Allergie-Saison 2024 beginnt besonders früh
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Schutzhandschuhe, Pflaster, Luftballons, Klebstoffe bis hin zur Wimperntusche: In unzähligen Gebrauchsgegenständen kann Naturlatex versteckt sein - für Allergiker eine allgegenwärtige Gefahr in Beruf und Alltag.
Allergien gegen Naturlatex haben in den vergangenen zwei Jahrzehnten massiv zugenommen. „Dies war eine der – völlig unerwarteten – Folgen gestiegener Hygienemaßstäbe und intensivierter Schutzvorkehrungen gegen HIV-Infektionen“, erklärt Dr. Arno Köllner, Hautarzt aus Duisburg. Denn um den sprunghaft erhöhten Bedarf vor allem an Schutzhandschuhen im medizinischen Bereich abzudecken, wurden schnelle und kostengünstige Herstellungsverfahren angekurbelt. Darunter litt die Qualität der Produkte: Die allergieauslösenden Eiweiße des verwendeten Naturlatex wurden nicht ausreichend erhitzt und zerstört beziehungsweise nicht sorgfältig ausgewaschen.
Das anhaltende Tragen von hochallergenen Latexhandschuhen führte im Laufe der Jahre vor allem bei Mitarbeitern im Gesundheitssektor gehäuft zu Sensibilisierungen; der Anteil der Betroffenen liegt in diesem Bereich bei 17 Prozent.
„Heute ist die Zahl der Neuerkrankungen deutlich zurückgegangen“, berichtet Arno Köllner. Dies sei nicht zuletzt engagierten Arbeitsschutzkampagnen der Berufsgenossenschaften in Zusammenarbeit mit den dermatologischen Fachgesellschaften zu verdanken. „ Die Bekämpfung der Latexallergie ist als Erfolgsgeschichte der medizinischen Prävention einzustufen“, so Köllner weiter.
Gesetzliche Bestimmungen für verbesserte Produktionsverfahren haben dafür gesorgt, dass das allergieauslösende Potenzial von Schutzhandschuhen stark reduziert wurde. Gepuderte Latexhandschuhe sind zwischenzeitlich verboten, da die Allergene mit dem Puder besonders leicht verbreitet werden.
Doch wer bereits gegen Latex sensibilisiert ist, muss vorsichtig sein, warnt der Dermatologe: Naturlatex kann auch in vielen anderen Medizinartikeln wie Spritzen, Kathetern, Beatmungsmasken, Pflaster oder elastischen Binden enthalten sein. Das gefährdet nicht nur medizinisches Personal, sondern auch allergische Patienten.
Im Alltag gibt es für Latexallergiker unzählige Gefahrenquellen: Naturlatex kann in Schnullern und Saugern ebenso versteckt sein wie in Kondomen, Gummibändern, Klebstoffen, Schwimmbrillen, Warmflaschen oder Teppichbeschichtungen, sogar in Make up und Wimpertusche. Meist billig produzierte Luftballons können bei Lippenkontakt heftige allergische Reaktionen auslösen, warnt Köllner.
Auch kautschukhaltige Zimmerpflanzen wie Birkenfeige oder Weihnachtsstern können Probleme bereiten. Manche Latexallergiker entwickeln eine Kreuzallergie gegen exotische Früchte wie Banane, Avocado, Kiwi und Mango oder auch Paprika.
Je nachdem, auf welchen Weg das Allergen dann aufgenommen wird, können die Beschwerden unterschiedlich sein: Bei Hautkontakt kann es zu einer allergischen Soforttyp Reaktion mit Rötungen, Schwellungen, Juckreiz und Quaddeln kommen. Eine solche Kontakturtikaria tritt vor allem an den Arealen auf, die mit dem Latex in Berührung kamen. Wer beruflich anhaltend Schutzhandschuhe benutzen muss, entwickelt nicht selten ein chronisches entzündliches Kontaktekzem an den Händen.
Nach dem Verzehr unvertraglicher Früchte können im Magen-Darm-Trakt Symptome wie Übelkeit und Erbrechen auftreten. Werden Latex-Partikel eingeatmet, können Fließschnupfen, Augenjucken bis hin zu asthmatischen Beschwerden die Folge sein. Vor allem wenn Allergene - beispielsweise bei einer Zahnbehandlung oder einem operativen Eingriff - direkt ins Blut gelangen, kann es zu einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock kommen.
Bei akuten allergischen Beschwerden kann der Dermatologe je nach Bedarf unterschiedliche Medikamente verordnen. Vorbeugend sollten Naturlatex-Allergiker eventuelle Auslöser so weit wie möglich meiden, empfiehlt Köllner. Auf Schutzvorkehrungen darf selbstverständlich nicht verzichtet werden – heute stehen für Schutzhandschuhe bis hin zum Kondom qualitativ hochwertige und preislich durchaus erschwingliche latexfreie Alternativen zur Verfügung.
Latexallergiker sollten naturlatexfreie Alternativen bevorzugen: Das sind beispielsweise Schutzhandschuhe aus Vinyl oder synthetischem Latex, Schnuller und Sauger aus Silikon, elastische Fasern aus Elasthan, Sport- und Spielgeräte aus Polyethylen oder Leder sowie Kondome aus Polyurethan.
Kautschukhaltige Pflanzen wie Gummibaum, Weihnachtsstern und Ficus benjamini aus Wohnung und Arbeitsplatz verbannen.
Einen Verdacht auf eine Kreuzallergie beim Dermatologen abklären lassen und auf die identifizierten Auslöser verzichten.
Vor einem Arztbesuch oder operativen Eingriff die Möglichkeit einer „latexfreien“ Behandlung klaren.
Bei schwerer Naturlatexallergie für alle Fälle ein latexfreies Notfallset inklusive latexfreier Schutzhandschuhe bei sich tragen - nicht selten haben Notärzte keine latexfreie Ausrüstung zur Hand.
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