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30.12.2013

DVV Video Event

Am 11. November 2013 wurden im Hörsaal der Klinik für Hautkrankheiten des Universitätsklinikums Münster fünf Kurzvorträge für alle Vitiligo-Betroffene auf Video aufgezeichnet. Ziel war eine patientengerechte Aufklärung über das Wesentliche dieser chronischen Erkrankung, d. h. Entstehung, Therapie aus Sicht einer niedergelassenen Dermatologin, rationelle Therapiemöglichkeiten, Sonnenschutz und Camouflage sowie die psychischen Folgen von Vitiligo.

Die vortragenden Referenten stammten mit Ausnahme von Frau Dr. Funda Schürmeyer-Horst aus dem Universitätsklinikum Münster (Klinik für Hautkrankheiten sowie Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie).
In einem ersten Kurzvortrag von Herrn Prof. Dr. Markus Böhm, Münster, ging es um die Frage „Wie entsteht Vitiligo?“ Erklärt wurden die Natur des endogenen Melaninpigmentes in der Haut und deren pigmentbildende Zellen, die Melanozyten. Daraufhin folgten die Vorstellung einzelner Hypothesen zur Entstehung von Vitiligo und deren wissenschaftliche Evidenz. Auf die multifaktorielle Genese der Vitiligo wurde am Ende des Vortrags hingewiesen, welche wiederum je nach Typ der Erkrankung (segmental oder nicht-segmental) variiert.

In dem zweiten Vortrag durch Frau Dr. Funda Schürmeyer-Horst, Lippstadt, wurde am Beispiel eines betroffenen Kindes der Umgang mit Vitiligo-Patienten im Rahmen einer Hautarztpraxis vor Augen geführt. Aufklärung des Patienten, auch der Angehörigen, genaue Dokumentation, Therapieeinleitung, Beratung und Betreuung inkl. einer zukünftigen späteren engen Kooperation zwischen niedergelassenem Dermatologen und dem nahegelegen Universitätsklinikum wurden hervorgehoben. Denn leider können nicht wenige Vitiligo-Patienten eine lange Leidensgeschichte erzählen, was optimale und einfühlende Betreuung angeht.

Im darauffolgenden Vortrag wurde von Prof. Prof. Dr. Markus Böhm, Münster, eine Kurzübersicht über rationelle und evidenzbasierte Therapiemöglichkeiten der Vitiligo gegeben. Basierend auf wichtigen Einflussfaktoren wie Leidensdruck, Hauttyp, Ausdehnung u. a. m. wurden die prinzipiellen Therapiemöglichkeiten basierend auf der in Englisch erschienenen Leitlinie des „European Dermatology Forums“, (DVV berichtete darüber zuletzt) erörtert. Sind beispielsweise Kortisonpräparate sinnvoll und wo soll man sie am besten und wie lange einsetzen? Wie therapiert man das Gesicht? Gibt es Stellen, die grundsätzlich weniger ansprechen und was könnte man machen? Gibt es im „Dschungel“ der vielen Formen der Lichttherapie einen Experten-Konsens und was ist möglicherweise veraltet? Was ist neu und indiziert bei limitierten und therapierefraktären Formen? Dem Thema Antioxidantien, wo Mythos und Fakten besonders weit auseinander klaffen, wurde sich danach gewidmet. Bemerkenswerterweise gibt es hier immer noch erheblichen Nachholbedarf bzgl. größerer randomisierter prospektiver Studien. Thematisiert wurden zudem Behandlungsmöglichkeiten einer rasch fortschreitenden Vitiligo und einer stabilen limitierten Vitiligo sowie schließlich die Depigmentierung als ultima ratio bei nahezu universeller Vitiligo.

Ob und warum ein Sonnenschutz bei Patienten mit Vitiligo sinnvoll ist, widmete sich hiernach Dr. Carsten Weishaupt, Münster. Anschaulich wurden die Folgen einer fehlenden Melaninpigmentierung für die Haut und die Sinnhaftigkeit eines konsequenten Sonnenschutzes bei Vitiligo. Wie ein solcher praktisch auszusehen hat und welche weiteren Formen des Schutzes vor Ultraviolett-Bestrahlung es gibt (physikalische Lichtschutz, Kleidung, Sonnencreme etc.), kam danach. Was besagt überhaupt der Lichtschutzfaktor? Am Ende dieses Vortrags wurde schließlich auf die Camouflage als u. U. wichtige unterstützende Maßnahme bei Vitiligo eingegangen.

