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27.07.2014

Neues von der ästhetischen Dermatologie

In den letzten Jahren hat sich das Verständnis der biologischen Prozesse des „alternden Gesichts“ deutlich vertieft. Fettgewebe baut sich ab, knöcherne und knorpelige Strukturen bauen sich um. Eine Vielzahl von unterschiedlichsten Methoden steht den Dermatologen heutzutage zur Verbesserung von Mimikfalten, Volumenmangel und der Hautstruktur zur Verfügung.
„Botulinumtoxin (BTX) -Injektionen in definierte mimische Muskelgruppen führen zur Ausschaltung der mimisch bedingten Faltenentstehung“, erklärt Dr. Gerd Gauglitz, Leiter der Spezialambulanz Ästhetische Dermatologie am LMU-Klinikum in München. „Wurde früher in erster Linie die Behandlung von Glabellaregion, Stirnregion und periorbitalen Falten mit BTX propagiert, wird Botulinumtoxin inzwischen auch zur Verbesserung von Nasenfalten, auch als bunny lines bezeichnet, Oberlippenfalten, sogenannten Wangenknitterfältchen, Kinnfalten oder Platysmafalten eingesetzt.“ Filler werden heute neben der Behandlung einzelner Falten (Nasolabialfalten, Marionettenfalten) auch zur Neudefinierung des Gesichtsvolumens eingesetzt, im Bereich des Mittelgesichtes wird Volumen aufgefüllt, die Konturierung der Kinnkante wird wieder neu geformt. Derzeit sind schätzungsweise über 180 Dermalfiller im Handel. Sie unterscheiden sich stark in ihrem Ursprung (eigen oder fremd - human, tierisch, fermentativ oder synthetisch), der Dauer des Effekts und dem Abbauverhalten (temporär, semi-permanent, permanent), der Injektionstiefe (dermal, subkutan, supraperiostal) sowie ihrem Risikoprofil.

„Zur Verbesserung der Hautstruktur steht uns neben Peelings und dem ‚Medical Needling‘ eine Vielzahl von verschiedenen Lasersystemen mit unterschiedlichen Wellenlängen zur Verfügung“, sagt Dr. Gauglitz. Beim Medical Needling fährt der Behandler mit einem nadelbesetzten Roller unter kontrolliertem Druck vertikal, horizontal und diagonal über die Haut des zu behandelnden Areals. Die Nadelstiche erzeugen tausende von Mikrowunden in der Lederhaut und regen so Hautzellen zur Kollagenneubildung an, die dann im Ergebnis eine verbesserte Hautqualität produziert. Das Needling kann an allen Körperregionen und bei allen Hauttypen angewandt werden. Gut behandelbar sind sonnengeschädigte Haut, Falten, Narben, Aknenarben, Brandnarben, Schwangerschaftsstreifen und Hyperpigmentierung.

In den letzten Jahren haben fraktionierte Laser zunehmend an Bedeutung gewonnen. „Bei der fraktionierten Laserbehandlung dringen die Strahlen bis zur Lederhaut ein, um dort tausende von winzigen, mikroskopischen, vertikalen Licht-Säulen zu bilden, die thermische Änderungen verursachen.“ Diese kleinen Gewebsschädigungen stimulieren gleichfalls die Bildung von neuen Kollagenfasern und die behandelten, geschädigten Zellen werden abgestoßen. Da zwischen den geschädigten Arealen intakte Gewebebrücken bestehen bleiben, ist eine schnellere Heilung und deutlich kürzeren Ausfallzeiten möglich.
„Ob sich topische Alpha-Agonisten, die zur Therapie des persistierenden Gesichtserythems bei Rosazea zugelassen sind, auch für die Therapie des altersbedingten Gesichtserythems bzw. UV bedingter Gesichtsrötungen eignen, wird sich in den nächsten Jahren zeigen“, gibt Gauglitz zu bedenken. Bisher werde diese Art von Veränderungen in den meisten Fällen mit verschiedenen Lasersystemen, wie beispielsweise dem Farbstofflaser verbessert.
Dieser spielt auch bei der Behandlung von vor allem frischen geröteten Narben eine wichtige Rolle. Von großem Interesse sind in diesem Zusammenhang auch ablative fraktionierte Laser. Diese zeigen vor allem bei der Behandlung von hypertrophen (Verbrennungs-) Narben überzeugende Ergebnisse und werden entsprechend in den zeitnah veröffentlichten internationalen Narbenleitlinien beworben. Ähnliches gilt für intraläsional appliziertes 5-Fluorouracil (evtl. in Kombination mit Kortikosteroiden), welches nun v.a. bei Therapie-resistenten Keloiden einen größeren Stellenwert bekommt.
Insgesamt zeichnet sich sowohl im ästhetischen Bereich als auch bei den Narbenbehandlungen ein deutlicher Trend zu Kombinationsbehandlungen ab. Ergebnisse lassen sich hierdurch maximieren, erhöhen aber auch die Gefahr von Nebenwirkungen.

Ansprechpartner:
Dr. Gerd Gauglitz, Leiter Ästhetische Dermatologie
Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie
Klinikum der Universität München
E-Mail: gerd.gauglitz@med.uni-muenchen.de

Info von: Philipp Kressirer Kommunikation und Medien
Klinikum der Universität München
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft e. V. 23.07.2014

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