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Klimatherapie an Nord- und Ostsee

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Die besondere Bedeutung des Klimas für das menschlicheWohlbefinden ist unbestritten. In besonderem Maße gilt dies für Allergiker und Patienten mit chronischen Haut- und Atemwegserkrankungen. Die Klimatherapie oder auch Reizklimatherapie hat sich in Kombination mit fortschrittlichen Therapiekonzepten bei der Behandlung von Allergien, Haut- und Atemwegserkrankungen bestens bewährt.

Umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen der letzten Jahre haben gezeigt, daß beispielsweise das Hochseereizklima der Nordsee zu einer Stabilisierung des Immunsystems führt. Sonne, Wind und Meeresluft härten den Organismus ab, die Haut wird widerstandsfähiger, die Atmung stabilisiert sich und die allergischen Symptome gehen zurück. Für die Anpassung an das völlig andere Klima benötigt der Organismus allerdings Zeit. Man geht von drei bis sechs Wochen aus, bis man sich an den Aufenthalt im Reizklima gewöhnt und sich der Gesundheitszustand stabilisiert.
Die effizienteste Möglichkeit, einen langanhaltenden Therapieerfolg zu erzielen, ist die Durchführung der Reizklimatherapie in Verbindung mit innovativen und etablierten therapeutischen Methoden. Dazu zählen die dermatologische Basistherapie und physikalischen Therapien ebenso wie diätetische Beratung, psychotherapeutische Betreuung und dermatokosmetische Behandlungen.
Im Sinne einer solchen Ganzheitstherapie kombinieren Fachkliniken mit großem und nachhaltigem Erfolg die natürlichen Heilverfahren der Reizklimatherapie (Heliotherapie, Thalassotherapie) mit den übrigen vielfältigen Behandlungsmöglichkeiten der chronischen Haut- und Atemwegserkrankungen sowie Allergien und Umwelterkrankungen.
Die positiven Effekte einer Klimaveränderung auf chronische Haut- und Atemwegserkrankungen sind schon lange bekannt.
Bereits 1750 veröffentlichte der englische Arzt Richard Russel seine positiven Erfahrungen mit der Klimatherapie am Meer. Nach und nach konnten Forscher die Wirkung einzelner Klimafaktoren auf den Organismus erklären.
Heute ist zum größten Teil bekannt, warum und wie das sogenannte Reizklima sowohl Hauterkrankungen wie die Neurodermitis und Psoriasis positiv beeinflußt, als auch allergische Erkrankungen oder auch chronische Bronchitiden lindert.
Die Fachleute sprechen vom thermischhygrischen, vom aktinischen und vom chemischen Wirkungskomplex. Hinter diesen Begriffen verbergen sich Schonund Reizfaktoren der Luft und der Sonne, die den menschlichen Organismus beeinflussen. Es gibt allerdings nur wenige Gebiete, die eine ganz spezielle und therapeutisch wirksame Kombination dieser Faktoren aufweist: die Küstengebiete bzw. die vorgelagerten Inseln der Nord- und Ostsee. Besonders wirksam ist die Klimabehandlung an der See, vor allem auch in den kälteren Monaten des Jahres. Für chronisch Hautkranke ist diese Zeit im allgemeinen am Wohnort besonders schwierig.

