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Arzneimittelentwicklung

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Fotolia © Gorodenkoff

Stellen Sie sich vor, pharmazeutische Forscher haben nach jahrelanger Arbeit einen vielversprechenden Wirkstoff entwickelt. Die ersten Studiendaten sind ideal und die Euphorie groß. Aber leider fehlt das gewisse Etwas, damit der Wirkstoff auch an den Ort zu dem Zeitpunkt in den Körper des Patienten gelangt, an dem er wirken soll. Der beste Wirkstoff ist dann: wirkungslos. Die Aufgabe von Galenikern ist es daher ihn in eine gebrauchsfertige Form zu bringen.

Ob nun Tabletten, Salben, Säfte, Injektionen oder Brausetabletten: Die Zahl an Darreichungsformen, in denen Medikamente auf dem Markt angeboten werden, ist groß. „Schuld“ daran sind Galeniker, auch bezeichnet als Pharmazeutische Technologen. Sie sind es, die einen Wirkstoff so verarbeiten, dass er am Ende als Arzneimittel eingenommen werden kann. Auf dem ersten Blick erscheint diese Aufgabe banal und simpel. Doch der Schein trügt: Oft ist diese Tätigkeit „ähnlich kompliziert wie die Erarbeitung des Wirkstoffs selbst“, wie der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) erklärt.

Die Entwicklung der Darreichungsform hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. An welchem Ort soll der Wirkstoff abgegeben werden? Kau- und Lutschtabletten wirken beispielsweise oft direkt im Hals oder Rachen. Und Tabletten, die durch den Magen in den Dünndarm gelangen müssen, können mit einer speziellen Schicht überzogen sein, die sie vor der Zerstörung durch die Magensäure schützt. 

Tablette, Spritze, Salbe und Co.

Aber auch der Zeitpunkt, zu dem das Präparat wirken soll, hat großen Einfluss: Muss es besonders schnell gehen, kann eine Spritze das Mittel der Wahl sein. Hier ist der Wirkstoff bereits in Flüssigkeit gelöst; per Injektion in die Vene verteilt er sich blitzschnell im ganzen Körper. Anders funktionieren Retard-Tabletten: Sie setzen den Arzneistoff über einen längeren Zeitraum verteilt ab. Dadurch erreichen sie einen konstanten Wirkstoffspiegel. Oft müssen sie daher zum Beispiel nur einmal am Tag eingenommen werden – das kann die Therapietreue verbessern. 
Hinter derartigen Entwicklungen steckt viel Arbeit und Forschung. „Wie backe ich Anfang Dezember Plätzchen, die Weihnachten noch schmecken?“ – So erklärt Dr. Anette Pauli-Bruns, Fa. Sanofi, die Herausforderung ihrer Tätigkeit.
Tatsächlich gibt es einige „Zutaten“: Mittels sogenannter Füllstoffe – wie zum Beispiel Milchzucker und Cellulose – wird der Wirkstoff etwa in Tablettenform gebracht. Gewisse Beschichtungen erleichtern das Schlucken von Tabletten; Lösevermittler machen – wie der Name schon sagt – den Wirkstoff löslicher. Denn löst er sich etwa in Magen und Darm schlecht, kann er unter Umständen gar nicht ins Blut gelangen. Galeniker können für Kinder bittere Tabletten in neutralschmeckende wandeln – und dafür sorgen, dass die Medikamente in ihren jeweiligen Verpackungen ausreichend haltbar sind.

Scheitern: Teil der Forschung und Entwicklung

Doch so einfach, wie es klingt, ist es nicht. Denn ein Wirkstoff will nicht immer so, wie ihn die Galeniker gerne „verpacken“ oder „backen“ würden. Ein Problem, an dem bis heute geforscht wird: Proteine in Tablettenform. Sie werden von Magen und Darm zerlegt und somit wirkungslos. Noch gibt es keine zulassungsreifen Tabletten, die so gebaut sind, dass ihr wertvoller Inhalt den körpereigenen „Angriff“ überleben kann. Das ist auch der Grund, warum Diabetiker Insulin – ein Protein – nach wie vor injizieren müssen.
Scheitern gehört zur Arbeit eines Galenikers dazu. Ein Wirkstoff, der sich im Menschen nicht so entfalten kann, wie erhofft, muss aussortiert werden. Wenn „zum Beispiel die Wirkung nicht lang genug anhält, obwohl wir alle Möglichkeiten ausgeschöpft haben, oder wenn der Wirkstoff nicht an die Stelle im Körper gelangt, an der er wirken soll, dann ist er raus“, erklärte Pauli-Bruns. Aber sie ist optimistisch: „Schließlich ziehen wir auch aus gescheiterten Projekten wichtige Erkenntnisse.“

Patientenindividueller behandeln

Bis aus einem Wirkstoff ein zulassungsreifes Medikament wird, ist es ein langer Weg. Pauli-Bruns weiß das: In ihrer Karriere hat es bislang ein Präparat bis zur Zulassung geschafft – für sie sicherlich ein großer Erfolg. 
Ein Erfolg ist es auch für die Patienten: Dank der Arbeit der Pharmazeutischen Technologen sind für sie nicht nur innovative Wirkstoffe als gebrauchsfertige Medikamente verfügbar; bereits bekannte werden auch immer weiter überarbeitet und verbessert: Die Palette an Darreichungsformen wächst – die Behandlung wird individueller. So ist es Menschen, die schlecht schlucken können, teilweise möglich von einer Tablette auf einen Saft auszuweichen. Und diejenigen, die eine Aversion gegen Spritzen haben, wählen vielleicht ein Pflaster auf der Haut. Für andere wiederum ist eine Injektion, die sie in den eigenen vier Wänden durchführen können, eine große Erleichterung gegenüber einer langwierigen Infusion im Krankenhaus. 
Kurz gesagt: Galeniker sorgen dafür, dass Menschen ihre Medikamente regelmäßig einnehmen – indem sie sie möglichst einfach und an die Bedürfnisse des Patienten angepasst anwendbar machen.

Quelle: vfa

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