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29.01.2009

Stammzelltherapie gegen "Schmetterlingshaut"?

Hämatopoetische Stammzellen aus dem Knochenmark könnten neue Behandlungsperspektiven für die bislang unheilbare Epidermolysis bullosa eröffnen. Zumindest im Mausmodell ließ sich damit die Kollagen-Produktion ankurbeln.
Bei der rezessiven Epidermolysis bullosa dystrophica (REBD), der Mutationen im Kollagen-VII-Gen zugrunde liegen, kommt es zu einer verminderten Synthese von Verankerungsfibrillen. Die Haut ist extrem empfindlich, "wie Schmetterlingsflügel". Charakteristisch sind schmerzhafte Blasenbildungen an Haut und Schleimhäuten, die Narben und Mutilationen zur Folge haben können. Behinderungen bei der Nahrungsaufnahme können zu Entwicklungs- und Wachstumsverzögerungen der betroffenen Kinder führen. Das Risiko, später ein Hautkarzinom zu entwickeln, ist erhöht.

Da Stammzellen in der Lage sind, extrazelluläre Matrixproteine zu produzieren, wären sie als mögliche therapeutische Option für diese bislang nicht heilbare Hauterkrankung denkbar.

Eine Forschergruppe um Jakub Tolar von der University of Minnesota untersuchte im Mausmodell, ob sich mittels hämatopoetischer Stammzellen aus dem Knochenmark bei Tieren mit REBD der Krankheitsverlauf mildern lässt.

Infundierte Stammzellen konnten tatsächlich die Produktion von Kollagen-VII-Protein und Verankerungsfibrillen ankurbeln, die Bildung neuer Blasen reduzieren und das Abheilen früherer Läsionen verbessern sowie die Überlebenszeit verlängern.

Dies eröffnet den Autoren zufolge neue Perspektiven für die Therapie der RDEB und anderer Erkrankungen mit Störungen der extrazellulären Matrix. Klinische Daten beim Menschen werden zeigen, ob neben der Haut auch die Schleimhaut der Patienten mit RDEB von einer systemischen Therapie mit hämatopoetischen Stammzellen aus dem Knochenmark profitieren könnten.

Quelle: Tolar J et al: Amelioration of epidermolysis bullosa by transfer of wild-type bone marrow cells. Blood, DOI 10.1182/blood-2008-06-161299

Gelesen: Hautnah Dermatologie, Newsletter, 21.01.2009

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