
Forschung: Bevölkerung möchte Gesundheitsdaten freigeben
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Die Erdnussallergie könnten bald der Vergangenheit angehören: Forscher von der University of South Australia (UniSA) entwickeln eine neue Impfung, mit deren Hilfe sich die damit in Zusammenhang stehende potenziell lebensbedrohliche allergischen Erkrankung heilen lassen soll.
Weltweit nimmt die Inzidenz von Nahrungsmittelallergien und der damit verbundenen lebensbedrohlichen Anaphylaxie zu. Laut Angaben der World Allergy Organization sind 220 bis 550 Millionen Menschen betroffen. Erdnüsse sind dabei eine der häufigsten Nahrungsmittelallergien und die wahrscheinlichste Ursache für Anaphylaxie oder Tod. In Australien, wo die aktuellen Untersuchungen zu dem neuen Impfstoff durchgeführt werden, ist die Prävalenz von Erdnussallergien mit einem Fall unter 200 Erwachsenen und fast drei von 100 Kindern besonders hoch.
Laut Projektleiterin Dr. Preethi Eldi hat der neue Impfstoff gegen Erdnussallergie ein großes Potenzial, Leben zu verändern. „Die Auswirkungen, die eine Erdnussallergie auf eine Familie haben kann, sind groß – insbesondere angesichts der sehr realen Risiken für die Gesundheit eines Kindes", sagt Eldi. „Eltern bewahren ihr Kind ständig davor, Erdnüssen in jeder erdenklichen Art ausgesetzt zu sein – von beliebten Frühstücksflocken und Snacks in der Schule über Kekse und Kuchen bis hin zu Naturkost – ob zu Hause, in der Schule oder in Situationen des sozialen Lebens. Und es bedeutet, wachsam zu sein und sehr strenge diätetische Beschränkungen zu befolgen – nicht nur für das Kind, sondern oft auch für Familienmitglieder."
„Wenn wir einen wirksamen Impfstoff gegen Erdnussallergie anbieten können, beseitigen wir diesen Stress, diese Sorge und die ständige Überwachung und befreien sowohl das Kind als auch dessen Familie von den Einschränkungen und den Gefahren durch eine Erdnussallergie", ergänzt die Wissenschaftlerin.
Der neue Impfstoff gegen Erdnussallergie wird hergestellt, indem Teile von Erdnussprotein in die Sementis Copenhagen-Vektor-Virusplattform (SCV) verpackt werden. Bei der SCV handelt es sich um eine bahnbrechende Technologie, die von Dr. Paul Howley, Vorstand Forschung und Entwicklung des australischen Biotechnologieunternehmens Sementis, und UniSA-Professor John Hayball, Leiter des Experimental Therapeutics Laboratory, entwickelt wurde.
Laut Hayball versetzt der Impfstoff gegen Erdnussallergie das Immunsystem in die Lage, Erdnussallergene sozusagen in einem neuen Licht zu betrachten, sodass der Körper normal reagiert, anstatt eine allergische Reaktion auszulösen. „Wir programmieren den Körper effektiv neu, um Erdnüsse als eine Entität anzusehen, die durch einen Impfstoff geheilt werden kann – und nicht als Allergen, das eine allergische Reaktion auslöst."
„Der Impfstoff zeigt bereits Anzeichen für Erfolge, eine Verschiebung der erdnussspezifischen Immunantworten in Mausmodellen für Erdnussallergie sowie in vorläufigen In-vitro-Impfstudien mit Humanblutproben von klinisch bestätigten Erdnussallergikern", ergänzt Hayball. „Die nächsten Schritte sind die Gewinnung weiterer menschlicher Proben und die Bestätigung der Wirksamkeit des Impfstoffes. Dies wird die Fähigkeit des Menschen zur Translation demonstrieren und die Erfolgschancen zukünftiger klinischer Studien signifikant erhöhen."
Dr. William Smith, Leiter der Abteilung für klinische Immunologie und Allergien am Royal Adelaide Hospital und leitender Arzt in der Studie, sagt, dass sich die Entwicklung immunmodulatorischer Therapeutika trotz globaler Bemühungen und mehrerer weiterer laufender klinischer Studien als äußerst schwierig erweist. „Es gibt verschiedene Grade der 'klinischen' Desensibilisierung bei Erdnussallergie, aber bisher ist es niemanden gelungen, die Erdnussallergie sicher und vollständig zu beseitigen", betont Smith. „Ein wirksamer Impfstoff zur Behandlung von Erdnussallergie muss sicher sein und darf nur minimale Nebenwirkungen aufweisen. Das Impfschema muss kurz sein, um die Compliance speziell bei Kindern mit Erdnussallergie zu verbessern. Am wichtigsten ist, dass ein lebenslanger Schutz gewährleistet sein muss. Die vorläufigen Daten sind ermutigend und sprechen dafür, dass der Impfstoff all diese Kriterien erfüllen kann."
Quellen:
University of South Australia, 05.12.2019
6. Februar 2020 Pressemeldung Biermann Medizin
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