Es gelangen wenig Luft und kaum Licht an die kranke Haut, es ist feucht und/oder kalt, zudem trocknet die Heizungsluft die Haut aus. Auch Patienten mit Atemwegserkrankungen ergeht es nicht viel besser. An der See sorgen Wind und Kälte für eine Abhärtung des Organismus, die Durchblutung wird angeregt und aktiviert den Stoffwechsel, was insgesamt zu einer Stabilisierung des Immunsystems führt.
Am stärksten ist das Reizklima auf den Nordseeinseln ausgeprägt. So liegt z.B. Borkum weit genug vom Festland entfernt, so daß die Landmassen nur wenig Einfluß auf das Inselklima ausüben. Man spricht daher auch vom Hochseereizklima.
Die heilsamen Klimafaktoren können sich hier wirkungsvoll entfalten. Der frische, kühle Seewind sorgt für eine schadstoff- und allergenarme Luft. Das für Haut- und Atemwegspatienten schädliche feucht-schwüleWetter tritt auch in den Sommermonaten nicht auf. Der Salzgehalt des Meerwassers und der Brandungsluft ist hier besonders hoch.
Weder Berge bzw. Hügel noch Dunstglocken der Industriegebiete und Großstädte schirmen die für die Patienten mit chronischen Hauterkrankungen heilsamen UV-Strahlen der tiefstehenden Sonne ab.
Bezüglich des Seeklimas in den Küstengebieten ist anzumerken, daß der Einfluß der Landmassen das Reizklima abschwächt.
Vor allem Richtung Osten nimmt der Einfluß des Festlandes immer weiter zu. Auch der große Waldbestand im Osten verändert die Ausbildung eines starken Reizklimas. Hinzu kommt, daß der Salzgehalt des Wassers an der Ostsee deutlich niedriger ist als an der Nordsee.
Wirkungen der Reizklima-Therapie: Wind, Sonne und Meer sind die wirksamen Faktoren der Reizklimatherapie der Nord- und Ostsee. Die heilsame Wirkung beruht auf einer ganz speziellen Kombination von Schon- und Reizfaktoren.
Beispielsweise gehört das Mittelmeer, obwohl auch hier die Faktoren Wind, Sonne und Meer aufeinandertreffen, nicht zu den Reizklimagebieten. Im folgenden werden die Klimafaktoren beschrieben, die die Heilungsprozesse bei Haut- und Atemwegspatienten bewirken.

1. Thermisch-hygrischer Wirkungskomplex:

Die größte therapeutische Bedeutung im Rahmen des thermisch-hygrischen Wirkungskomplexes hat der frischeWind an der Nord- und Ostsee. Die kühle Luft wirkt sowohl als Schon- wie auch als Reizfaktor. Bei Hauterkrankungen wie der Neurodermitis lindert die Kühle beispielsweise den Juckreiz und hilft, den sogenannten Juckreiz-Kratz-Zirkel zu durchbrechen. Die Haut kann sich regenerieren.
Bei Patienten mit Atemwegserkrankungen führt die frische, kühle Luft zu einer tieferen Atmung. Der kühle Wind wirkt ebenso wie Meerbäder und Strandspaziergänge als Reizfaktor. Auf die Kältewirkung reagiert der Körper mit einer Engstellung der kleinen Blutgefäße in der Haut und mit einer erhöhten Stoffwechseltätigkeit (sog. physikalische und chemische Wärmeregulation). Bei vielen Menschen funktioniert die Wärmeregulation jedoch nicht mehr schnell genug, da sie sich nur selten im Freien aufhalten und diesen Mechanismus nicht „trainieren“.
Dies äußert sich häufig in Forrn einer erhöhten Infektanfälligkeit. Ein Ziel der Klimatherapie ist es, den Organismus schrittweise an die Kälteeinwirkung zu gewöhnen und abzuhärten.
Ausgelöst durch den Kältereiz schüttet zudem die Nebennierenrinde vermehrt Kortison aus, wodurch der Heilungsprozeß der Haut und Schleimhäute unterstützt wird. Außerdem stellt sich schließlich bei intensiver Abhärtung durch die Produktion von sogenannten Endorphinen ein allgemeines Wohlbefinden ein.

2. Chemischer Wirkungskomplex:

Die reine Luft an der See wird neben dem maritimen Aerosol (Salzgehalt der Luft) zum chemischen Wirkungskomplex gezählt. Von besonderer Bedeutung für Pollenallergiker ist dabei. daß die Luft nicht nur weitestgehend schadstofffrei, sondern zumindest auf den Nordseeinseln nahezu pollenfrei ist. Eine besondere Rolle bei der Therapie von Hautund Atemwegserkrankungen spielt das maritime Aerosol. Es ist abhängig vom Salzgehalt des Meeres und daher an der Nordsee stärker ausgeprägt als an der vergleichsweise salzarmen Ostsee.
Durch den Wind gelangen Salzwassertröpfchen in die Luft, die sich dann bei Strandspaziergängen auf der Haut niederschlagen und schuppenlösend wirken.
Die Haut wird glatter und dadurch auch für andere Therapien zugänglicher. Zudem unterstützt das Meersalz Heilungsprozesse der Haut. Das Aerosol wirkt zudem im Bereich der Atemwege schleimlösend, was vor allem für alle chronischen Atemwegserkrankungen von besonderer Bedeutung ist.

