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21.04.2009

Bessere Behandlung von Allergikern gefordert

Am ersten April-Wochenende hat die Birkenpollensaison explosionsartig begonnen. „Für Birkenpollenallergiker – das sind immerhin über 13 Prozent der Gesamtbevölkerung – beginnt jetzt die Leidenszeit mit Niesen, Fließschnupfen, juckenden Augen oder sogar Atemnot“, warnt Professor Dr. Hans F. Merk, Allergologe aus Aachen und Vizepräsident des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen (ÄDA). Bereits jeder Dritte Deutsche ist allergiekrank – viele davon chronisch.1 Menschen mit Heuschnupfen haben außerdem ein hohes Risiko, zusätzlich an Asthma bronchiale zu erkranken.2,3 „Trotzdem wird nach unserer Schätzung zurzeit nur etwa jeder zehnte Allergiker in Deutschland korrekt behandelt“, bedauert Merk.
Um eine bessere Versorgung auch allergiekranker Patienten soll es bei den Verhandlungen in Berlin zwischen den Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) und den Krankenkassen gehen, die am 20. April 2009 fortgesetzt werden. Der ÄDA, der die niedergelassenen Allergologen vertritt, fordert, dass bundesweit eine Zusatzvereinbarung für allergologische Behandlungen zu den Leistungen der Regelversorgung erfolgt. Gegenwärtig wird dies so nur in Baden-Württemberg praktiziert. „Wir hoffen, dass nach diesen Verhandlungen allergologisch tätige Ärzte in allen Bundesländern die Unterstützung für ihre Patienten erhalten, die sie für deren bessere Versorgung dringend benötigen“, betont Merk.
Die ursächlich wirkende spezifische Immuntherapie kann beispielsweise bei etwa 90 Prozent der Heuschnupfenkranken die Beschwerden über Jahre verbessern und das Asthmarisiko senken. „Sicherlich ist diese Therapie zunächst kostenintensiv. Aber ohne eine adäquate fachärztliche Behandlung droht dem Allergiker eine Chronifizierung seiner Erkrankung, die für das Sozialsystem erst recht ein Mehr an Kosten bedeutet“, erklärt der Vizepräsident des ÄDA.
Jetzt starker Pollenflug trotz langem Winter
Von einer kompletten fachärztlichen Betreuung könnten rund 20 Millionen Heuschnupfenkranke profitieren. Für sie hat die Leidenszeit auch in diesem Jahr wieder früh begonnen: Bereits seit Ende Januar fliegen die Haselnusspollen und mit den ersten warmen Sonnentagen auch die Birkenpollen. „Während der Pollenflug von Hasel und Erle in den tieferen Lagen mittlerweile schon abklingt, verzeichnen wir nun in den meisten Bundesländern einen starken Flug von Birkenpollen“, berichtet Dr. Christina Koppe vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Freiburg. In Bochum seien am 4. April einige Tausend Birkenpollen in die Falle geflogen, in der Landeshauptstadt Berlin waren es über 300 Pollen. Der DWD definiert üblicherweise einen „starken“ Birkenpollenflug, wenn über 50 Pollen an einem Tag in der Messstation gezählt werden.

1 Weißbuch Allergie in Deutschland, 2. Auflage. DGAKI, ÄDA, DAAU (Ring J, Fuchs T, Schultze-Werninghaus G, Hrsg.), Urban und Vogel, München 2004. ISBN 3-89935-182-7
2 Bachert C: Die allergische Rhinikonjunktivitis. Allergologie 2005; 28(2):45-52
3 Merk HF, Ott H: Allergie-Taschenbuch. ABW-Verlag, Berlin, 2008

Vizepräsident des ÄDA:
Prof. Dr. Hans F. Merk
Hautklinik der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen
www.aeda.de

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