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10.06.2009

Neuer Service für Pollenallergiker in Deutschland!

Eine bisher weitgehend ungeklärte Frage betrifft die Bestimmung sogenannter Schwellenwerte bei Pollenallergikern. Das ist die Zahl an Pollen in der Luft, die bei Patienten mit Heuschnupfen oder Pollenasthma allergische Beschwerden auslösen. Eine neues Online-Pollentagebuch macht ab sofort eine europaweite Erfassung von Patientensymptomen in Verbindung mit der Stärke des regionalen Pollenflugs möglich - und erlaubt zukünftig hochinteressante Antworten.

Der "Schwellenwert" ist von Patient zu Patient unterschiedlich, da die Empfindlichkeit der Schleimhäute von Nase, Augen und Lunge unterschiedlich ausgeprägt und von verschiedenen Faktoren wie beispielsweise Atemwegsinfekten, Stäuben am Arbeitsplatz und Medikamenten beeinflusst wird. Daneben variieren diese Werte auch von Pollenart zu Pollenart: so lösen bereits etwa zehn Pollen von Ambrosia plötzliche Nasenbeschwerden bei Erkrankten aus. Von der Haselnuss müssen deutlich mehr Pollen in der Luft fliegen, um die gleichen Symptome hervorzurufen. In Deutschland lösen zwischen fünf bis über 100 Pollen pro Kubikmeter Luft der wichtigsten Arten Hasel, Erle, Birke, Gräser, Roggen, Beifuß und Ambrosia bei Pollenallergikern die lästigen allergischen Symptome, wie tränende Augen, Fliesnase, Niesattacken oder asthmatische Symptome wie Husten und Atemenge aus. Dabei ist die Reaktion auf die Pollenbelastung ist bei jedem Allergiker anders.

Das neue Tagebuch ermöglicht Menschen mit Heuschnupfen, ihre aktuellen Beschwerden an Augen, Nase und Lunge mit den Werten der Pollenaktivität von Orten, an denen sie sich gerade aufhalten, zu verbinden. Die Ergebnisse geben Aufschluss über den persönlichen Grund einer Verschlechterung oder Verbesserung der Symptome, beispielsweise im Urlaub oder auf Geschäftsreisen. Die tägliche Protokollführung im neuen Internet-Pollentagebuch unterstützt Allergiker jetzt dabei, ihre Beschwerdeintensität und die Stärke des aktuellen Pollenflugs schnell und selbst zu analysieren. Zudem erhalten die Tagebuchnutzer eine individuelle Auswertung ihrer Pollensaison. Das Pollentagebuch unterscheidet sich von bisherigen Tagebüchern vor allem durch die Berücksichtigung des tatsächlichen Aufenthaltortes von Allergikern und die damit verbundene unmittelbare Verknüpfung mit ihren Beschwerden. Erstmals kann die regional und individuell unterschiedlich empfundene Pollenbelastung von jedem Betroffenen erfasst werden.

Durch die Bereitstellung der Pollendaten aus ganz Deutschland in der Europäischen Pollendatenbank (EAN), können Patienten ab sofort täglich ihre Beschwerden mit dem regionalen Pollenflug in Verbindung bringen - egal, wo in Europa sie sich gerade befinden.

Es werden zum Vergleich mit ihren Beschwerden immer die Messdaten der dem Aufenhaltsort (Postleitzahl) am Nächsten liegende Meßstelle verwendet. Als Ergebnis dieser Datensammlung und Auswertung sind Allergiker zukünftig, ähnlich den UV-Hauttypen, in verschiedene "Klassen" einteilbar. Der deutsche Polleninformationsdienst kann damit seine Vorhersagen bezüglich des Risikos von Beschwerden bei bestimmten Pollenmengen in der Luft verbessern und damit die Qualität der Prognosen steigern. Ärzten ermöglicht das Pollentagebuch zukünftig noch bessere Unterstützung bei der Diagnose einer Pollenallergie und einer Therapieoptimierung.

Das Online-Pollentagebuch ist eine Entwicklung des Österreichischen Pollenwarndienstes, einer Einrichtung der Universitäts-HNO-Klinik am Wiener Allgemeinen Krankenhaus (AKH). Es ist ein weltweit neues Hilfsmittel, das die Lebensqualität der Patienten sowie die Arbeit der Allergologen und Wissenschaftler nachhaltig beeinflussen wird. Die Zusammenarbeit mit anderen Ländern ist dabei sehr wichtig, da Pollen hunderte von Kilometern durch die Luft fliegen können. Die Daten aller involvierten europäischen Länder werden in Wien gesammelt und gemeinsam mit der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst ausgewertet. Es kann auch geprüft werden, ob die bisher als Hauptverursacher angesehenen sieben Pollenarten die eigentlichen Hauptallergene sind, oder weitere Pollenarten für Gruppen von Allergikern wichtig sind.

Gemeinsam mit der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF), mit Sitz an der Berliner Charité, initiiert und fördert die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) aus Bad Lippspringe jetzt dieses Projekt in Deutschland. Damit helfen sie, das Bewusstsein für allergische Erkrankungen weiter zu verstärken und ermöglichen den Heuschnupfenallergikern, ihrer Krankheit besser zu verstehen und mit ihr leben zu können.

Der Service ist im Internet unter http://phd.polleninfo.org oder www.pollenstiftung.de kostenfrei in fünf Sprachen (deutsch, englisch, französisch, serbisch und türkisch) abrufbar.

Weiterführende Informationen über Pollenallergien und Pollenflugvorhersagen gibt es unter www.ecarf.org und www.pollenstiftung.de.

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