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20.07.2015

UPD vor dem Aus?

Seit 2006 berät die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) kostenfrei und neutral rund um das Thema Gesundheit und sorgt dafür, dass Patienten ihre Rechte durchsetzen können. Der GKV-Spitzenverband und der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU), beabsichtigen, die Patientenberatung gegen den Protest des wissenschaftlichen Beirats der UPD und zahlreicher Politiker an die Sanvartis GmbH zu vergeben. In Niedersachsen sind davon UPD-Standorte in Hannover und Göttingen betroffen. Sanvartis ist ein privates Unternehmen und hat bereits als Dienstleister für Krankenkassen gearbeitet.

„Wenn die Patientenberatung tatsächlich wie geplant an Sanvartis vergeben wird, bleibt die hohe Qualität und die unabhängige Unterstützung von Ratsuchenden auf der Strecke“, sagt Adolf Bauer, Landesvorsitzender des Sozialverbandes Deutschland (SoVD) in Niedersachsen. Der SoVD ist Träger der hannoverschen UPD-Beratungsstelle. Dass ein Beratungsangebot, das bislang so gut funktioniert und sich bewährt habe, aufgelöst werde, könne er nicht nachvollziehen.

„In diesem Zusammenhang wäre das Wort unabhängig auch nicht mehr angebracht“, ergänzt Christina Ziethen, geschäftsführende Vorsitzende des Gesundheitszentrums Göttingen. Der Verein trägt die UPD in Göttingen. Es dränge sich vielmehr der Verdacht auf, dass eine anerkannte und mitunter für die Krankenkassen unbequeme Patientenberatung mundtot gemacht werden solle.

Schließlich zeigt der letzte Jahresbericht der UPD, dass viele Ratsuchende Probleme mit ihrer Krankenkasse unter anderem beim Thema Krankengeld haben. Viele von ihnen fühlen sich während einer längeren Krankschreibung von ihrer Kasse unter Druck gesetzt, sich wieder als arbeitsfähig einstufen zu lassen.

Sollte die Finanzierung der UPD tatsächlich Ende 2015 eingestellt werden, verlieren erfahrene Beraterinnen und Berater ihren Job. Neues Personal muss vom neuen Träger aufgebaut werden. „Das geht auf Kosten der Beratungsqualität“, sind sich Ziethen und Bauer sicher.

Seit Jahren fordern Politik und Patientenorganisationen eine Stärkung der Patienten im Gesundheitswesen. Patienten sollen auf Augenhöhe mit ihren Ärzten kommunizieren und ihre Rechte kennen. Das ist aus Sicht des SoVD und des Gesundheitszentrums nur mit einer unabhängigen Beratung möglich.

Quelle: Presseinformation: SoVD-Landesverband Niedersachsen e.V.
vom 13. Juli 2015

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