Als letztes referierte Frau Dr. Astrid Stumpf, Münster, über das Thema „Psychische Folgen einer chronischen Hautkrankheit / von Vitiligo“. Nach einer Einleitung über die enge Verflechtung von Haut und Seele wurden die Folgen einer chronischen Hauterkrankung verdeutlicht: Ängste, Depressionen und Probleme bei der Krankheitsverarbeitung. Bei Vitiligo bestehen infolge der sehr häufigen Manifestation an den sichtbaren Körperstellen (Gesicht und Handrücken) besondere Herausforderungen, die viele Lebensbereiche alle Patienten betreffen. Auch das Privatleben kann empfindlich gestört sein. Es wurden im Vortrag die psychischen Folgen von Vitiligo skizziert inkl. des möglichen Teufelskreises Angst-soziale Isolation. Zum Schluss wurden Tipps zum eigenen Umgang mit Vitiligo bei Betroffenen aufgezeigt, d. h. Herausarbeitung positiver Faktoren als Chance, die Möglichkeit zur Vernetzung mit anderen Betroffenen innerhalb von Selbsthilfegruppen und schließlich die Kontaktaufnahme zu Psychotherapeuten, welche professionelle Hilfe anbieten.

Prof. Dr. med. Markus Böhm
Klinik für Hautkrankheiten
Universitätsklinikum Münster


Wir wünschen Ihnen informative Unterhaltung.
Wenn es Ihnen Spaß gemacht hat, schreiben Sie uns gerne Ihren Kommentar.
Wenn Ihnen etwas nicht so gut gefallen hat oder wenn Sie einen Verbesserungsvorschlag haben, dann natürlich auch eine E-Mail an info@vitiligo-verein.de

Hier noch einmal die Namen der Referentinnen und Referenten:
alphabetische Reihenfolge

Prof. Dr. med. Markus Böhm, Leitender Oberarzt, Klinik für Hautkrankheiten des Universitätsklinikums Münster
Dr. med. Funda Schürmeyer-Horst, niedergelassene Dermatologin, Lippstadt,
Dr. med. Astrid Stumpf, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums Münster
Dr. med. Carsten Weishaupt, Oberarzt der UV-Abteilung, Klinik für Hautkrankheiten des Universitätsklinikums Münster


Dieses DVV-Projekt wird von der DAK-Gesundheit im Rahmen der Selbsthilfeförderung nach § 20 c Sozialgesetzbuch (SGB) V gefördert.
Für die Inhalte dieses Films ist der DVV verantwortlich. Etwaige Leistungsansprüche gegenüber den Krankenkassen sind hieraus nicht ableitbar.

Ihr
DVV Team

Prof. Dr. med. Markus Böhm, leitender Oberarzt, Klinik für Hautkrankheiten des Universitätsklinikums Münster.
Ein Projekt des Deutschen Vitiligo Vereins e.V.
© Deutscher Vitiligo Verein e.V.
Prof. Dr. med. Markus Böhm, leitender Oberarzt, Klinik für Hautkrankheiten des Universitätsklinikums Münster.
Ein Projekt des Deutschen Vitiligo Vereins e.V.
© Deutscher Vitiligo Verein e.V.
Dr. med. Carsten Weishaupt, Oberarzt der Abteilung für Phototherapie, Klinik für Hautkrankheiten des Universitätsklinikums Münster.
Ein Projekt des Deutschen Vitiligo Vereins e.V.
© Deutscher Vitiligo Verein e.V.
Dr. med. Funda Schürmeyer-Horst, niedergelassene Dermatologin, Lippstadt.
Ein Projekt des Deutschen Vitiligo Vereins e.V.
© Deutscher Vitiligo Verein e.V.
Dr. med. Astrid Stumpf, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums Münster.
Ein Projekt des Deutschen Vitiligo Vereins e.V.
© Deutscher Vitiligo Verein e.V.

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