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Wenn die Haut überreagiert - Hautreizungen und Allergien

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Rote Flecken auf der Haut, Juckreiz, Pickelchen – ein weit verbreitetes Problem in den Wartezimmern von Allgemeinärzten und Dermatologen. Zwar ist die Haut  durch den Säuremantel mit dem pH-Wert 5,5 von Natur aus hervorragend gegen schädliche äußere Einflüsse geschützt. Aber sie ist tagtäglich rund um die Uhr auch vielfältigen Strapazen ausgesetzt.

Neben wechselnden Wetter- und Umweltbedingungen wie Sonne, Wind, klirrender Kälte oder trockener Heizungsluft wirken Luftschadstoffe auf die Hautoberfläche ein.
Weitere Strapazen für die Haut sind falsche Ernährung, zu wenig Flüssigkeit, Zigarettenrauch, Stress, Übermüdung, Medikamente und nicht zur Haut passende Kosmetika. Je nachdem, wie viele dieser Faktoren zusammenkommen, können sie die natürlichen Schutzmechanismen der Haut überfordern und Schäden auslösen. Hautreizungen oder -allergien äußern sich dadurch, dass die Haut spannt, sich rötet, anschwillt oder schuppt. In schweren Fällen können sogar wunde Stellen entstehen. Als mögliche Auslöser kommen viele Faktoren in Frage, so dass man ihnen nur mit Hilfe gezielter Untersuchungen beim Hautarzt beikommen und dagegen Abhilfe schaffen kann. Welche Arten von Hautreaktionen gibt es und wie äußern sie sich? Wie können sie behandelt werden? Was kann man vorbeugend unternehmen? Welchen Einfluss haben Kosmetika?

Abwehrreaktionen der Haut - Irritation, Allergien, Stinging & Co.

Als erstes Signal, dass etwas mit der Haut nicht stimmt, entwickelt sich in der Regel ein Spannungsgefühl. Die betroffene Hautstelle kann nachfolgend anfangen zu brennen oder zu jucken. Zusätzlich können Rötungen, Schwellungen in Form von Quaddeln oder Pickelchen, Schuppungen oder sogar wunde Stellen entstehen. All dies sind mögliche Zeichen einer Hautentzündung – im Fachjargon als Ekzem oder Dermatitis bezeichnet.
Hautrötungen, Juckreiz oder Pickelchen sind aber nicht immer Zeichen einer Allergie. Im Gegenteil, nach Expertenmeinung ist nur ca. jedes fünfte Ekzem auf eine allergische Reaktion (wissenschaftlich exakt: eine allergische Kontaktdermatitis) zurückzuführen. In diesem Fall löst das körpereigene Immunsystem bei Hautkontakt mit einer an sich völlig harmlosen Substanz, wie z.B. Nickel, eine starke Abwehrreaktion und damit die Entzündung aus. Beim ersten Hautkontakt mit dem Stoff findet die  Sensibilisierung, d.h. das "Scharf machen" des Immunsystems statt. Danach reichen allerkleinste Mengen dieses Stoffes aus, um die Allergiereaktion auszulösen.

Warum der Körper gegen harmlose Stoffe so massiv Falschalarm schlägt, hat die Forschung noch nicht klären können. Normalerweise dienen solche heftigen Reaktionen der Abwehr gefährlicher Schadstoffe und Krankheitserreger. In der Regel richten sich Allergien gegen einen bestimmten Stoff, manchmal auch gegen chemisch ähnliche Substanzen: So kommt es beispielsweise bei Allergien gegen Bestandteile der Kamille bei manchen Betroffenen auch zu Überreaktionen gegen verwandte Pflanzen wie Ringelblume und Arnika.
Die Allergie eines Menschen gegen einen bestimmten Stoff ist grundsätzlich eine ganz individuelle Überempfindlichkeit, die nicht vererbt oder zwischen Menschen direkt übertragen wird. Selbst eineiige Zwillinge sind nur in Ausnahmefällen beide gegen ein und den selben Stoff allergisch.
Die weitaus häufigsten Hautentzündungen sind jedoch unspezifische Reizreaktionen auf hautschädigende Stoffe, an denen das Immunsystem nicht beteiligt ist. Sie entstehen meist unmittelbar nach dem Hautkontakt, während die typischen Allergien mit ein bis zwei Tagen Verzögerung auftreten. Neben Säuren, Laugen und Lösungsmitteln können sogar eigentlich gut hautverträgliche Kosmetika bei schlechter Abstimmung auf den Hauttyp zu Hautreizungen führen, vor allem dann, wenn die Haut schon anderweitig stark belastet ist. Das gilt auch für Hautreinigungsprodukte, die zu häufig oder in zu hoher Dosierung angewendet werden.

