Loading...

Anzeige

Anzeige

Epidemiologie

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Fotolia  Pavlo VakhrushevEs liegen nur wenige größere Studien zur Epidemiologie der Rosazea vor. In einer aktuellen Studie aus Großbritannien wurde eine Inzidenz von 1,65/1.000 Personenjahren [Definition der Inzidenz = X neue Fälle/ 100.000 Einwohner/Jahr, d.h. 165/100.000 Einwohner/Jahr] festgestellt, mit jährlich 4-5.000 neu diagnostizierten Fällen [1]. Die Prävalenz der Rosazea wurde in verschiedenen Studien untersucht, allerdings bestehen zwischen den Ergebnissen erhebliche Diskrepanzen. So ermittelte eine deutsche Studie in einer Kohorte mit 90.880 Personen eine Prävalenz der Rosazea von 2,3% [2], eine in Schweden durchgeführte Studie, in der 809 Arbeiter untersucht worden, hingegen eine Prävalenz von 10% [3]. In einer estnischen Studie wurde bei 348 Angestellten eine Prävalenz von sogar 22% festgestellt, allerdings war die untersuchte Zielgruppe 30 Jahre oder älter, was die Prävalenz  automatisch erhöht, da die Erkrankung gewöhnlich erst im höheren Lebensalter auftritt [4].

Tatsächlich erfolgt in 80% der Fälle die Diagnose einer Rosazea im Alter von 30 Jahren oder später [1]. Interessanterweise zeigen sich bezüglich der betroffenen Altersgruppen und des betroffenen Geschlechts Unterschiede: Frauen erkranken ab dem Alter von ca. 35 Lebensjahren und haben die höchste Prävalenz im Alter von 61-65 Jahren, bei Männern hingegen erhöht sich das Vorkommen der Erkrankung erst ab dem 50. Lebensjahr deutlich und zeigt die höchste Prävalenz im Alter von 76-80 Jahren [5]. In seltenen Fällen können auch Kinder betroffen sein [6]. Einige Studien zeigen insgesamt eine erhöhte Rate an weiblichen Betroffenen [1, 3]. Allerdings belegen andere Studien eine gleichmäßige Geschlechtsverteilung und sogar eine leichte Verschiebung der Prävalenz in Richtung der männlichen Bevölkerung [2, 4, 5]. Der keltische, hellhäutige Typ (Fitzpatrick I-II) ist im Vergleich zu dem südländisch dunkelhäutigen Typ häufiger betroffen, allerdings kann die Erkrankung auch bei Patienten mit Hauttyp IV-V auftreten [7, 8]. Eine Augenbeteilung wurde in etwa 20% (3-58% je nach Studie) der von Rosazea betroffenen Patienten beobachtet [1,9], wobei in 20% der Fälle die Augenbeteiligung vor der Hautbeteiligung aufgetreten war.

Kinder, die bereits an Rosazea erkranken, leiden deutlich häufiger, gelegentlich auch ausschließlich unter einer Rosazea der Augen. [6, 10] Klinische Unterformen der Rosazea wie der Morbus Morbihan und die Rosacea fulminans sind selten. Der Morbus Morbihan betrifft häufiger das männliche Geschlecht, wohingegen bei Rosacea fulminans ausschließlich junge Frauen betroffen sind. Rauchen scheint sich zumindest nicht negativ auf die Krankheitsentstehung auszuwirken [1].

Literatur
1. Spoendlin J, Voegel JJ, Jick SS, Meier CR. A study on the epidemiology of rosacea in the UK. Br J Dermatol. 2012; 167: 598-605.

2. Augustin M, Herberger K, Hintzen S, et al. Prevalence of skin lesions and need for treatment in a cohort of 90 880 workers. Br J Dermatol. 2011; 165: 865-73.
3. Berg M, Liden S. An epidemiological study of rosacea. Acta Derm Venereol. 1989; 69: 419-23.
4. Abram K, Silm H, Oona M. Prevalence of rosacea in an Estonian working population using a standard classification. Acta Derm Venereol. 2010; 90: 269-73.
5. Kyriakis KP, Palamaras I, Terzoudi S, et al. Epidemiologic aspects of rosacea. J Am Acad Dermatol. 2005; 53: 918-9.
6. Chamaillard M, Mortemousque B, Boralevi F, et al. Cutaneous and ocular signs of childhood rosacea. Arch Dermatol. 2008; 144: 167-71.
7. Khaled A, Hammami H, Zeglaoui F, et al. Rosacea: 244 Tunisian cases. Tunis Med. 2010; 88: 597-601.
8. Alexis AF. Rosacea in patients with skin of color: uncommon but not rare. Cutis. 2010; 86: 60-2.
9. Akpek EK, Merchant A, Pinar V, Foster CS. Ocular rosacea: patient characteristics and follow-up. Ophthalmology. 1997; 104: 1863-7.
10. Nazir SA, Murphy S, Siatkowski RM, et al. Ocular rosacea in childhood. Am J Ophthalmol. 2004; 137: 138-44.

Quelle: Auszug aus der Rosazea Leitlinie
Autorin: Julia K. Tietze, Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie, Ludwig-Maximilians Universität, München

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren!

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Jetzt unseren Newsletter abonnieren!

Immer aktuelle Infos zu Ihrem Hautthema. Monatlich direkt ins E-Mail-Postfach!

powered by webEdition CMS