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Milch und Erdbeeren - für viele kein Genuss

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Nahrungsmittelallergien oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Bei fast jedem Neurodermitiker stellt sich irgendwann die Frage, ob neben vielen anderen Faktoren auch Lebensmittel mit an den Symptomen beteiligt sind. Dann geht eine Odyssee los, die über Hautärzte, Allergologen, Heilpraktiker manchmal bis hin zu selbst ernannten Wunderheilern führt. Auf dieser Reise tauchen dann Begriffe wie Intoleranzen, Pseudoallergien oder Kreuzallergien auf.

Leider werden die Begriffe oft unklar oder sogar falsch verwendet. Die Betroffenen irren weiter durch den Dschungel der Fachbegriffe, Therapeuten sprechen von Desensibilisierungen, Gegensensibilisierungen, Eliminationsdiäten oder gar Löschungen.

Was tun, wenn 2 Therapeuten 3 unterschiedliche Diagnosen und 4 verschiedene Therapien anbieten? Wir schlagen vor, erstmal selbst mit einem seriösen und aktuellem Medium wie dem Hautfreund informieren. Wir begleiten Sie auf der Reise durch die Welt der Fachbegriffe. Sie können nur dazu lernen und das nächste Mal in der Praxis mitreden.

In dieser ersten Folge der Fortsetzungsreihe rund um Nahrungsmittelallergien klären wir die Einteilung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten. In Anlehnung an die Einteilung der Europäischen Akademie für Allergologie und klinische Immunologie (European Academy of Allergy and Clinical Immunology, EAACI) dient folgende Grafik für einen ersten Überblick.

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In diesem Artikel werden nur nicht-immunologische und immunologische (mit Immunsystembeteiligung) Reaktionen beschrieben.

Zu den nichtimmunologischen Reaktionen gehören Intoleranzen und Pseudoallergien.

Intoleranzen

Hier wird zwischen Unspezifischen und Spezifischen unterschieden.

Unspezifische Intoleranzen zeigen Symptome wie Blähungen und Magenschmerzen, sie treten gehäuft bei bestimmten Lebensmitteln auf, bleiben meist lebenslänglich erhalten und die Symptome können durch Weglassen (Eliminierung) reduziert werden. Hauptauslöser sind Hülsenfrüchte, Gurken, Paprika und Kraut.

Spezifische Intoleranzen sind angeboren und enzymatisch bedingt. Bekannt sind die Lactoseintoleranz, eine Milchzuckerunverträglichkeit, weniger bekannt, aber häufiger als bisher angenommen können Intoleranzen auch bei anderen Zuckern wie Fructose oder Galactose auftreten. Es zeigen sich spezifische Magen-Darm Symptome, diese können durch Eliminierung vermieden werden.

Mehr dazu finden Sie auch unter: Kleiner Exkurs u?ber Milchunvertra?glichkeit

Pseudoallergien

Die Reaktionen bei Pseudoallergien ähneln denen von Allergien, bei denen das Immunsystem beteiligt ist, jedoch ohne dass immunologische Vorgänge nachweisbar wären. Bereits beim ersten Probieren treten sehr schnell Symptome auf, die nicht spezifisch für bestimmte Allergene sind. Die Stärke der Symptome ist abhängig von der aufgenommenen Menge. Häufige Symptome sind Nesselfieber, Hautausschläge, Schnupfen und Asthma. Die einzige aussagekräftige Diagnostik ist die orale Provokation. Hierbei nimmt der Patient kleine Mengen des potenziellen Auslösers über den Mund auf und es wird die Reaktion beobachtet. Häufige Auslöser von Pseudoallergien sind Bestandteile, die in verschiedenen Lebensmitteln natürlich vorkommen oder zugesetzt werden.

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Salicylate

Natürliche Quellen für Salicylate sind Beeren, Zitrusfrüchte,Gewürze: Curry, Paprika, Anis, Cumin, Cayennepfeffer, Senf, Zimt. Zugesetztes Salicylat findet sich in konservierten Lebensmitteln mit Salizylsäure oder Medikamente wie Aspirin, Schmerzmittel

Biogene Amine sind Abbauprodukte von Eiweißbestandteilen, z.B. Serotonin, Histamin, Tyramin und finden sich natürlich in Lebensmitteln oder werden zugesetzt. Der Gehalt in Lebensmitteln ist abhängig von der Reifung und dem Verderb. Generell gilt je länger das Lebensmittel gereift, bzw. je verdorbener das Lebensmittel ist desto höher ist die Konzentration. Bananen, Wein, gereifter Käse sind typische Quellen für biogene Amine.