Stinging

Noch weitgehend unerforscht ist das sogenannte "stinging" (engl.: Stechen, Brennen): Dabei handelt es sich um ein brennendes, stechendes Hautgefühl ohne weitere Reizungs- und Entzündungszeichen. Dennoch ist es keineswegs eine eingebildete Reaktion der Betroffenen. Vielmehr lässt sie sich mit wissenschaftlich exakten Methoden nachweisen, wobei Stoffe wie Milchsäure (eine Fruchtsäure, die als Feuchthaltestoff oder hochdosiert als Peeling-Wirkstoff in vielen Kosmetika verwendet wird) und Propylenglykol (ebenfalls ein Feuchthaltestoff) eingesetzt werden. Wie viele andere Stoffe das "stinging" auslösen können, ist bislang noch nicht geklärt. In den meisten Fällen hält das unangenehme Gefühl nur kurzzeitig an und verschwindet dann ohne negative Nachwirkungen auf die Haut.

Rote Flecken

Rote Flecken, vor allem im Gesicht, am Hals und im Decolleté, teilweise verbunden mit einem Hitzegefühl, aber fast nie mit Brennen, Stechen oder Juckreiz sind die Folge einer Erweiterung der feinen Blutgefäße dicht unter der Hautoberfläche. Diese Gefäßerweiterung kann alleine durch das Einreiben einer Creme oder Lotion bzw. durch die dadurch erzeugte Wärme verursacht werden. Dazu kommt es vor allem dann, wenn die Hautdurchblutung zuvor angeregt wurde durch einen Hitze- oder Kältereiz (Sonne, Solarium, Sauna, Winterspaziergang, Waschen mit heißem oder sehr kaltem Wasser), das Trinken von Kaffee, schwarzem Tee oder Alkohol, das Essen scharf gewürzter Speisen oder die Anwendung von Peelings oder Pflegepräparaten mit durchblutungsfördernder Wirkung.
Auch hier klingt die Reaktion meist rasch ab. Allerdings gibt es Einzelfälle, bei der die roten Flecken längere Zeit bestehen bleiben (so z.B. als Anfangsform einer Couperose) und ein Besuch beim Hautarzt notwendig wird.

Bei einigen Frauen ab Mitte 30 tritt im Bereich zwischen Mund und Nase eine Rötung mit Schuppung und Brennen z.T. auch mit Pickelchen auf: die periorale Dermatitis. Die Ursache für dieses hartnäckige, oft nach zwischenzeitlichem Abklingen wiederholt auftretende und äußerst lästige Hautproblem ist noch nicht bekannt. Neben psychischem Stress vermutet man eine Hautbelastung durch häufigen Wechsel unterschiedlichster Pflegeprodukte und häufigen Gebrauch von Kortisonpräparaten als mögliche Auslöser. Es gibt wirksame Arzneimittel gegen dieses Hautproblem, wohingegen eigene Behandlungsversuche ohne Rücksprache mit dem Hautarzt meist kläglich scheitern und das Problem eher noch verschlimmern. Dies gilt vor allem für das Auftragen fettiger Cremes.

Seborrhoische Dermatitis

Rötung und Schuppung der Haut, oft in Verbindung mit Juckreiz, kann auch das Symptom einer seborrhoischen Dermatitis sein. Anders als der Name andeutet, hat diese Hauterkrankung nichts mit fettiger Haut zu tun, sondern mit einem Mikroorganismus, der bei jedem Menschen auf der Haut zu finden und an sich völlig harmlos Periorale Dermatitis ist: Pityrosporum ovale (bzw. Malassezia furfur). Aus bislang noch nicht geklärten
Gründen wird er übermäßig aktiv und erzeugt plötzlich hautreizende Stoffwechselprodukte. Erkrankte Hautstellen sind oft Stirn, Haaransatz und bei Männern der Bartbereich. Aber auch andere Körperstellen können betroffen sein. Zur Behandlung der Seborrhoischen Dermatitis stehen geeignete Arzneimittel zur Verfügung. Vom unkritischen Herumprobieren mit allerlei Mitteln aus dem Kosmetikschrank ist auch hier dringend abzuraten.