3. Aktinischer Wirkungskomplex:

Der dritte wirksame Klimakomplex ist die Sonne. Sofern die Gefahren der Sonneneinstrahlung beachtet und Sonnenbrände vermieden werden, hat die Sonne positive und wichtige Eigenschaften für den Organismus. Sie ist essentiell für die Synthese von Vitamin D, welches u.a. für die Knochenfestigkeit verantwortlich ist.
Zudem erfolgt durch die UV-Strahlung, die noch keine Rötung der Haut auslöst, eine Anregung des Immunsystems.
Durch die Sonneneinwirkung wird auch die Bildung des körpereigenen Kortisons angeregt. Die Sonnenstrahlen wirken also bei Patienten mit Neurodermitis, Psoriasis und ähnlichen entzündlichen Hauterkrankungen entzündungshemmend.
Zusätzlich steigert die Sonne die Durchblutung der Haut und fördert hierdurch den Heilungsprozeß. Unter Sonneneinstrahlung werden ebenfalls Endorphine ausgeschüttet, was zur Steigerung des Wohlbefindens beiträgt.
Indikationen
Das Heilklima an der See eignet sich allgemein für die Behandlung vieler sogenannter Zivilisationskrankheiten. Durch die Reinheit und Allergenarmut der Luft kommt dieses Klima vor allem Allergikern zugute.
Das maritime Aerosol mit seiner schleimlösendenWirkung ist bei nahezu allen Atemwegserkrankungen, insbesondere auch beim Asthma bronchiale, ein äußerst effizientes Therapeutikum. Auch bei vielen chronischen Hauterkrankungen, insbesondere der Neurodermitis, kann eine Reizklimatherapie zu einer nachhaltigen Verbesserung des Gesundheitszustandesführen. Sowohl der Salzgehalt der Luft bzw. des Wassers, als auch der Einfluß der UV-Bestrahlung führen zu einer Linderung der Beschwerden.
Eine Klimatherapie an der Nord- bzw. Ostsee ist für Neurodermitiker in jedem Lebensalter geeignet. Sie sollte mehrere Wochen andauern, da bei einem kleinen Teil der Patienten zunächst für wenige Tage eine Verschlechterung des Hautbefundes auftreten kann.
Allerdings tritt auch bei diesen Patienten im weiteren Verlauf eine nachhaltige Besserung ein, da alle drei Klimakomplexe auf lange Sicht eine Umstimmung bewirken.
Im Rahmen eines ganzheitlich ausgerichteten Therapiekonzeptes bietet eine Klimatherapie vielfältige Möglichkeiten, körperliche und seelische Regenerationsprozesse in Gang zu setzen, Beschwerden zu lindern und eine Heilung von chronischen Krankheiten zu fördern.
Der zumeist mit der Klimatherapie verbundene und auf einige Wochen beschränkte Ortswechsel wirkt sich auch auf die Psyche des Patienten positiv aus.
Der Abstand zum Alltag und der gewohnten Umgebung sowie die therapeutische Betreuung in einer Fachklinik tragen zum Gesundungsprozeß bei.
Grundsätzlich muß eine Reizklimatherapie behutsam durchgeführt werden. Das heißt, langsame Anpassung mit zunächst kürzeren Aufenthalten im Freien und vorsichtig verordneten Anwendungen.
Der Aufenthalt sollte mindestens drei bis vier Wochen dauern, damit Körper und Seele sich auch wirklich umstellen können. Dann aber ist der Erfolg oft sehr groß.
Die Patienten sind insgesamt stabiler, können Infekte leichter abwehren, haben besseren Appetit, sind seelisch ausgeglichener und es werden oft weniger Medikamente  sgebraucht.

Priv.-Doz. Dr. med. Dieter Vieluf
Ärztlicher Direktor
Fachklinikum Borkum
Zentrum für Dermatologie, Allergologie,
Pädiatrie und Umweltmedizin

www.fachklinikum-borkum.de

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