Benzoate
Natürliche Quellen für Benzoate sind Preiselbeeren, Heidelbeeren, Zimt, Joghurt, Trauben. Zugesetztes Benzoat findet sich in konservierten Lebensmittel mit Benzoesäure wie Fischmarinaden, Fleischsalate, Kartoffelsalate, Apfelsäfte, Fruchtsaftgetränke, Konfitüren.

Lebensmittel-Zusatzstoffe sind Farbstoffe wie Tartrazin, Chinolingelb, Azorubin
Konservierungsstoffe: Sorbinsäure, Sulfit, Natriumnitrit, Geschmacksverstärker wie Natriumglutamat oder Süßstoffe wie Saccharin, Cyclamat.

Bei Verdacht auf Pseudoallergien sind verarbeitete Lebensmittel zu vermeiden. Achten Sie auf die Zutatenliste, die neben den Zutaten auch Zusatzstoffe mit der E-Nummern Bezeichnung enthält. (Listen mit E-Nummern finden sich unter: www.zusatzstoffe-online.de ) Mit Hilfe eines Ernährungsprotokolls können verdächtige Auslöser erkannt werden.

Überschießende immunologische Reaktionen werden als Allergien bezeichnet.

Immer wenn das Immunsystem beteiligt ist, wird von Allergien gesprochen. Bei allergischen Reaktionen nach dem Verzehr von Lebensmitteln sind veränderte Immunreaktionen nachweisbar. Im Blut können bestimmte Antikörpern (Immunglobulin E oder IgE) gegen Allergene gebildet und nachgewiesen werden. Fast alle immunologisch Unverträglichkeitsreaktionen auf Nahrungsmittel sind IgE-vermittelte Soforttypreaktionen.

Jedes Nahrungsmittel kann Allergien auslösen, aber bestimmte Lebensmittel rufen häufiger als andere allergische Reaktionen hervor. Die Ernährungsgewohnheiten bestimmen das Auftreten von Nahrungsmittelallergien. Häufiger Verzehr bedeutet auch häufigere Allergien.

Fischallergien treten in Schweden und Finnland häufiger als in Österreich auf, während in den USA, Großbritannien sich Allergien gegen Erdnuss häufen. Vor Jahren waren Sojaallergien in Deutschland praktisch unbekannt, dies hat sich die letzten Jahre parallel zu geänderten Gewohnheiten, besonders durch den Einsatz von Sojamilch bei Säuglingen, geändert. Bei mitteleuropäischen Essgewohnheiten sind  Obst (Äpfel, Pfirsich, Kirschen, Kiwi) Gemüse (vor allem Sellerie und Karotten), Nüsse (vor allem Haselnuss, aber auch Walnuss, Mandel und Paranuss), Hühnereier und Erdnüsse häufig.

Säuglinge und Kleinkinder haben mit Kuhmilcheiweiß oft den ersten Fremdeiweißkontakt, deshalb ist es das wichtigste allergieauslösende Lebensmittel. Eine Sensibilisierung kann bereits durch den Übergang allergener Proteine in die Muttermilch erfolgen.

Die Veranlagung zu einer Allergie wird vererbt. Insgesamt haben ca. jeder 5. irgendwann mal eine Allergie, dazu zählen auch Heuschnupfen oder allergisches Asthma. Prinzipiell kann jede Allergie in jedem Lebensalter zum ersten Mal auftreten. Schätzungen gehen von ca. 3-5% Nahrungsmittelallergien, im Kleinkinderalter eher knapp 10% aus, wobei diese im Laufe des Lebens verschwinden können. Ein größeres Nahrungsangebot bringt neue unbekannte Nahrungsmittel mit möglichen allergieauslösenden Nahrungsmittelbestandteilen. So werden beispielsweise zunehmend allergische Reaktionen gegen Kiwi, Mango und andere exotische Früchte beobachtet. Gleichzeitig werden bei der Herstellung von Fertignahrungsmitteln eine große Palette von Inhaltsstoffen und Zusatzstoffen eingesetzt, dadurch kommt es zu einer wachsenden Anzahl möglicher Nahrungsmittelallergene.