Hilfe bei Hautreizungen und –allergien - Behandlungsmöglichkeiten

Richtige Hautpflege kann die Schutz- und Abwehrfunktionen der Haut stärken und dadurch das Risiko vermindern, Hautprobleme zu bekommen. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es allerdings nicht. Bei empfindlicher Haut lohnt sich die Mühe, Belastungsfaktoren ausfindig zu machen und so weit wie möglich zu vermeiden. Oft hilft ein Hauttagebuch, in dem Wasch- und Pflegegewohnheiten und -produkte, Stressfaktoren, Sonnenbäder, Solariumsbesuche und alles, was evtl. die Haut beeinflussen kann, zusammen mit dem Aufflammen und Abklingen von Hautreaktionen notiert wird.

Beratung durch den Facharzt

Bei schwerwiegenden Reaktionen kann der Hautarzt bei der Suche nach den Ursachen helfen. So gibt ein Allergietest Aufschluss darüber, ob die Hautreaktion tatsächlich allergisch ist und, wenn ja, welche Stoffe man besser meiden sollte. Diese werden dann in einen Allergiepass eingetragen. Es ist schwierig, selbst die Inhaltsstofflisten von Kosmetika mit dem Allergiepass abzugleichen.
Kompetente Unterstützung gibt es oft beim Hautarzt, in der Apotheke, oder man nutzt den Beratungsservice der Kosmetikhersteller.
Wenn eine Hautentzündung auch nach mehreren Stunden nicht abklingt (d.h. sie bleibt gerötet, geschwollen, pickelig oder verquaddelt, brennt oder juckt), sollte man ein entzündungshemmendes Arzneimittel verwenden. Oft hilft schon eine frei verkäufliche Antihistaminika- oder Hydrokortison-Salbe (das körpereigene Hydrokortison ist fast völlig frei von Nebenwirkungen) aus der Apotheke. Bei leichteren Reaktionen helfen oft auch pflanzliche Wirkstoffe wie Ringelblume, Kamille, Dulcamara (Bittersüß). Stärkere Salben- oder Cremepräparate gibt es nur auf Arztrezept.

Hautpflege bei Hautreizungen und -allergien

Auf jeden Fall muss das Kosmetikprogramm für die betroffenen Hautpartien aufs unbedingt Notwendige reduziert werden. Zum Reinigen sollte keine Seife, sondern nur ein saures, seifenfreies Syndet für trockene und empfindliche Haut verwendet werden. Von heißem Wasser und langem Einweichen der Haut kann nur dringend abgeraten werden, da dies alles nur noch schlimmer macht. Auf keinen Fall sollte man Peelings auf der betroffenen Hautregion anwenden und auf Pflegecremes und Make-up so weit wie möglich verzichten. Zum Abdecken der Rötungen reicht oft schon ein Puder, der vor der Arzneibehandlung und spätestens abends gründlich, aber schonend entfernt werden muss.

Die natürliche Barrierefunktion der Haut braucht nach einem Ekzem bis zu acht Wochen für die vollständige Regeneration. In der Zwischenzeit ist die Haut extrem empfindlich, und es können leicht neue Reaktionen auftreten. Das Schonprogramm bei Reinigung und Pflege muss deshalb unbedingt auch nach Abklingen der Symptome beibehalten werden. Da die Haut nach Entzündungen meist besonders trocken ist, sollte man auf Pflegecremes und -lotions für trockene Haut zurückgreifen,  Vorsicht ist bei Pflegeprodukten mit Harnstoff (Urea) angesagt, der im Gesicht oder auf noch entzündeter Haut brennen kann. Das ist zwar unangenehm, aber völlig harmlos.
Wer empfindliche Haut hat, sollte durch Pflege die hauteigene Barrierefunktion stärken und Reizfaktoren meiden.
Dazu leistet der pH-Wert 5,5 der Reinigungs- und Pflegeprodukte einen wichtigen Beitrag.

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