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Hautkrankheiten im Beruf

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Hauterkrankungen kosten die deutsche Wirtschaft jährlich bis zu 1,8 Milliarden Euro - für Arbeitsausfall, Therapie und Umschulungen. Dabei gibt es inzwischen wirkungsvolle Programme, mit denen Betroffenen so effektiv geholfen werden kann, dass sie in ihrem Beruf bleiben können.  Das gab die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) jetzt beim europäischen Dermatologenkongress EADV 2009 in Berlin bekannt.

Es handelt sich um die häufigste berufsbedingte Krankheit in Deutschland. In manchen Branchen sind bis zu 10 Prozent der Berufstätigen und sogar bis zu 30 Prozent der Berufsanfänger betroffen. Viele junge Friseure, Pflegekräfte, Schlachter oder andere steigen, kaum dass sie eine Ausbildung begonnen haben, schon wieder aus. Für die Betroffenen bleibt häufig nur noch die Arbeitslosigkeit oder eine Umschulung, die die Sozialversicherung in Deutschland schnell 100.000 Euro pro Fall und mehr kosten kann. Zu der beruflichen Katastrophe kommt die persönliche: "Hautkrankheiten schränken die Lebensqualität ebenso stark ein wie Herzinfarkt oder Schlaganfall", berichtet Prof. Dr. Swen Malte John, Leiter der Abteilung Dermatologie und Umweltmedizin der Universität Osnabrück. Die BGW ist die gesetzliche Unfallversicherung von Unternehmen und Beschäftigten im Gesundheitswesen und in der Friseurbranche. Bei ihr sind zahlreiche Haut-Risikoberufe versichert; Hauterkrankungen machen über 50 Prozent aller bei der BGW gemeldeten Berufskrankheiten aus. Mit Unterstützung der Universität Osnabrück hat die BGW sehr effektive Präventionsprogramme entwickelt, die entscheidend dazu beigetragen haben, dass die gemeldeten Hauterkrankungen in den letzten 15 Jahren deutlich zurückgegangen sind.

Stufenverfahren Haut

"Die größte Schwierigkeit ist, die Betroffenen schon im Frühstadium der Erkrankung zu entdecken und für Präventionsmaßnahmen zu gewinnen", weiß Dr. Thomas Remé, Leitender Arbeitsmediziner der BGW. Experten schätzen, dass die Zahl der nicht gemeldeten Hauterkrankungen um 10 bis 50 Mal höher liegt als die der gemeldeten - 2007 wurden über 18.500 Erkrankungen offiziell gemeldet. Mit dem im Dezember 2005 eingeführten "Stufenverfahren Haut" gibt es jedoch schnelle Hilfe. Zunächst werden einfache Maßnahmen gewählt (Hautschutz-Seminar, Untersuchung, Beratung), bei denen auch die Arbeitssituation der Betroffenen berücksichtigt wird. Bei hartnäckigerer Erkrankung oder besonderer beruflicher Hautbelastung kommen intensivere Maßnahmen (z.B. stationäre Behandlung) hinzu. Fast 80 Prozent der Menschen mit schweren Ekzemen, die früher hätten umgeschult werden müssen, konnten dank dieser Maßnahmen in ihrem Beruf bleiben. Doch das Stufenverfahren wird von den Hautärzten noch zu wenig genutzt. Eine weitere von der BGW beauftragte Studie ergab, dass es bei 60 Prozent der Patienten mit vermuteter Berufsdermatose nicht eingeleitet wurde, obwohl diejenigen Ärzte, die das Verfahren bereits angewendet haben, es sehr positiv beurteilten. Offenbar verweigern viele Patienten selbst die Zustimmung - möglicherweise aus Angst um den Arbeitsplatz.

Europäische Initiativen

Die Präventionserfolge in Deutschland, die dazu geführt haben, dass die BGW die Beiträge für das Friseurgewerbe mehrmals senken konnte (2001 um 25 Prozent, 2007 um 17 Prozent), haben auch in Europa beeindruckt. "Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften des Friseurhandwerks arbeiten derzeit eine Vereinbarung aus, die diese Erfolge auf die europäische Ebene übertragen soll", berichtet Rainer Röhr, Geschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks. Außerdem bereiten internationale Experten unter der Federführung des Europäischen Dermatologenverbandes (EADV) derzeit die Kampagne "healthy skin @ work - europrevention" vor. Sie soll die Erkenntnisse und Errungenschaften der dermatologischen Prävention jedem EU-Bürger zugänglich machen und startet 2010.

Pressemitteilung
BGW - Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege

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