Oft treten Lebensmittelallergien zusammen mit anderen allergischen Erkrankungen auf.

Atopiker leiden häufiger unter Nahrungsmittelallergien, 1/3 der an Neurodermitis erkrankten Kinder haben eine Nahrungsmittelallergie.

Es ist zu beobachten, dass Pollenallergien zunehmen und damit einhergehend auch die Häufigkeit der pollenabhängigen Nahrungsmittelallergien. Diese Kreuzallergien entstehen durch botanische Verwandtschaften zwischen bestimmten Pflanzen, z.B. Gräserpollen und Getreide.

Kreuzallergien

Besonders häufig vorkommende Kreuzreaktionen zeigt die nachstehende Tabelle auf.

Pollen oder Leitallergene        Nahrungsmittel                     Versteckte Allergen-Quellen
Frühblüher: Hasel, Erle, Birke    Stein- und Kernobst, Nüsse,     Schokolade, Nusskuchen
                                              Karotten   
Gräser: Weizen, Roggen,          Getreideprodukte, Sellerie,     Backwaren, Fertigsuppen,
Wildgräser                               Petersilie, Soja, Erdnuss,         Gewürzmischungen,
                                              Hülsenfrüchte                          Fertigprodukte

Korbblütler: Beifuß, Kamille,     Sellerie, Fenchel, Karotten,      Fertigsuppen,
Sonnenblumen                          Gewürze: Anis, Kümmel,         Gewürzmischungen
                                              Sonnenblumenkerne               Backwaren
   
Latex                                      tropische Früchte: Banane,       Gummihandschuhe,
                                              Avocado, Melone, Kiwi,            Haushaltsgegenstände
                                              Mango, Ananas,
                                              Nachtschattengewächse
                                              (Tomaten), Ficus Benjam.

Kabeljau                                  Hering, Makrele, Scholle,           Feinkostsalate,
                                               Forelle, Thunfisch, Lachs           Fischfrikadellen
      

Shrimps                                   Krabben, Hummer, Muscheln,      Feinkostsalate, Hausstaub

Detektivarbeit für Betroffene

Eine Vielfalt von Nahrungsmitteln kann Allergien verursachen. Körperliche Beschwerden lassen sich nicht immer eindeutig mit dem Verzehr von Lebensmitteln in Verbindung bringen. Diagnostikmethoden wie Hautest und in-vitro-Untersuchungen können nur begrenzte Aussagen zur aktuellen Bedeutung für den einzelnen liefern. Eine Ernährungsumstellung kann eindeutige Ergebnisse liefern. Potenziell allergieauslösende Nahrungsmittel können mit einem ausführlichen Ernährungsprotokoll herausgefunden werden. Unterstützung finden Betroffene bei qualifizierten Ärzten und Ernährungsberatern. Spezialisierte Ernährungsberater finden sich beim Verband der Oecotrophologen.

Ernährungsberater gesucht

Der Bedarf an Ernährungsberatung ist groß. Was viele nicht wissen: Die Bezeichnung "Ernährungsberater" ist rechtlich nicht geschützt. Wie aber lässt sich feststellen, ob die Beratungskräfte ausreichend qualifiziert sind?

Oecotrophologen und Ernährungswissenschaftler beraten fachgerecht

Wenn Sie sich von Oecotrophologen bzw. Ernährungswissenschaftler beraten lassen, können Sie davon ausgehen, dass diese durch ihr umfassendes Studium die Grundvoraussetzungen für eine fachgerechte Ernährungsberatung erfüllen. Durch eine Zusatzausbildung wie z. B. dem Zertifikat "Ernährungsberater/in VDOE" erlangen sie weitere Kenntnisse, die für den verantwortungsvollen Beruf des Ernährungsberaters nötig sind. Ein solches Qualitätssiegel ist auch Voraussetzung für eine Kostenübernahme bzw. Bezuschussung der Beratungskosten durch Krankenkassen. Klären Sie also bereits im Vorgespräch, ob eine derartige "Kassenzulassung" vorliegt. Selbstständige Ernährungsberater, die Mitglied im VDOE sind, haben sich verpflichtet, produktneutral und auf der Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse zu beraten.

