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Aktuelles zu Rosazea

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Ergebnisse aus der aktuellen Forschung und der neuesten Literatur Stand März 2016. In dieser Übersicht werden neue und interessante Ergebnisse zur Rosazea präsentiert und soweit möglich die Artikel angegeben wo dies im Detail nachgelesen werden kann. Leider sind die Original-Artikel oft in Englisch verfasst, daher erfolgt hier eine Zusammenstellung auf Deutsch.

In einer interessanten, erst im März veröffentlichten Arbeit, wird erneut ein Versuch unternommen den Einfluss von Demodex-Milben (Haarbalgmilben) in der Ätiopathogenese (Entstehung) der Rosazea zu untersuchen. Mittels einer neuen Methode, der reflectance confocal microscopy (Konfokalen Reflexions Mikroskopie) konnte bei 60 Patienten mit Rosazea eine deutlich höhere Besiedlung mit Demodex Milben im Vergleich zum Kontrollkollektiv festgestellt werden. Eine Behandlung der Milben führte zu einer Abnahme der Schwere der Erkrankung sowie einer Verlangsamung des Krankheitsverlaufs.

Literatur: Demodex mites in acne rosacea: reflectance confocal microscopic study. Turgut et al., Australas J Dermatol. 2016 Mar 11

Auf die Behandlung dieser Milben zielt auch eine neue topische Substanz zur Behandlung der Rosazea (Ivermectin) ab, die seit Dezember 2014 in den USA und seit Mai 2015 in Deutschland zugelassen ist. Als 1%ige Ivermectin Creme ist sie unter dem Namen Soolantra® erhältlich und hat bereits in großen Studien eine hervorragende Wirksamkeit bei der papulopustulösen Form der Rosazea gezeigt. Insbesondere war sie sehr gut verträglich und signifikant wirksamer, als Metronidazol 0,75 %.

Literatur: Soolantra (Ivermectin) 1% Cream: A Novel, Antibiotic-Free Agent Approved for the Treatment of Patients with Rosacea. Raedler, Am Health Drug Benefits. 2015 Mar;8:122-5.
Ivermectin: A Review in Rosacea. Deeks, Am J Clin Dermatol. 2015 Oct;16(5):447-52.

Seit vielen Jahren wird immer wieder erneut über die Pathogenese der Rosazea diskutiert. In einer schönen prospektiven Studie mit dreijährigem Follow-up (Nachbeobachtung) wurde die Rolle von Demodex Milben (Haarbalgmilben), Helicobacter pylori und einer übermäßigen Besiedlung des Darms mit Bakterien bei der Entwicklung der Rosazea untersucht. Es zeigte sich, dass in der Tat die Besiedlung des Darmes der am stärksten relevante Faktor bei der Pathogenese der papulopustulösen Rosazea war. So erscheint es sinnvoll, unseren Therapieansatz, insbesondere hinsichtlich der Eradikation (vollständige Entfernung bzw. Eliminierung eines Krankheitserregers. AnmdRed) von Helicobacter und anderen Darmkeimen, erneut zu überdenken.

Litaratur: Etiopathogenesis of rosacea: a prospective study with a three-year follow-up. Agnoletti et al., G Ital Dermatol Venereol. 2016 Feb 18.

Seit einiger Zeit ist bereits ein hochselektiver alpha-2 Rezeptoragonist mit stark vasokonstriktivem, also gefäßverengendem, Effekt auf Blutgefäße mit einem Durchmesser kleiner 200 µm verfügbar. Dieser Stoff, namens Brimonidin, ist als topisches Gel unter dem Namen Mirvaso®, verfügbar. In einer neuen zwölfmonatigen Folgestudie an 450 Patienten konnte erneut Wirkung und Sicherheit belegt werden, jedoch wurden auch Nebenwirkungen dokumentiert, wie zum Beispiel Hitzewallungen (9,1 %), eine Verstärkung des Erythems bei 6,5 %, eine Verschlechterung der Rosazea bei 3,6 % oder ein brennendes Gefühl in 3,3 % der Fällen. In seltenen Fällen kam es auch nach initialer Besserung des Hautzustandes, insbesondere der Rötung, zu einer Verschlechterung. Dieser Effekt verschwand jedoch nach Absetzen des Brimonidin Gels.

Lieteratur: The Role of Topical Brimonidine Tartrate Gel as a Novel Therapeutic Option for Persistent Facial Erythema Associated with Rosacea. Johnson et al.,Dermatol Ther. 2015 Sep;5(3):171-81

Mit einer neuen Methode, der sogenannten dynamischen optischen Kohärenztomographie (dynamic OCT) lassen sich diese Effekte auf Gefäße auch in vivo, also am Menschen, unmittelbar messen und somit die Gefäßveränderung direkt beobachten. So konnte in einer aktuellen Studie aus dem Februar 2016 gezeigt werden, dass nach Applikation von Brimonidin tatsächlich mikro-morphologische Veränderungen an den Gefäßen auftraten. Diese neue Methode erlaubt uns somit noch besser die therapeutischen Effekte unserer Therapie (nicht nur der topischen Therapie, sondern zum Beispiel auch der Lasertherapie) zu messen.

Literatur: In vivo, micro-morphological vascular changes induced by topical brimonidine studied by Dynamic optical coherence tomography. Themstrup et al., J Eur Acad Dermatol Venereol. 2016 Feb 25.

Seit einigen Jahren wird immer wieder erneut über die Rolle von Botulinumtoxin als mögliche therapeutische Option bei der Rosazea diskutiert. Botulinumtoxin ist ein neurotoxisches Protein, das die Wirkung von Acetylcholin auf die Muskeln hemmt und somit die Muskelkontraktion unterbindet. In der ästhetischen Medizin wird ‚Botox‘ daher primär zur Faltenbeseitigung durch Hemmung der mimischen Muskulatur eingesetzt.
Die Ätiologie der Rosazea ist multifaktoriell ist und ein wichtiger Bestandteil der entzündlichen Komponente ist die sogenannte Neuroinflammation. Verschiedene Proteine können diese Entzündungsreaktion mediiern (vermitteln), daher ist eine Beeinflussung dieser Peptide als Therapieoption denkbar. Einige der möglichen relevanten Peptide können zum Beispiel das VIP (vasoaktives intestinales Protein) oder auch CGRP (calcitonin related peptide) sein. Andere Neurotransmitter, die bei der Rosazea eine Rolle spielen sind Serotonin und Acetylcholin. Da bekannt ist, dass eine Dysregulation der Gefäße eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Rosazea spielt, ist es möglich, durch Modulation dieser Neurotransmitter diese vaskuläre Fehlfunktion und auch Entzündungsreaktion zu beeinflussen.

Literatur: A new treatment regimen for rosacea: onabotulinumtoxinA. Dayan et al., J Drugs Dermatol. 2012

In der Tat konnte eine koreanische Arbeitsgruppe vergangenes Jahr zeigen, dass die intradermale Injektion von Botulinumtoxin zu einer deutlichen Reduktion des Erythems und des Flushes bei Rosazea führt. Auch wenn dieser Effekt nur an zwei Patienten gezeigt wurde, so scheint es doch sinnvoll, für die Zukunft, auch diese therapeutische Strategie näher zu untersuchen.

Literatur: Botulinum toxin for the treatment of refractory erythema and flushing of rosacea. Park et al., Dermatology. 2015;230(4):299-301

Quelle: ROSAZEA journal, Mitgliedermagazin der Deutschen Rosazea Hilfe e.V. (DRH)

 

 

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