Teil der Studie, diente dazu festzustellen, inwieweit die Menschen den in der tiefenpsychologischen Untersuchung herauskristallisierten Motivationen zur Haarpflege zustimmen.
In den Ergebnissen der Studie wurden sechs verschiedene Motive geschildert, die Menschen mit ihren Haaren in Verbindung bringen. Welche sind die bedeutsamsten?
Das ist sehr individuell. Denn wir alle verwenden Haarpflege aus ganz unterschiedlichen Motivationen heraus und für jeden von uns bedeutet eine Frisur etwas anderes. Was wir feststellen konnten: Menschen empfinden Haarpflegeprodukte und ihre Frisur als kultivierend, gesellschaftsrelevant, Werte ausdrückend, individualisierend, strukturgebend im Alltag und verjüngend. Gerne erläutere ich das an Beispielen. Gepflegte Haare haben zum Beispiel eine Kulturrelevanz. Die Befragten sehen das Bedürfnis, ihre Haare zu pflegen und in einer Frisur zu gestalten, als zentralen Unterschied zum Tierischen und Unkontrollierten. Es ist ein wesentliches Merkmal des Menschseins und damit auch an das Würdegefühl geknüpft. Für 71 Prozent der Befragten gehört eine Frisur essenziell zum Menschsein dazu. Aus den Befragungen konnten wir auch ableiten, dass Frisuren und Haarpflege eine gesellschaftliche Ausweisfunktion haben und damit eine Art Statusrelevanz besitzen. Die Menschen können so ausdrücken, welchen Stand sie innerhalb der Gesellschaft einnehmen. Ganz nach dem Motto: Je gepflegter, desto erfolgreicher. Eine Frisur kann gleichzeitig auch eine Gruppenzugehörigkeit abbilden. Lang und glatt oder kurz und kleine Dauerwelle – Stil- und Altersgruppen werden auf einen Blick so schnell ersichtlich. Viele möchten mit ihrer Frisur dagegen ihre Persönlichkeit betonen. Ein besonders trendiger Schnitt? Das hebt gleich ein wenig aus der Masse hervor und unterstreicht die Individualität, während manche sich mit frischer Farbe und neuem Schnitt wie neugeboren und jünger fühlen möchten. Außerdem sind Shampoo und Haarpflege wahre Strukturierungshilfen im Alltag. Mit dem richtigen Styling bringt man sich in Form und wappnet sich für bevorstehende Aufgaben des Tages.
Welches Produkt war denn für die Teilnehmenden der Studie das wichtigste? Und warum? Und welche Unterschiede gab es zwischen Mann und Frau?
Auch wenn jedes in der Studie untersuchte Produkt seine besondere Bedeutung hat, gilt das Shampoo mit seiner kulturellen und gesellschaftlichen Relevanz für die Mehrheit der Befragten als unerlässlich. Es ist ein sehr zentrales und nicht wegzudenkendes Produkt – für Frauen und Männer. 81 Prozent der Verwenderinnen und Verwender sehen Shampoo als wesentlichen Teil des Menschseins und das Haare waschen als Abgrenzung gegenüber dem Wilden und Verwahrlosten. 88 Prozent der Frauen sowie 78 Prozent der Männer, die Shampoo verwenden, fühlen sich mit fettigen beziehungsweise schuppigen Haaren ungepflegt und unwohl. Größere Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigen sich beispielsweise bei den Verwenderinnen und Verwendern von Farben, Tönungen und Strähnen. Wobei noch Einigkeit herrscht, wenn es darum geht, durch Haare färben und Strähnen jünger auszusehen: 64 Prozent der Frauen und 65 Prozent der Männer möchten mit dem Färben und Strähnen graue Haare überdecken. Aber während 81 Prozent der Frauen vor allem ihr Erscheinungsbild optimieren möchten – bei den Männern sind es 64 Prozent –, haben 60 Prozent der Männer das Gefühl, dass sie mit Farbe, Tönung und Strähnen ihr Trendbewusstsein zeigen können. Bei den Frauen sind es hingegen nur 45 Prozent.
Was ist das Fazit der Studie?
Die Ergebnisse der Studie zeigen uns, dass Frisuren und Haarpflege mehr als nur eine oberflächliche Behandlung der Haare sind. Frisuren und Haarpflege stehen für Menschliches auf verschiedenen Ebenen. Die Anwendung der Produkte tragen entscheidend zur Entstehung des Gefühls von Würde bei und es werden tiefgreifende menschliche Bedürfnisse befriedigt. Nimmt man den Menschen die Möglichkeit, die Haare zu pflegen, zu schneiden und zu gestalten, so fühlen sich viele aus dem Leben gerissen, ihrem Alltag nicht gewachsen und wenig gesellschaftsfähig.
Liebe Frau Huber, ich danke Ihnen für dieses wunderbare Interview und möchte mich mit den Worten von Khalil Gibran verabschieden: „Und vergiss nicht, dass die Erde sich darüber freut, deine nackten Füße zu fühlen, und dass der Wind sich danach sehnt, mit deinen Haaren zu spielen.“
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