Wenn Sie gute Beratungskräfte suchen, werden Sie im Online-Expertenpool des VDOE unter www.vdoe.de/ernaehrungsberater-suchen.html fündig.

Hier sind die Kontaktdaten der registrierten Ernährungsberater nach Postleitzahlgebieten sortiert sowie die Tätigkeitsschwerpunkte, z. B. Allergien oder Kinderernährung genannt.

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Hilfe zur Selbsthilfe

Beachten Sie folgende Tipps bei der Detektivarbeit.

  • Die Diät soll sich ca. zur Hälfte aus erhitzten und zur anderen Hälfte aus rohen Lebensmitteln zusammensetzen. Durch die Erhitzung können bestimmte hitzeempfindliche Allergene denaturiert (verändert) werden und damit ihren allergenen Charakter verlieren. Dies betrifft gedünstetes Gemüse und Obst und gut durchgebackenes Roggenbrot. Rohe Lebensmittel enthalten lebenswichtige Vitamine, die auch bei Allergikern nicht fehlen dürfen.
  • Tierische Lebensmittel sollten erhitzt werden, jedoch verlieren sie Ihre allergene Potenz in geringerem Umfang. Besondere Vorsicht ist bei Fisch-Allergien wichtig. Es können lebensbedrohliche Sofortreaktionen auftreten. Bei Verdacht ist die gesamte Fischgruppe zu eliminieren.
  • Begrenzen Sie die Vielfalt der täglich verwendeten Lebensmittel auf 1-2 Gemüse- und Obstsorten,  1 Getreideart, 1 Fleischsorte und wechseln Sie die Grundnahrungsmittel tageweise, d.h. rotieren Sie die Lebensmittel in einem bestimmten Rhythmus. Beachten Sie die möglichen Kreuzallergien zwischen den Lebensmitteln. Bei allen potenziellen Allergenen mit schwächer ausgeprägter Sensibilisierung ist die Durchführung einer Rotationsdiät eine mögliche langfristige Ernährungsumstellung.
  • Verwenden Sie keine Fertigprodukte oder verarbeitete Misch-Lebensmittel, z.B. Fertigsuppen, Soßen, Mischgewürze, Schokolade Fruchtjoghurt. Diese Lebensmittel können versteckte Allergene enthalten, die nicht deklariert sind. Die Allergen Kennzeichnung ist europaweit gleich geregelt.
  • Die Ernährung sollte so abwechslungsreich  und  vollwertig wie möglich sein. Wählen Sie einen hohen Anteil pflanzlicher Nahrungsmittel aus einheimischem Anbau. Saisongemüse benötigt weniger Düngemittel und enthält weniger Nitrat.

Allergen Kennzeichnung

Leider müssen nicht alle Zutaten/Zusatzstoffe auf Nahrungsmitteln gekennzeichnet werden. Lose Ware braucht keine bzw. eine eingeschränkte Kennzeichnung. Bei Fertigprodukten werden Zutaten aus vorgefertigten Nahrungsmitteln nur mit dem Obergriff benannt, z.B. Gewürzmischung oder natürliches Aroma.

Für Allergiker bedeutsam ist eine EU-weit gültige Verpflichtung, die zwölf wichtigsten Nahrungsmittelallergene auf Lebensmittelverpackungen zu kennzeichnen, auch wenn die Zutat nur in geringen Anteilen oder in veränderter Form enthalten ist. Schwellenwerte gibt es hierbei nicht (Ausnahmen Schwefeldioxid und Sulfite).

Grundsätzlich müssen die folgenden zwölf Zutaten stets gekennzeichnet werden.

  • Glutenhaltige Getreide (Weizen, Roggen, Hafer, Dinkel, Kamut)
  • Krebstiere
  • Fisch
  • Eier
  • Soja
  • Milch und Lactose
  • Schalenfrüchte (Hasel-, Wal-, Cashew-, Pecan-, Para-, Macadamia- und Queenslandnüsse sowie Mandeln und Pistazien)
  • Sellerie
  • Senf
  • Sesamsamen
  • Schwefeldioxid und Sulfite wenn mehr als zehn Milligramm pro Liter oder Kilogramm des Lebensmittels enthalten sind.

Wenn die Lebensmittel bei der Verarbeitung eine starke Veränderung erhalten und dabei ihr allergenes Potenzial verlieren, entfällt die Kennzeichnungspflicht. Ist dies der Fall, sind auch aus den Allergenen hergestellte Zutaten vorläufig nicht besonders kennzeichnungspflichtig Die Herkunft von Lysozym aus Ei und Tocopherol aus Sojabohnen muss daher nicht offen gelegt werden.

Leider sind einige Lebensmittelhersteller aus Gründen der Produkthaftung dazu übergegangen, ihre Produkte pauschal mit der Angabe zu versehen, dass Spuren bestimmter kennzeichnungspflichtiger Allergene enthalten sein können, wodurch die Wahlmöglichkeit von Allergikern weiter eingeschränkt wird und die Verunsicherung steigt. Von der Allergenkennzeichnung ausgenommen ist die lose Ware (zum Beispiel Back-, Fleisch- und Wurstwaren), einige Bäckereien und Metzgereien bietet bereits Informationen für Allergiker.

Quelle: www.zusatzstoffe-online.de

Für Säuglinge und Kleinkinder ist die altersgerechte und ausgewogene Ernährung von besondere Bedeutung. Die Diät muss dem Nährstoffbedarf des Kindes entsprechen und gleichzeitig allergenarm sein. Bei Nahrungsmittel-Allergien ist eine vollwertige Ernährung unter Berücksichtigung der individuellen Unverträglichkeiten zusammenzustellen. Die Verträglichkeit, bzw. Unverträglichkeit von Nahrungsmitteln soll durch Diagnostikmethoden weitgehend geklärt sein. Eine ausgewogene Grundernährung ist gegebenenfalls um zusätzliche hypoallergene Produkte zu ergänzen.

Vorbeugung

Einige Tipps helfen das Allergierisiko zu reduzieren.

  • Bereits während der Schwangerschaft Hauptallergene meiden. Voll gestillte Säuglinge haben ein geringeres Risiko Allergien zu entwickeln als mit Flaschennahrung ernährte Babys. Dies ist besonders wichtig in Atopikerfamilien, weil Kinder deren Eltern oder Geschwister an einer Allergie leiden besonders gefährdet sind eine Allergie zu entwickeln. Es wird deshalb empfohlen möglichst während der ersten sechs Monate ausschließlich zu stillen.
  • Bei Flaschennahrung auf entsprechende Produkte achten (Hypoallergen, HA Kennzeichnung) umstellen.
  • Beim Stillen die Nahrung der Mutter prüfen und durch Eliminationsverfahren (z.B. Zitrusfrüchte, Kuhmilch und weitere) austesten, wie es sich auf das Wohlbefinden des Kindes auswirkt.
  • Beikost so spät wie möglich und nur wenige Nahrungsmittel pro Woche einführen und beobachten. Innerhalb der ersten ein bis zwei Lebensjahre auf Lebensmittel verzichten, die häufig Nahrungsmittelallergien auslösen.

Sind die ersten Lebensjahre gut gemeistert, können viele Betroffene auf eine Besserung ihres Leidens hoffen. Nach einigen Jahren können anfänglich unverträgliche Lebensmittel verträglich sein. Das Alter und auch die Therapie können das Abklingen der allergischen Reaktionslage beeinflussen. Kleinkinder mit Milchallergie „verlieren“ zum Beispiel die Reaktionsbereitschaft oft nach ein paar Jahren.

Keine Experimente auf eigene Faust durchführen, sondern nur in Abstimmung mit Kinderarzt, Hebamme und Ernährungsberater.

Eine verbesserte Diagnostik bei verzögert einsetzenden Reaktionen auf Nahrungsmittel z.B. die Hautverschlechterung bei Neurodermitis, sowie die Identifizierung von Auslösern für Pseudoallergien könnte vielen Betroffenen helfen. Nachweismethoden für Allergene in verarbeiteten Lebensmitteln fehlen, um das allergene Potenzial von Lebensmitteln zu bestimmen.

Im HAUTFREUND 4-09 geht es weiter mit Fachbegriffen aus Diagnostik und Therapie.

Quellen :
www.ble.de
www.Eaaci.org
www.vdoe.de


Autorin: Dipl.-oec. troph Susanne Miesera



















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